Domino’s Pizza – Schnell und einfach ausgebeutet!

Bei der FAU-Leipzig führt die Betriebsgruppe Dominoeffekt einen Arbeitskampf mit einer Filiale von Domino’s Pizza, weil dort u.a. ein Mitarbeiter gekündigt wurde, weil dieser sich für Gesundheitsschutz in Zeiten von Corona eingesetzt hat und auch ansonsten läuft einiges schief.

Weil das nicht angehen kann, haben wir die Geschäftsstelle von Domino’s Pizza Deutschland GmbH besucht, welche sich in Hamburg befindet. Was wir dort erlebt haben hat uns veranlasst einen offenen Brief an die Geschäftsstelle zu schreiben. Aber lest selbst:

Sehr geehrte Damen und Herren,

von unseren Genoss*innen der Freien Arbeiter*Innen Union (FAU) in Leipzig haben wir erfahren, dass ein Kollege gekündigt wurde, weil er sich für Corona-Schnelltests für die Mitarbeiter*innen in einer Filiale (Effekt GmbH) eingesetzt hat. Offizielle Begründung: Betriebsbedingt.
Da direkt im Anschluss eine neue Stelle ausgeschrieben wurde und bekanntermaßen Lieferdienste in Pandemiezeiten eher bessere Umsätze gemacht haben als schlechtere, ist dies offenkundig ein Vorwand gewesen. Am 12.07.2021 sind Genoss*innen aus Hamburg zur Geschäftsstelle in die HafenCity gegangen, um im Namen der Betriebsgruppe „Dominoeffekt“ der FAU Leipzig den offenen Brief mit den Forderungen rund um den aktuellen Arbeitskampf persönlich bei den Verantwortlichen bei Domino‘s Pizza Deutschland GmbH abzugeben. Leider konnten wir nicht mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen, da die Mitarbeiter*Innen der Geschäftsstelle, wie uns am Empfang  mitgeteilt wurde, derzeit alle pandemiebedingt aus dem Homeoffice  arbeiten.
Wir  wurden aufgefordert, telefonisch Kontakt aufzunehmen und wurden auf die Hotline von Domino‘s Pizza Deutschland GmbH hingewiesen. Leider konnten wir auch auf diesem Weg niemanden erreichen.

Wir als FAU Hamburg sind empört, dass in Leipzig engagierte Mitarbeiter*Innen, nach dem Einsatz für Gesundheitsschutz in Form von Corona-Schnelltests, mit fadenscheinigen Begründungen gekündigt werden, während die Mitarbeiter*Innen in der Geschäftsstelle in Hamburg pandemiebedingt im Homeoffice arbeiten. Scheinbar ist Domino‘s Pizza Deutschland GmbH der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter*Innen, die unmittelbar und direkt in Kontakt mit Kund*Innen sind, nicht wichtig.
Wir sehen die Domino‘s Pizza Deutschland GmbH in der Verantwortung den Gesundheitsschutz nicht nur bei sich in der Geschäftsstelle in Hamburg umzusetzen, sondern als Franchisegeber*In auch in der Verantwortung diesen bei ihren Franchisenehmer*Innen zu garantieren. Der nicht ausreichende Gesundheitsschutz und die anderen Mängel und erst recht die unhaltbare Kündigung der Mitmitarbeiter*In in Leipzig passieren unter dem Namen „Domino‘s Pizza“. Ob Franchise oder nicht, für die Kund*Innen macht es keinen Unterschied. Mit diesem Verhalten werden die Mitarbeiter*Innen auf das Höchste missachtet.

Wir als FAU sehen die Verantwortung bei Domino‘s Pizza Deutschland GmbH.  Wir fordern, die Rücknahme der Kündigung und umgehend flächendeckenden, unablässigen Gesundheitsschutz, gerade jetzt und sowieso immer!
Da  wir mit der Ausrede des Gesundheitsschutzes keinen Verantwortlichen in der Geschäftsstelle antreffen konnten, erwarten wir von Domino‘s Pizza Deutschland GmbH eine schriftliche Positionierung zu diesen unglaublichen Vorgängen.

