Kommt am 14. Dezember ab 14 Uhr in die Schwarze Katze – ein Raum des Widerstands und der Solidarität! In einer Zeit, in der Zusammenhalt wichtiger denn je ist, wollen wir uns mit heißen Getränken – mit und ohne Alkohol – und veganen Waffeln stärken und uns gegenseitig unterstützen. Hier gibt es keine Profitinteressen, sondern Raum für gemeinsames Handeln und Denken.
Kommt vorbei, solange ihr wollt und lasst uns gemeinsam den Winter und die gesellschaftlichen Kälte überwinden. Alles auf Spendenbasis. Zusammenhalten ist unsere Stärke – wir freuen uns auf euch!
Vom 31.10. bis 3.11. fand in Hamburg der anarchistische „re:FUSE“-Kongress statt. Auch die FAU Hamburg war bei mehreren Veranstaltungen mitvertreten. So haben wir beim Podium zu „Raus aus der Szene rein in die Klasse“ mitdiskutiert und Möglichkeiten aufgezeigt wie wir uns auch außerhalb der anarchistischen Szene mit Leuten organisieren können. Beim Panel zu „Anarchistischer Gewerkschaftsarbeit“ haben wir unsere konkrete Arbeit vorgestellt und dargelegt, wieso wir eine spezifisch anarchistische Gewerkschaft für sinnvoll und unabdingbar halten, wobei wir mit einer militanten Basis in DGB-Gewerkschaften gerne zusammenarbeiten. Sowohl bei den offiziellen Veranstaltungen wie auch abseits davon, konnten wir viele spannende und inspirierende Gespräche mit Genoss*innen mit den unterschiedlichsten Hintergründen führen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in kommenden Jahren!
Am vergangenen Mittwoch haben wir am Jungfernstieg an die 5 albanischen Bauarbeiter erinnert, die vor einem Jahr bei einem Unfall auf der Westfield-Baustelle im Überseequartier gestorben sind. Mit dem rumänischen Bauarbeiter, der im Januar 2022 verunglückte, sind sechs Menschen für dieses Luxusprojekt gestorben und viele weitere verletzt worden. Die Arbeitssicherheit in diesem Milliarden-Projekt, das niemand in Hamburg braucht, ist dem Investor Unibail-Rodamco-Westfield offensichtlich egal. Bauamt, Staatsanwaltschaft und Politik tolerieren diesen Zustand. Und auch vielen anderen Baustellen sind die Bedingungen nicht besser.
Wir fordern:
Ein Denkmal, das im Haupt-Eingangsbereich an die sechs Toten der Baustelle erinnert, das die Angehörigen mitgestalten.
Mehr Arbeitssicherheitskontrollen auf der Westfield-Großbaustelle!
Sanktionen und Baustopp bei Nicht-Einhaltung von Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und nicht ausreichenden Sanitäranlagen!
Sichere Arbeitsbedingungen auf dem Bau für Alle!
Lohndiebstahl durch Unternehmen bestrafen!
Kontrolle von den beteiligten Unternehmen und Investoren statt Illegalisierung von Arbeitenden!
Schnelle Entschädigungen für verunfallte Arbeitende und Entschädigungen für die Hinterbliebenen der toten Arbeiter!
Für Streiks bei schweren Unfällen! Solidarität mit allen Bauarbeitenden!
Text in English below. Teksti në shqip më poshtë. Text în română mai jos. Aşağıdaki Türkçe metin.
Keine weiteren Toten für die Luxus-Mall!
Bald jährt sich der Unfall von 5 albanischen Bauarbeitern, die auf der Westfield-Baustelle im Überseequartier Hamburg gestorben sind. Aus diesem Anlass findet am 30. Oktober um 18 Uhr eine Solidaritätskundgebung am Jungfernstieg statt. Mit dem rumänischen Bauarbeiter, der im Januar 2022 verunglückte, sind sechs Menschen für dieses Luxusprojekt gestorben und viele weitere verletzt worden. Die Arbeitssicherheit in diesem Milliarden-Projekt, das niemand in Hamburg braucht, ist dem Investor Unibail-Rodamco-Westfield offensichtlich egal. Bauamt, Staatsanwaltschaft und Politik tolerieren diesen Zustand. Wir sagen: Es reicht!
Sichere Arbeitsbedingungen auf dem Bau für alle!
Streiks bei schweren Unfällen!
Mehr Geld und weniger Arbeitshetze!
Kontrolle von Unternehmen statt Illegalisierung von Arbeitenden!
Vor allem: Keine weiteren Toten auf dieser Baustelle oder anderen!
Der Unfall am 30. Oktober 2023 auf der Großbaustelle im Überseequartier in Hamburg
Der 30. Oktober 2023 begann für den 34-jährigen albanischen Maurer, Alfred Visha, vermutlich wie jeder andere Tag; sehr früh aufstehen, Kaffee, Kippe, dann ab zur Baustelle. Wegen des bevorstehenden Feiertags war die Großbaustelle des Überseequartiers leerer als sonst.
An diesem Morgen sollte Alfred Visha gemeinsam mit anderen Arbeitern Steine von einem Baugerüst in ein Stockwerk bringen. Die Steine wurden mit einem Kran auf das Gerüst in einem Aufzugsschacht abgestellt. Gegen 9 Uhr morgens stürzte das acht Stockwerke hohe Gerüst ein. Zum Unfallzeitpunkt standen fünf Arbeiter auf dem Gerüst und weitere Menschen in der Nähe. Vier Arbeiter waren bereits Tod als sie gefunden wurden. Alfred Visha wurde lebend geborgen und verstarb 9 Tage später im Krankenhaus.
Ein Jahr später sind immer noch keine Ermittlungsergebnisse bekannt. Aus Medienberichten geht hervor, dass auf dem nicht ausreichend gesicherten Gerüst zu viele Steine abgestellt waren. Das Gerüst hätte doppelt gesichert sein müssen und war zu schwer beladen. Zum Unfallzeitpunkt waren ca. 1,5 Tonnen Steine auf dem Gerüst. Wegen des bevorstehenden Feiertags waren weniger Kräne besetzt und die Kranführer wurden vermutlich dazu angehalten für „genug Arbeit zu sorgen“.