Sollten wir bis zum 16.07.2021 keine Positionierung von Domino‘s Pizza Deutschland GmbH erhalten, so werden wir unsere Empörung auch vor die Filialen tragen.

verschickt am 14.07.2021

Time to organize!
Bist du bei Domino‘s Pizza beschäftigt und findest die Zustände auch beschissen? Dann komm zur Freien Arbeiter*Innen Union und lass uns für besseren Gesundheitsschutz, bessere Arbeitsbedingungen und gute Löhne kämpfen!

Globaler Aktionstag – auch in Hamburg – in Solidarität mit CDM in Myanmar

Gemeinsam mit Aktiven der IWW Hamburg hat sich auch die FAU Hamburg an der heutigen Kundgebung in Solidarität mit dem Civil Disobedience Movement (CDM) in Myanmar auf dem Rathausmarkt beteiligt. Mehr als 60 Menschen nahmen an der Versammlung teil. Und hunderte Passant*innen nahmen von der Aktion Notiz. So konnte der andauernde Kampf in Myanmar erfolgreich in die Öffentlichkeit getragen werden. Zwei Stunden lang gab es ein abwechslungsreiches Programm bestehend aus Musikvorführungen und Redebeiträgen.

Die rote Fahne, die wir dabei hatten, ist von dem Federation of Garment Workers Myanmar (FGWM), welches nun Federation of General Workers Myanmar heißt und mit denen wir gut vernetzt sind.

In mehreren Regionen der Welt, wie Hawaii, Sydney, Wien, Berlin, Toronto, Heidelberg, Washington DC und Bratislava gab es ähnliche Aktionen. Um sich zu vernetzen und auf dem Laufenden zu bleiben, kann der Offenen Vernetzungsgruppe – German Solidarity with Myanmar Democracy auf Facebook beigetreten werden.

Unsere Beteiligung an dem Aktionstag verstehen wir auch im Kontext des #Call4InternationalCDMsolidarity!

Manche fragen sich vielleicht, warum wir als Gewerkschaft hier mitmachen. Das ergibt sich aus unserem Redebeitrag, der hier nachzulesen ist:

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Hunderte gegen die Fleischindustrie

Am 29.05. kamen etwa 200 Personen in Bad Bramstedt zusammen, um sich an einer Demo gegen die Vion Bramstedt GmbH Food Group zu beteiligen. Die Vion Food Group ist der zweitgrößte Fleischproduzent Deutschlands. In dem Schlachtbetrieb in Bad Bramstedt schufften etwa 400 Menschen und bestreiten ihren Unterhalt überwiegend durch das töten und zerteilen von Rindern. Die Demo wurde vom Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie organisiert und richtet sich gegen die Zerstörung von Mensch, Tier und Natur durch Schlachthäuser und die Tierindustrie im allgemeinen. Die FAU Hamburg hat ebenfalls dazu aufgerufen, sich daran zu beteiligen und einen Redebeitrag vor dem Fabrikgebäude mit dem Schwerpunkt auf Arbeitsbedingungen beigesteuert. (siehe unten)

Erst Anfang Mai gab es einen größeren Ausbruch des Coronavirus in dem Betrieb – mehr als 50 Personen wurden infiziert. (topagrar.com)

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Solidarität gegen die Fleischindustrie!

Es tut sich was bei den Arbeiter*innen in der Fleischindustrie. Im April wurde bundesweit gestreikt, um einen neuen Tarifvertrag durchzusetzen, in dem die „neuen“ Kolleg*innen gleichgestellt werden. Seit diesem Jahr sind die Arbeiter*innen mit ehemals Leih- und Werkverträgen zwar direkt bei den Firmen angestellt, erhalten aber weiterhin geringere Löhne.
Auch unangekündigte Arbeitsniederlegungen bei drei Vion-Standorten im Februar, aufgrund von fehlerhaften Lohnabrechnungen, zeugen von Willen und Mut, sich nichts gefallen zu lassen.

Wir, die FAU Hamburg und eine Unterstützer*in, begleiten und beraten eine ehemalige Arbeiterin von Vion dabei, ihre Rechte durchzusetzen. Denn die wurden durch ein komplexes Geflecht aus Unternehmen und Subunternehmen gebrochen. Das wollen wir öffentlich machen.