Die komplette Baustelle, mit etwa 700 Bauarbeitenden, wurde evakuiert. Offiziell gibt es keine Angaben über weitere Verletzte. 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Der Einsatz war für die Feuerwehrleute lebensgefährlich. Der Trümmerberg wurde als »Riesen-Mikado« aus Gerüststangen beschrieben. Die Bergungsarbeiten dauerten 35 Stunden.
Wie viele Arbeiter müssen noch sterben bis die Verantwortlichen die Westfield-Großbaustelle schließen?
Einer der Arbeiter, der bei dem Unfall starb war der 38-jährige Eisenflechter Astrit Xheka. Wie Alfred Visha arbeitete Astrit Xheka zuvor in derselben Chrommine in Albanien. Die Arbeit in der Mine war sehr gefährlich und mit nur 300€ im Monat schlecht entlohnt. Ihre Familien wünschten sich, dass sie einer weniger gefährlichen Arbeit nachgingen. Astrit Xheka wurde in Albanien durch einen Bekannten des Cousins seiner Frau für die Arbeit auf deutschen Großbaustellen angeworben. Der Bekannte war ein Mitarbeiter des Subunternehmers Hysen Bau. Alfred Visha wurde für die Arbeit bei Hysen Bau in einem Albanischen Café in Hamburg angeworben.
Seit 2022 sind sechs Arbeiter auf der Westfield-Großbaustelle des Überseequartiers in Hamburg gestorben. Astrit Xheka und Alfred Visha kamen aus Kurkelaj nach Hamburg in dem Glauben, dass die Arbeit auf deutschen Baustellen sicher sei und sie dort mehr Geld verdienen würden. Beide starben durch die Arbeit auf einer deutschen Großbaustelle.
„Unser ganzes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Unfallopfer.“ Der Investor Unibail-Rodamco-Westfield nach dem Baustellenunglück – 30. Oktober 2023, Spiegel
Bisher hätte sich niemand bei ihnen persönlich gemeldet, weder der Bauherr, noch die Stadt Hamburg, noch die Ermittlungsbehörden […] Als sei Alfred Visha einfach nicht wichtig genug. – Familie Visha im März 2024, NDR
„Am 30.10. an einem Montag war der Unfall und am Donnerstag war der Aufzugschacht gestrichen und es ging weiter. Letztlich geht es nur ums Geld.“ – Markus Mohr, Berufsgenossenschaft Bau
Gefälschte Dokumente für die Westfield Luxus-Mall
Am Tag des tödlichen Gerüstunfalls gab die Hamburger Stadtentwicklungsbehörde bekannt, dass die fünf Unfallopfer aus Bulgarien stammen. Am darauffolgenden Tag gab die Polizei bekannt, dass die fünf Unfallopfer aus Albanien stammen.
Die wenigsten Menschen, die aus dem Westbalkan zum Arbeiten nach Deutschland kommen, sind Teil des „erlaubten“ Einreisekontingents von 50,000 Menschen jährlich. Seit 2011 gilt für bulgarische Staatsbürger*innen die sog. Arbeitnehmerfreizügigkeit, die eine Arbeit in den EU-Ländern ohne Arbeitserlaubnis ermöglicht. Viele Menschen aus dem Westbalkan werden seitdem von Arbeitsvermittlern mit gefälschten bulgarischen Dokumenten ausgestattet und arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen auf europäischen Baustellen. Ihr Lohn wird ihnen manchmal gar nicht, oft nur teilweise ausgezahlt oder mit horrenden Vermittlungsgebühren und Unterkunftskosten verrechnet.
In den gefälschten Baustellen-Ausweisen von Alfred Visha und Astrit Xheka stehen Hysen Bau und der „Nachunternehmer“ Liberty Construction als Firmen. Diese beiden Firmen so wie auch andere „Subunternehmer-Konstellationen“ stellen Großunternehmern in der Baubranche Arbeitende aus dem Westbalkan zur Verfügung, welche dann auf Baustellen wie der Großbaustelle des Überseequartiers in Hamburg als „Bauhelfer“ arbeiten. In den gefälschten Baustellen-Ausweisen von Alfred Visha und Astrit Xheka stehen falsche Namen und auf den Fotos in den Ausweisen sind nicht sie selbst sondern unbekannte Menschen abgebildet. Ausgegeben wurden die gefälschten Baustellen-Ausweise von Unibail-Rodamco-Westfield.
Unibail-Rodamco-Westfield ist seit 2015 Investor der Großbaustelle des Überseequartiers mit einem Bauvolumen von über 1,6 Milliarden Euro. Das 400,000 m2 große Überseequartier liegt in dem 2008 gegründeten Hamburger Stadtteil Hafencity. Die HafenCity ist zurzeit Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsprojekt. Nachdem der erste Investor abgesprungen war stellte 2015 der damalige Bürgermeister von Hamburg, Olaf Scholz, Unibail-Rodamco-Westfield als neuen Investor vor. Seitdem setzte Unibail-Rodamco-Westfield mehrfach Erweiterungen des Bebauungsplans durch und erzwang so eine Ausweitung der Baufläche von 198.000 m2 auf 266.000 m2. Nach der Bebauung soll auf der Fläche neben Büros, Hotels und Wohnungen ein Kreuzfahrtterminal mit integrierter Luxus-Shoppingmall für Touristen stehen.
Unmenschliche Arbeitsbedingungen und lebensgefährliche Zustände auf der Westfield-Großbaustelle
Die Staatsanwaltschaft ermittelt zurzeit nur nach den Ursachen des Unfalls und angeblich nach den Schuldigen, aber nicht wegen der illegalen Arbeit. Dirk Hünerbein, Geschäftsführer von Unibail-Rodamco-Westfield, und die von ihm beauftragten Subunternehmen arbeiten mit anderen Unternehmen zusammen, die Arbeitende auf der Großbaustelle illegal beschäftigen um dort deren Arbeitskraft unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen auszubeuten. Die Arbeitenden erhalten keine ausreichenden Sicherheitseinweisungen und werden dazu gezwungen, von ihrem geringen Lohn in heruntergekommenen Wohnanlagen zu hausen. Es ist bekannt, dass die von den „Bauhelfern“ ausgeführten Tätigkeiten auf der Großbaustelle auch Facharbeiten beinhalten und vertiefte Sicherheitsschulungen erfordern. Alfred Visha der durch den Unfall am 30. Oktober 2023 ums Leben kam hatte als Maurer auf dem Gerüst eigentlich nichts zu suchen.
Auf der Großbaustelle sollen bis zu 4000 Arbeitende beschäftigt gewesen sein. Teilweise sind bis zu 1400 Arbeitende täglich auf der Baustelle. Aus den Bau-Protokollen geht hervor, dass es zu wenige Toiletten und Waschräume gibt, dass Arbeitende auf der Baustelle unter hygienisch unhaltbaren Bedingungen kampieren oder in überfüllten und herunter gekommenen Unterkünften wohnen. Selbst nach dem Unfall wird noch an Sicherheits- und Gesundheitsschutzpersonal gespart. Kontrolleur*innen der Berufsgenossenschaft (BG Bau) und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) berichten davon, dass sie sich bei Begehungen auf der Großbaustelle zuerst durchfragen müssen bis sie eine deutschsprachige und verantwortliche Person finden.
Es ist üblich, dass Großbaustellen von Generalunternehmen entwickelt werden. Die Generalunternehmen sind für die Logistik zuständig und sollen sicherstellen, dass alle Gewerke sauber ineinandergreifen. Allerdings spart Unibail-Rodamco-Westfield auf der Großbaustelle Geld und beauftragte kein Generalunternehmen. Unüblicherweise wird zudem der Beton für die Großbaustelle vor Ort selbst hergestellt was zu Wasserdurchbrüchen im Fundament führt.
Mittlerweile gibt es immer mehr Berichte über die schlechte Bezahlung der Arbeitenden. Alfred Visha und Astrit Xheka verdienten vermutlich 9€ die Stunde, ohne Sozialabgaben, Steuern, Rente usw. Es ist unklar ob die beiden für alle geleisteten Arbeitsstunden bezahlt wurden. Der Ukrainer Yevhen A. verdiente nur 640€ im Monat bei mehr als 40 Stunden Arbeit die Woche.
Die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung auf dem Bau sind schlecht. Die aktuellen Preissteigerungen (Miete, Lebensmittel etc.) wurden 2024 durch die Tarifeinigungen zwischen IG BAU und Arbeitgeberseite nicht ausgeglichen. Über 40% aller offiziell Beschäftigten arbeiten ohnehin in Betrieben ohne Tarifbindung. Die langen Laufzeiten der Tarifeinigungen verhindern schnelle Reaktionen auf weitere Preissteigerungen. Für die nächsten 3 Jahre gilt Streikverbot auf dem Bau für Tarifverhandlungen. Der Bau-Mindestlohn ist gefallen, die IG BAU hat für dessen Erhalt nicht gekämpft und die Frist auslaufen lassen. Arbeitende aus dem Ausland sind oft schon aufgrund von Sprachbarrieren vom Arbeitskampf ausgeschlossen und tragen ein höheres persönliches Risiko wenn sie streiken.
Geschätzt 40% des Bauvolumens auf deutschen Baustellen wird durch illegale Arbeit erbracht. Das führt dazu, dass die Arbeitsbedingungen auf dem Bau schlecht bleiben und die Löhne niedrig. Illegale Arbeit wird durch Politik, Behörden und Gewerkschaften nicht konsequent verhindert. Unternehmen, die Menschen illegal ausbeuten, tragen nur selten die Konsequenzen ihrer Straftaten. Investoren und Unternehmen sind nicht bereit legale Löhne zu bezahlen und ziehen stattdessen illegale Arbeit vor. Den Preis dafür zahlen hier die Toten der Westfield-Baustelle.
Keine weiteren Toten für die Westfield Luxus-Mall!
Auf dem Bau zu arbeiten ist lebensgefährlich. Etwa 20% aller tödlichen Arbeitsunfälle in Deutschland finden auf dem Bau statt. Die deutsche Bauwirtschaft ist im Vergleich der Arbeitsunfallquoten nach Wirtschaftszweigen die unfallanfälligste Branche und weist mit 44,55 Unfällen je 1.000 Vollarbeiter*innen den höchsten Wert aller Branchen auf.
Seit 2019 kommt es auf der Westfield-Großbaustelle zu immer mehr Arbeitsunfällen mit schwer verletzten Arbeiter*innen. Am 26.01.22 stürzte ein rumänischer Arbeiter von einem Gerüst und stirbt. Im März 2023 wird ein Bauarbeiter von einem Metallteil am Kopf getroffen. Im April stürzt wieder ein Arbeiter von einem Baugerüst. Im Juni erleidet eine Arbeiterin einen schweren Stromschlag durch ein nicht isoliertes Kabel. Im gleichen Monat explodieren mehrere Gasflaschen auf dem Dach der Baustelle und lösen einen Großbrand aus. Rauchwolken zogen über die Stadt.
Kurz nach dem Unfall vom 30. Oktober 2023 kommt es zu weiteren schweren Unfällen auf der Großbaustelle. Im November verunglückte der Ukrainer Yevhen A. so schwer, dass unklar ist ob er je wieder arbeiten kann. Anfang Juni diesen Jahres wurde ein lebensgefährlich verletzter Bauarbeiter ins Krankenhaus gebracht.
Laut der Hamburger Feuerwehr kam es in den letzten 2 ½ Jahren 83-mal zu Rettungseinsätzen auf der Westfield-Großbaustelle. Allein in der ersten Jahreshälfte 2024 gab es 35 Rettungseinsätze. Im Vergleich dazu „nur“ 25 im gesamten Jahr 2023.
„Es seien zu wenig Kontrollen. Davon würden die Subunternehmer profitieren. Es sind die Subunternehmer. Das ist die Ursache dafür. Und das ist auch der Grund für die Unfälle. Denn die Leute sind erschöpft, haben Schlafmangel verrichten unausgeschlafen gefährliche Arbeiten. Und das führt dann zu Unfällen.“ – Bauarbeiter auf der Baustelle des Überseequartiers
„Die beauftragten Unternehmen auf der Baustelle sind eigenständig für die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Belange ihrer angestellten Mitarbeitenden zuständig. Anzeichen oder Zweifel hinsichtlich einer fehlenden Arbeitserlaubnis oder eines unzureichenden Versicherungsschutzes bestanden zu keinem Zeitpunkt.“ – Unibail-Rodamco-Westfield (Stand: 24.04.2024)
Wir sagen: Es reicht!