Es ist nichts neues, dass Arbeiter*innen in der Fleischindustrie systematisch um ihren Lohn betrogen und unter miesesten Arbeitsbedingungen ausgebeutet wurden. Durch die direkte Anstellung bei den Fleischfabriken hören solche Missstände nicht einfach auf, aber die Ausgangsbedingungen, dagegen zu kämpfen, sind besser.

Es ist wichtig, sich am Arbeitsplatz und in Gewerkschaften zu organisieren und den Arbeiter*innen solidarisch zur Seite zu stehen!

Wir kriegen nur, wofür wir kämpfen!

Deswegen: kommt am 29. Mai zur Demo des Bündnisses Gemeinsam gegen die Tierindustrie gegen Vion in Bad Bramstedt oder zeigt euch auf andere Weise solidarisch!

Details unter:

Starbucks, stop funding #TigrayGenocide!

Das Kollektiv Horn Anarchists, gemeinsam mit der Indigenous Anarchist Federation (IAF-FAI) rufen dazu auf Starbucks unter Druck zu setzen. Die Café-Kette bezieht in großen Mengen Kaffee aus Äthiopien. Das wäre an sich nicht weiter problematisch, wenn dort der Staat nicht bereits seit November 2020 Krieg gegen Minderheiten in der Tigray-Region führen würde. Die politischen Zusammenhänge sind komplex und werden in dem Aufruf anschaulich vorgestellt.

Damit dem Thema mehr Beachtung geschenkt wird und um Starbucks unter Druck zu setzen damit aufzuhören die Regierung vor Ort zu unterstützen, habe wir gemeinsam mit der IWW Hamburg am 07. Mai eine Kundgebung beim Starbucks in der Mönckebergstraße durchgeführt.

Es wurden einige Flyer unter Passant*innen und Kund*innen gebracht (hier als .pdf) und der Versuch unternommen mit der Filialleitung zu reden. Diese war jedoch nicht anzutreffen. Arbeiter*innen in der Filiale sicherten jedoch zu den Flyer an das Management weiterzugeben.

Stop #TigrayGenocide!

Auf zum Syndikalistischen Block am 1. Mai!

UPDATE: Sowohl Demo als auch Kundgebung wurden nicht genehmigt. Auch eine vom Bündnis eingereichte Klage wurde abgewiesen. Somit wird es dieses Jahr leider keine Demo/Kundgebung mit Beteiligung der FAU Hamburg zum 1.Mai geben. Wir wünschen aber allen Genoss*innen auf den Straßen einen energiegeladenen und solidarischen (Global) May Day 2021!


Das Schwarz-Rote 1.Mai Bündnis ruft auch dieses Jahr zu einer Demo auf, um dem Arbeiter*innenkampftag zu gedenken. Diesmal unter dem Motto: „Sachma geht’s noch?“.

Wir, als Basisgewerkschaften, schließen uns dem Aufruf an und möchten mit Euch einen syndikalistischen Block mit eigenen inhaltlichen Schwerpunkten bilden!

Weiter lesen „Auf zum Syndikalistischen Block am 1. Mai!“

Stellungnahme zur Erklärung „Das Bündnis ′Für einen solidarischen Lockdown (A)′ stellt sich vor“

Die angeblich u.a. von der FAU Hamburg unterzeichnete Erklärung „Das Bündnis ‚Für einen solidarischen Lockdown (A)‘ stellt sich vor“ ist ein Fake!

Weder die FAU Hamburg noch eine der dort genannten Gruppen, mit der wir in Kontakt stehen, hat diese Erklärung geschrieben oder unterzeichnet, und der Inhalt bildet nicht die Meinung der FAU Hamburg ab.
Die genannten angeblichen unterzeichnenden Gruppen sind allerdings identisch mit denen, die einen realen Text zum Thema Anarchismus und Corona veröffentlicht haben: Am 22.3.2021 erschien die reale Erklärung „Denn sie wissen, was sie tun“ von folgenden Hamburger Gruppen (z.B. hier zu finden: barrikade.info):

Anarchistische Initiative
Antiautoritäre Linke
Antifa 393
FAU Hamburg
Freies Netzwerk zum Erhalt des Sternschanzenparks
Infoladen Wilhelmsburg
Kongress Orga Anarchistische Perspektiven auf die Wissenschaft
Libertäre Harburg
Schwarz-roter 1. Mai