Wir, die Bau FAU der Freien Arbeit*innen Union (FAU) Hamburg, fordern von dem verantwortlichen Investor Unbail-Rodamco-Westfield (Dirk Hünerbein, Projektleitung des Westfield-Überseequartier), der HafenCity GmbH (Theresa Twachtmann, Geschäftsführerin der HafenCity GmbH) und den anderen Verantwortlichen und Zuständigen in Politik (Karin Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen), Verwaltung (Herr Munske, Amt für Bauordnung und Hochbau, Herr Klaus, Oberste Bauaufsicht) und Justiz, dass die Großbaustelle des Überseequartiers sofort geschlossen wird. Keine weiteren Toten für die Luxus-Mall!
Die unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf der Westfield-Baustelle müssen beendet werden. Organisiert euch und kämpft gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen. Kommt zur Arbeitsgruppe Bau der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) Hamburg.
Kontaktiert uns unter: fauhh-bau@fau.org und kommt am Bau FAU-Freitag (jeden 3. Freitag im Monat ab 19:30 Uhr) in die Schwarze Katze (Fettstraße 23, 20357 Hamburg).
Wir fordern:
Ein Denkmal, das im Haupt-Eingangsbereich an die sechs Toten der Baustelle erinnert, das die Angehörigen mitgestalten.
Mehr Arbeitssicherheitskontrollen auf der Westfield-Großbaustelle!
Sanktionen und Baustopp bei Nicht-Einhaltung von Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und nicht ausreichenden Sanitäranlagen!
Sichere Arbeitsbedingungen auf dem Bau für Alle!
Lohndiebstahl durch Unternehmen bestrafen!
Kontrolle von den beteiligten Unternehmen und Investoren statt Illegalisierung von Arbeitenden!
Schnelle Entschädigungen für verunfallte Arbeitende und Entschädigungen für die Hinterbliebenen der toten Arbeiter!
Für Streiks bei schweren Unfällen! Solidarität mit allen Bauarbeitenden!
It will soon be the anniversary of the accident involving 5 Albanian construction workers who died on the Westfield construction site in Hamburg’s Überseequartier. To mark this occasion, a solidarity rally will be held on October 30 at 6 pm at Jungfernstieg. With the Romanian construction worker who died in an accident in January 2022, six people have died and many more have been injured for this luxury project. The investor Unibail-Rodamco-Westfield clearly does not care about occupational safety in this billion-euro project that nobody in Hamburg needs. The building authorities, public prosecutors and politicians tolerate this state of affairs. We say: Enough is enough!
Safe working conditions in construction for everyone!
Strikes in the event of serious accidents!
More money and less work hustle!
Control of companies instead of illegalization of workers!
Above all: No more deaths on this construction site or others!
The accident on 30 October 2023 at the major construction site in Überseequartier in Hamburg
30 October 2023 probably started like any other day for 34-year-old Albanian bricklayer Alfred Visha; get up very early, coffee, a fag, then off to the construction site. Due to the upcoming public holiday, the Überseequartier construction site was emptier than usual.
That morning, Alfred Visha and other workers were to move bricks from scaffolding to a floor. The bricks were placed on the scaffolding in a lift shaft using a crane. At around 9 a.m., the eight-storey high scaffolding collapsed. At the time of the accident, there were five workers on the scaffolding and other people nearby. Four workers were already dead when they were found. Alfred Visha was rescued alive and died nine days later in hospital.
One year later, the results of the investigation are still unknown. Media reports indicate that too many stones had been placed on the scaffolding, which had not been adequately secured. The scaffolding should have been doubly secured and was too heavily loaded. At the time of the accident, there were around 1.5 tonnes of stones on the scaffolding. Due to the upcoming public holiday, fewer cranes were manned and the crane operators were presumably urged to „make sure there was enough work“.
The entire construction site, with around 700 construction workers, was evacuated. There is no official information about further casualties. 150 firefighters were deployed. The operation was life-threatening for the firefighters. The pile of rubble was described as a „giant mikado“ of scaffolding poles. The rescue work took 35 hours.
How many more workers will have to die before those responsible close the Westfield construction site?
One of the workers who died in the accident was 38-year-old ironworker Astrit Xheka. Like Alfred Visha, Astrit Xheka had previously worked in the same chrome mine in Albania. The work in the mine was very dangerous and poorly paid at just €300 a month. Their families wanted them to do less dangerous work. Astrit Xheka was recruited to work on large German construction sites in Albania by an acquaintance of his wife’s cousin. The acquaintance was an employee of the subcontractor Hysen Bau. Alfred Visha was recruited to work for Hysen Bau in an Albanian café in Hamburg.
Since 2022, six workers have died on the large Westfield construction site of the Überseequartier in Hamburg. Astrit Xheka and Alfred Visha came to Hamburg from Kurkelaj in the belief that work on German construction sites was safe and that they would earn more money there. Both died working on a major German construction site.
„All our sympathies go out to the families of the victims.“ The investor Unibail-Rodamco-Westfield after the construction site accident – 30 October 2023, Spiegel
So far, no one has contacted them personally, neither the client, nor the city of Hamburg, nor the investigating authorities […] As if Alfred Visha was simply not important enough. – The Visha family in March 2024, NDR
„The accident happened on 30 October on a Monday and on Thursday the lift shaft was painted and the work continued. Ultimately, it’s all about the money.“ – Markus Mohr, Berufsgenossenschaft Bau
Forged documents for the Westfield luxury mall
On the day of the fatal scaffolding accident, Hamburg’s urban development authority announced that the five victims were from Bulgaria. The following day, the police announced that the five victims were from Albania.
Very few people who come to Germany from the Western Balkans to work are part of the „permitted“ entry quota of 50,000 people per year. Since 2011, Bulgarian citizens have enjoyed the so-called freedom of movement for workers, which allows them to work in EU countries without a work permit. Since then, many people from the Western Balkans have been provided with forged Bulgarian documents by labour brokers and work under inhumane conditions on European construction sites. Their wages are sometimes not paid at all, often only partially, or are offset against horrendous placement fees and accommodation costs.
Hysen Bau and the „subcontractor“ Liberty Construction are listed as companies on the forged construction site IDs of Alfred Visha and Astrit Xheka. These two companies, as well as other „subcontractor constellations“, provide large construction companies with labourers from the Western Balkans, who then work as „construction workers“ on construction sites such as the large Überseequartier construction site in Hamburg. The fake construction site ID cards of Alfred Visha and Astrit Xheka contain false names and the photos on the ID cards do not show themselves but unknown people. The fake construction site ID cards were issued by Unibail-Rodamco-Westfield.
Unibail-Rodamco-Westfield has been the investor in the large Überseequartier construction site since 2015 with a construction volume of over 1.6 billion euros. The 400,000 m2 Überseequartier is located in Hamburg’s HafenCity district, which was established in 2008. HafenCity is currently Europe’s largest inner-city urban development project. After the first investor backed out in 2015, the then Mayor of Hamburg, Olaf Scholz, introduced Unibail-Rodamco-Westfield as the new investor. Since then, Unibail-Rodamco-Westfield has repeatedly pushed through extensions to the development plan, forcing an expansion of the construction area from 198,000 m2 to 266,000 m2. Once the development is complete, the site will be home to offices, hotels and flats as well as a cruise terminal with an integrated luxury shopping mall for tourists.
Inhumane working conditions and life-threatening conditions on the Westfield construction site
The public prosecutor’s office is currently only investigating the causes of the accident and allegedly the culprits, but not the illegal work. Dirk Hünerbein, Managing Director of Unibail-Rodamco-Westfield, and the subcontractors he has commissioned are working together with other companies that are illegally employing workers on the large construction site in order to exploit their labour under inhumane working conditions. The workers do not receive adequate safety training and are forced to live in run-down housing estates on their meagre wages. It is known that the work carried out by the „construction helpers“ on the large construction site also includes specialised work and requires in-depth safety training. Alfred Visha, who died in the accident on 30 October 2023, had no business working as a bricklayer on the scaffolding.
Up to 4,000 workers are said to have been employed on the large construction site. In some cases, up to 1400 workers were on the construction site every day. The construction reports show that there are too few toilets and washrooms, that workers are camping on the construction site in unhygienic conditions or living in overcrowded and dilapidated accommodation. Even after the accident, there is still a lack of health and safety personnel. Inspectors from the Employer’s Liability Insurance Association (BG Bau) and the Construction, Agriculture and Environment Industrial Union (IG BAU) report that they first have to ask their way around a large construction site until they find a German-speaking and responsible person.
It is common for large construction sites to be developed by general contractors. The general contractors are responsible for the logistics and are supposed to ensure that all trades interlock properly. However, Unibail-Rodamco-Westfield is saving money on the large construction site and did not commission a general contractor. It is also unusual for the concrete for the large construction site to be produced on site, which leads to water breakthroughs in the foundations.
In the meantime, there are more and more reports about the poor pay of the workers. Alfred Visha and Astrit Xheka probably earned €9 an hour, not including social security contributions, taxes, pension, etc. It is unclear whether the two were paid for all the hours they worked. The Ukrainian Yevhen A. earned only €640 a month for working more than 40 hours a week.
The working conditions and pay in the construction industry are poor. The current price increases (rent, food, etc.) were not offset in 2024 by the wage agreements between IG BAU and the employers‘ side. Over 40% of all official employees work in companies without collective bargaining agreements anyway. The long terms of the collective agreements prevent quick reactions to further price increases. For the next 3 years, there is a ban on strikes in the construction industry for collective bargaining. The construction minimum wage has been dropped, IG BAU has not fought to maintain it and has allowed the deadline to expire. Workers from abroad are often excluded from industrial action due to language barriers and bear a higher personal risk when they go on strike.
An estimated 40% of the construction volume on German building sites is generated by illegal labour. As a result, working conditions on construction sites remain poor and wages low. Illegal labour is not consistently prevented by politicians, authorities and trade unions. Companies that exploit people illegally rarely bear the consequences of their offences. Investors and companies are not prepared to pay legal wages and prefer illegal labour instead. The price for this is paid by the dead at the Westfield construction site.
No more deaths for the Westfield luxury mall!
Working in construction is life-threatening. Around 20% of all fatal accidents at work in Germany occur on construction sites. The German construction industry is the most accident-prone sector in terms of occupational accident rates by industry, with 44.55 accidents per 1,000 full-time workers, the highest figure of all sectors.
Since 2019, there have been more and more accidents at work at the Westfield construction site with seriously injured workers. On 26/01/2022, a Romanian worker fell from a scaffold and died. In March 2023, a construction worker was hit on the head by a piece of metal. In April, another worker falls from scaffolding. In June, a worker suffers a severe electric shock from an uninsulated cable. In the same month, several gas cylinders explode on the roof of the construction site, triggering a major fire. Clouds of smoke billowed over the city.
Shortly after the accident on 30 October 2023, there were further serious accidents on the construction site. In November, Ukrainian Yevhen A. had such a serious accident that it is unclear whether he will ever be able to work again. At the beginning of June this year, a critically injured construction worker was taken to hospital.
According to the Hamburg fire brigade, there have been 83 rescue operations at the Westfield construction site in the last 2 ½ years. In the first half of 2024 alone, there were 35 rescue operations. In comparison, „only“ 25 in the whole of 2023.
„There are too few checks. The subcontractors would benefit from this. It’s the subcontractors. That’s the cause. And that’s also the reason for the accidents. Because people are exhausted, have a lack of sleep and carry out dangerous work without sleep. And that leads to accidents.“ – Construction workers on the Überseequartier building site
„The contracted companies on the construction site are independently responsible for ensuring that their employees comply with labour law. At no time were there any indications or doubts regarding a lack of work permits or inadequate insurance cover.“ – Unibail-Rodamco-Westfield (as at 24/04/2024)
We say: Enough is enough!
We, the Bau FAU of the Freie Arbeit*innen Union (FAU) Hamburg, demand from the responsible investor Unbail-Rodamco-Westfield (Dirk Hünerbein, project manager of Westfield-Überseequartier), HafenCity GmbH (Theresa Twachtmann, HafenCity GmbH) and the other responsible parties in politics (Karin Pein, Senator for Urban Development and Housing), administration (Mr Munske, Office for Building Regulations and Building Construction, Mr Klaus, Chief Building Inspectorate) and the judiciary that the Überseequartier construction site will be closed immediately. No more deaths for the luxury mall!