Dort werden ein Wandgraffito, ein Plakat sowie Texte des „Zündlumpen“ und aus „In der Tat“ für unsolidarisches Verhalten in der Pandemie kritisiert.
Wer auch immer den neun unterzeichnenden Gruppen schaden möchte, scheint sich auf diesen tatsächlichen Text zu beziehen.
Wir stellen keine Spekulationen darüber an, wer die FAU und die anderen acht Gruppen diffamieren möchte, versichern aber hier in aller Deutlichkeit: Weder sind wir der Meinung, die von uns tatsächlich genannten Personen oder Gruppen betrieben Massenmord, noch würden wir jemals zu Denunziation aufrufen.
Übrigens wurde die in dem Fake-Text genannte (mit einem Schreibfehler versehene) Kontaktmailadresse ausprobiert und die Mails kamen zurück: buendis-fuer-lockdown [at] riseup.net
Auf Indymedia wurde der Fake-Text nach einem Tag gelöscht, aber wegen der vielen Spiegelungen geistert er immer noch im Netz herum. Wer Kontakte zu Spiegelseiten hat, kann dort gerne dieses Dementi nennen oder verlinken.

FAU Hamburg, 14.4.2021

Stellungnahme zu Zero-Covid

Nach der Veröffentlichung des Zero-Covid-Strategiepapiers wurde seitens einiger Teile der Freien Arbeiter*Innen Union diese Initiative beworben. Dies ließ bei einigen Menschen den Eindruck entstehen, dass die Freie Arbeiter*Innen Union als Ganzes hinter Zero-Covid stehe. Dem ist nicht so. Es gibt keinen Beschluss der gesamten Organisation Zero-Covid zu unterstützen, jedoch sind die einzelnen Syndikate frei dies zu tun bzw. dies zu unterlassen.

Wir als Freie Arbeiter*Innen Union – Hamburg lehnen Zero-Covid ab, da es sich an staatliche Akteuer*Innen richtet und unkritisch weitgehende autoritäre Maßnahmen fordert. Als Anarcho-Syndikalist*Innen halten wir dies für nicht vereinbar mit unseren grundlegenden Zielen.

Gemüsehof: Erfolgreiche Einigung bei Mediationstermin

Ein gutes halbes Jahr arbeitete unsere Genossin in einer Bio-Gemüsegärtnerei in Schleswig-Holstein mit den Zugpferden. Ende September erhielt sie eine Kündigung zum 31.10.2020. Mündlich wurden verschiedene haltlose Vorwürfe gemacht. Daraufhin haben wir mit anwaltlicher Unterstützung umgehend eine Kündigungsschutzklage erhoben. Bei einem Gütetermin wurde dann ein Mediationsverfahren vereinbart. Dort konnten die Konfliktparteien sich darauf einigen, dass die Kündigung erst zum 31.03.2021 und betriebsbedingt ausgesprochen wird. Dies bedeutet:

  • Gehaltsnachzahlung für November und Anfang Dezember
  • Rücknahme aller Vorwürfe
  • Möglichkeit den restlichen Urlaub regulär zu nehmen
  • Wechsel des Arbeitsbereichs für die kommenden Monate

Im Gegensatz zu einem ersten Vergleichsangebot über wenige Hundert Euro muss der Betrieb also ca. das Zehnfache in Form der Gehälter an unsere Genossin zahlen. Des Weiteren wurden die Kosten für eine Fortbildung, welche schon stattgefunden hatte, jetzt ganz übernommen und zugesichert, dass eine Zweite anteilig vom Betrieb bezahlt wird. Außerdem dürfte der Gemüsehof wohl dazu verpflichtet sein, die Wiedereingliederungshilfe – welche der Betrieb für unsere Genossin erhalten hatte – voll an das Jobcenter zurückzuzahlen.

Wir werden wachsam die Umsetzung der Vereinbarungen begleiten. Für unsere Genossin
bedeutet das, dass sie jetzt in Ruhe – bei vollem Gehalt – die Zukunft planen kann. Dieser Erfolg war Dank einer gelungen Kooperation der FAU Hamburg, der FAU Flensburg und der FAU Berlin möglich. Wieder einmal zeigt sich, dass entschlossene Reaktionen sich auszahlen!