The inhumane working conditions on the Westfield construction site must be brought to an end. Organise and fight together for better working conditions. Join the construction working group of the Free Labour Union (FAU) Hamburg.
Contact us at: fauhh-bau@fau.org and come to the Schwarze Katze (Fettstraße 23, 20357 Hamburg) on the construction FAU Friday (every 3rd Friday of the month from 19:30).
We demand:
A memorial commemorating the six people who died at the construction site in the main entrance area, which the relatives help to design.
More health and safety inspections at the Westfield construction site!
Sanctions and construction stop for non-compliance with occupational health and safety and inadequate sanitary facilities!
Safe working conditions on the construction site for everyone!
Punish wage theft by companies!
Control the companies and investors involved instead of illegalising workers!
Quick compensation for workers who have had accidents and compensation for the surviving dependants of dead workers!
In favour of strikes in the event of serious accidents! Solidarity with all construction workers!
Së shpejti do të jetë përvjetori i aksidentit ku përfshihen 5 punëtorë shqiptarë të ndërtimit që humbën jetën në kantierin e Westfield në Überseequartier Hamburg. Për të shënuar këtë rast, një tubim solidariteti do të zhvillohet në Jungfernstieg më 30 tetor në orën 18:00. Me punëtorin rumun të ndërtimit që pësoi një aksident në janar 2022, gjashtë persona vdiqën dhe shumë të tjerë u plagosën në këtë projekt luksoz. Investitori Unibail-Rodamco-Westfield nuk kujdeset për sigurinë e punëtorëve në këtë projekt milliarda dollarësh që askujt nuk i nevojitet në Hamburg. Autoriteti i ndërtimit, prokuroria publike dhe politikanët e tolerojnë këtë situatë. Ne themi: Mjaft!
Kushte të sigurta pune në ndërtim për të gjithë!
Greva në rast aksidentesh të rënda!
Më shumë para dhe më pak nxitim për punë!
Kontrolli i kompanive në vend të ilegalizimit të punëtorëve!
Mbi të gjitha: Jo më vdekje në këtë kantier apo të tjera!
Aksidenti më 30 tetor 2023 në vendin e madh të ndërtimit në rrethin e huaj në Hamburg
30 tetor 2023 filloi për tullën 34-vjeçare shqiptare, Alfred Visha, me siguri si çdo ditë tjetër; Ngrihuni shumë herët, kafe, pjerrësi, pastaj në vendin e ndërtimit. Për shkak të festës së ardhshme, vendi i madh i ndërtimit të rrethit të huaj ishte bosh se zakonisht.
Këtë mëngjes, Alfred Visha, së bashku me punëtorët e tjerë, duhej të sillnin gurë nga një skelë në një kat. Gurët u vendosën në skelë në një bosht ashensori me një vinç. Rreth orës 9 të mëngjesit. Tetë katet u rrëzuan. Në kohën e aksidentit, pesë punëtorë qëndruan pranë skelës dhe njerëzve të tjerë aty pranë. Katër punëtorë ishin tashmë vdekje kur u gjetën. Alfred Visha u sigurua i gjallë dhe vdiq në spital 9 ditë më vonë.
Një vit më vonë, nuk dihen ende rezultate të hetimit. Raportet e mediave tregojnë se shumë gurë ishin parkuar në skelat e siguruara të pamjaftueshme. Skela duhej të ishte siguruar dy herë dhe ishte shumë e ngarkuar shumë. Në kohën e aksidentit, kishte rreth 1.5 ton gurë në skela. Për shkak të festës së ardhshme, më pak vinça u pushtuan dhe operatorët e vinçave ndoshta ishin inkurajuar të „sigurojnë punë të mjaftueshme“.
U evakuua siti i plotë i ndërtimit, me rreth 700 punëtorë ndërtimi, u evakuua. Zyrtarisht, nuk ka asnjë informacion në lidhje me dëmtimet e tjera. 150 zjarrfikës ishin në detyrë. Misioni ishte kërcënues për jetën për zjarrfikësit. Qepja u përshkrua si një „mikado e madhe“ nga shufrat e skelave. Puna e shpëtimit zgjati 35 orë.
Sa punëtorë ende duhet të vdesin derisa ata që janë përgjegjës të mbyllin vendin e madh të ndërtimit Westfield?
Një nga punëtorët që vdiq në aksident ishte 38-vjeçari Iron Lichen Astrit Xheka. Ashtu si Alfred Visha, Astrit Xheka më parë ka punuar në të njëjtën kromin në Shqipëri. Puna në minierë ishte shumë e rrezikshme dhe e shpërblyer dobët me vetëm 300 € në muaj. Familjet e saj dëshironin të bënin punë më pak të rrezikshme. Astrit Xheka u rekrutua në Shqipëri nga një mik i kushëririt të gruas së tij për të punuar në vendet e mëdha gjermane të ndërtimit. Njohja ishte një punonjës i nënkontraktuesit Hysen Bau. Alfred Visha u rekrutua për të punuar në Hysen Bau në një kafene shqiptare në Hamburg.
Që nga viti 2022, gjashtë punëtorë kanë vdekur në pjesën më të madhe të zonës së ndërtimit Westfield të rrethit të huaj në Hamburg. Astrit Xheka dhe Alfred Visha erdhën nga Tankaj në Hamburg në besimin se të punosh në vendet gjermane të ndërtimit ishte e sigurt dhe se ata do të fitonin më shumë para atje. Të dy vdiqën nga puna në një vend të madh ndërtimi gjerman.
„E gjithë simpatia jonë vlen për anëtarët e viktimave të aksidentit.“
Deri më tani, askush nuk do t’ju kishte kontaktuar personalisht, as klienti, as qyteti i Hamburgut, as autoritetet hetuese […] sikur Alfred Visha thjesht nuk është aq i rëndësishëm sa duhet. – Familja Visha në Mars 2024, NDR
„Më 30 tetor të hënën ishte aksidenti dhe të enjten ashensori u pikturua dhe vazhdoi. Në fund të fundit, gjithçka ka të bëjë me paratë.“ – Markus Mohr, Shoqata Profesionale për Ndërtim
Dokumente të rreme për qendrën luksoze Westfield
Në ditën e aksidentit fatal të skelave, Agjensia e Zhvillimit Urban të Hamburgut njoftoi se pesë viktimat e aksidenteve vinin nga Bullgaria. Të nesërmen, policia njoftoi se pesë viktimat e aksidenteve vijnë nga Shqipëria.
Pak njerëz që vijnë në Gjermani nga Ballkani Perëndimor janë pjesë e kontrollit të hyrjes „të lejuar“ të 50,000 njerëzve në vit. Që nga viti 2011, qytetarët bullgarë kanë qenë të ashtuquajturat lëvizje të lirë të punëtorëve, e cila mundëson punën në vendet e BE-së pa leje pune. Që atëherë, shumë njerëz nga Ballkani Perëndimor janë pajisur me dokumente të rreme bullgare dhe punojnë në vendet evropiane të ndërtimit në kushte çnjerëzore. Ndonjëherë pagat tuaja nuk do t’ju paguhen, shpesh paguhen pjesërisht pjesërisht ose kompensohen me tarifa të tmerrshme të vendosjes dhe kostot e akomodimit.
Në kartat e faqeve të ndërtimit të rreme të Alfred Visha dhe Astrit Xheka, Hysen Bau dhe „Nënkontraktori“ Liberty Construction janë si kompani. Këto dy kompani, si dhe „konstelacione të tjera nënkontraktuese“, ofrojnë sipërmarrës në shkallë të gjerë në industrinë e ndërtimit nga Ballkani Perëndimor, të cilët më pas punojnë në vendet e ndërtimit siç është vendi i madh i ndërtimit të lagjeve të huaja në Hamburg. Në sitin e ndërtimit të rremë kartat e identitetit të Alfred Visha dhe Astrit Xheka ka emra të gabuar dhe në fotot në kartat e identitetit nuk janë ata vetë, por njerëz të panjohur. Kartat e identitetit të faqeve të ndërtimit të rreme u lëshuan nga Unibail-Rodamco-Westfield.
Unibail-Rodamco-Westfield ka qenë një investim që nga viti 2015 r të kantierit të madh të ndërtimit të rrethit jashtë shtetit me një vëllim ndërtimi mbi 1.6 miliardë euro. 400,000 m2 lagjet jashtë shtetit qëndrojnë në rrethin Hamburg të Hafencity, të themeluar në vitin 2008. Hafencity aktualisht është projekti më i madh i zhvillimit të brendshëm të Evropës. Pasi investitori i parë u hodh jashtë, kryetari i atëhershëm i Hamburgut, Olaf Scholz, Unibail-Rodamco-Westfield prezantoi si një investitor i ri në 2015. Që atëherë, Unibail-Rodamco-Westfield ka zbatuar zgjatje në planin e zhvillimit disa herë dhe kështu detyroi një zgjerim të zonës së ndërtimit nga 198,000 m2 në 266,000 m2. Pas zhvillimit, një terminal lundrimi me një qendër tregtare luksoze të integruar për turistët duhet të qëndrojë në zonë përveç zyrave, hoteleve dhe apartamenteve.
Kushtet e punës çnjerëzore dhe kushtet e rrezikshme për jetën në vendin e madh të ndërtimit Westfield
Prokurori publik aktualisht po heton vetëm shkaqet e aksidentit dhe gjoja pas fajtorit, por jo për shkak të punës së paligjshme. Dirk Hünerbein, Drejtor Menaxhues i Unibail-Rodamco-Westfield, dhe nënkontraktorët që ai porositi punën me kompani të tjera që punojnë në mënyrë të paligjshme në vendin e madh të ndërtimit për të shfrytëzuar forcën e tyre të punës në kushte çnjerëzore të punës. Punëtorët nuk marrin pranime të mjaftueshme për sigurinë dhe detyrohen të jetojnë nga pagat e tyre të ulëta në komplekset e banimit të shkatërruara. Dihet që aktivitetet e kryera nga „ndihmësit e ndërtimit“ gjithashtu përmbajnë punë të specializuara dhe kërkojnë trajnime të thelluara të sigurisë. Alfred Visha i cili vdiq përmes aksidentit më 30 tetor 2023 nuk kishte vend si një murator në skelë.
Deri në 4,000 punëtorë thuhet se janë punësuar në vendin e madh të ndërtimit. Ndonjëherë deri në 1400 punëtorë janë në vendin e ndërtimit çdo ditë. Protokollet e ndërtimit tregojnë se ka shumë pak tualete dhe banjë që punëtorët kampojnë në vendin e ndërtimit në kushte higjenikisht të paqëndrueshme ose jetojnë në akomodime të mbipopulluara dhe poshtë. Edhe pas aksidentit, stafi i kursimeve dhe mbrojtjes së shëndetit janë ende të kursyera. Kontrollorët e Shoqatës Profesionale (BG BAU) dhe Unioni Industrial Builden-Agar-Umwelt (IG Bau) raportojnë se së pari duhet të kërkoni vetë inspektime në vendin e madh të ndërtimit derisa të gjeni një person që flet gjermanisht dhe përgjegjës.
Shtë e zakonshme që vendet e mëdha të ndërtimit të zhvillohen nga kompanitë e përgjithshme. Kompanitë e përgjithshme janë përgjegjëse për logjistikën dhe kanë për qëllim të sigurojnë që të gjitha tregtitë të bashkohen pastër. Sidoqoftë, Unibail-Rodamco-Westfield kursen para në vendin e madh të ndërtimit dhe nuk komisionon një kompani të përgjithshme. Në mënyrë të pazakontë, betoni për vendin e madh të ndërtimit në vend vetë prodhohet, gjë që çon në përparime të ujit në themel.
Ndërkohë, ka gjithnjë e më shumë raporte për pagimin e dobët të punëtorëve. Alfred Visha dhe Astrit Xheka ndoshta fituan 9 € në orë, pa kontribute të sigurimeve shoqërore, taksat, pensionet, etj. Nuk është e paqartë nëse janë paguar dy orët e punës. Yevhen A. ukrainas fitoi vetëm 640 € në muaj me më shumë se 40 orë punë në javë.
Kushtet e punës dhe pagesa në ndërtim janë të këqija. Rritjet aktuale të çmimeve (qiraja, ushqimi, etj.) Nuk u kompensuan në vitin 2024 nga tarifat midis IG Construction dhe palës së punëdhënësit. Mbi 40% e të gjithë punonjësve të punësuar zyrtarisht punojnë në kompani pa pazare kolektive. Afati i gjatë i tarifave parandalon reagime të shpejta për rritjen e mëtutjeshme të çmimeve. Për 3 vitet e ardhshme, sulmet janë të ndaluara në ndërtimin e pazareve kolektive. Paga minimale e ndërtimit ka rënë, IG Bau nuk luftoi për marrjen e tij dhe le të skadojë afati. Punëtorët nga jashtë shpesh përjashtohen nga veprimi industrial për shkak të barrierave gjuhësore dhe kanë një rrezik personal më të lartë nëse ata shkojnë në grevë.
Rreth 40% e vëllimit të ndërtimit në vendet gjermane të ndërtimit sigurohet nga puna e paligjshme. Si rezultat, kushtet e punës për ndërtimin mbeten të këqija dhe pagat janë të ulta. Puna e paligjshme nuk parandalohet vazhdimisht nga politika, autoritetet dhe sindikatat. Kompanitë që shfrytëzojnë në mënyrë të paligjshme njerëzit rrallë mbajnë pasojat e krimeve të tyre. Investitorët dhe kompanitë nuk janë të gatshme të paguajnë paga ligjore dhe në vend të kësaj bëjnë punë të paligjshme. Vdekjet e sitit të ndërtimit Westfield paguajnë çmimin për këtë.
Asnjë i vdekur tjetër për Westfield Luxury Mall!
Puna në ndërtim është kërcënuese për jetën. Rreth 20% e të gjitha aksidenteve fatale të punës në Gjermani zhvillohen në ndërtim. Industria gjermane e ndërtimit është industria më e dashur për aksidente në krahasim me normat e aksidenteve të punës sipas sektorëve ekonomikë dhe tregon më të lartat me 44.55 aksidente për 1.000 punëtorë me kohë të plotë Dhjetë vlera e të gjitha industrive.
Që nga viti 2019, ka pasur gjithnjë e më shumë aksidente pune me punëtorë të dëmtuar rëndë në vendin e madh të ndërtimit Westfield. Më 26 janar 2002, një punëtor rumun ra nga një skelë dhe vdiq. Në Mars 2023, një punëtor ndërtimi goditet nga një pjesë metalike në kokë. Në prill, një punëtor nxiton përsëri nga një skelë. Në qershor, një punëtor vuan një tronditje të rëndë elektrike përmes një kabllo të paharruar. Në të njëjtin muaj, disa shishe gazi shpërthejnë në çatinë e vendit të ndërtimit dhe shkaktojnë një zjarr të madh. Retë e tymit u zhvendosën nëpër qytet.
Menjëherë pas aksidentit më 30 tetor 2023, ka më tej aksidente serioze në vendin e madh të ndërtimit. Në nëntor, ukrainase Yevhen A. u rrëzua aq shumë sa është e paqartë nëse ai mund të punojë përsëri. Në fillim të qershorit të këtij viti, u dërgua një punëtor i dëmtuar i ndërtimit i dëmtuar nga jeta në spital.
Sipas Brigadës së Zjarrit në Hamburg, 83 herë kanë ndodhur 83 herë në kantierin e ndërtimit të madh në Westfield në 2 ½ vitet e fundit. Vetëm në gjysmën e parë të vitit 2024, kishte 35 operacione shpëtimi. Në krahasim, „vetëm“ 25 gjatë vitit 2023.
„Isshtë shumë pak kontrolle. Nënkontraktorët do të përfitonin nga kjo. Ata janë nënkontraktorët. Ky është shkaku i kësaj. Dhe kjo është edhe arsyeja e aksidenteve. Për shkak se njerëzit janë të rraskapitur, kanë mungesë të gjumit. Pastaj për aksidente “ – Punëtorët e ndërtimit në vendin e ndërtimit të tremujorëve jashtë shtetit
„Kompanitë e porositura në vendin e ndërtimit janë përgjegjës për respektimin e çështjeve të ligjit të punës të punonjësve të tyre. Shenjat ose dyshimet për mungesën e lejes së punës ose mbulimit të pamjaftueshëm të sigurimeve nuk ekzistonin në asnjë kohë.“ -Unibail-Rodamco-Westfield (që nga 24 Prill 2024)
Ne themi: mjafton!
Ne, Ndërtimi i Punës së Lirë, Unioni (FAU) Hamburg, kërkesa nga investitori përgjegjës Unboil-Rodamco-Westfield (Dirk Hünerbein, Menaxhimi i Projektit të Westfield-über pasartier), Hafencity GmbH (Theresa Twachtmann, Drejtori Menaxhues i Hafencity GmbH) dhe dhe tjetri dhe përgjegjës në politikë (Karin Pein, Senator për Zhvillim Urban dhe Jetës), Administrata (Z. Munske, Zyra për Ndërtimin e Rregulloreve dhe Ndërtimi i Ndërtimit, Z. Klaus, Mbikëqyrja Supreme e Ndërtimit) dhe Drejtësia që siti i madh i ndërtimit të Rrethi i huaj është mbyllur menjëherë. Asnjë i vdekur tjetër për qendrën luksoze!
Kushtet e punës çnjerëzore në vendin e ndërtimit Westfield duhet të përfundojnë. Organizoni veten dhe luftoni së bashku për kushte më të mira pune. Ejani në grupin e punës të Unionit të Punëtorëve të Lirë (FAU) Hamburg.
Kontaktoni me ne në: fauhh-bau@fau.org dhe hajde në mace të zezë (fetstraße 23, 20357 Hamburg) në ndërtimin fau-friday (çdo 3. E Premte e muajit nga 7:30 p.m.).
Ne kërkojmë:
Një monument që kujton gjashtë vdekjet e vendit të ndërtimit në zonën kryesore të hyrjes që ndihmon në formimin e të afërmve.
Më shumë kontrolle të sigurisë profesionale në vendin e ndërtimit të madh në Westfield!
Sanksionet dhe ngrirja e ndërtimit Nëse siguria në punë, siguria në punë, siguria në punë dhe objektet e pamjaftueshme sanitare!
Kushte të sigurta pune për ndërtimin për të gjithë!
Ndëshkoni vjedhjen e pagave përmes kompanive!
Kontrolli i kompanive dhe investitorëve të përfshirë në vend të paligjshëm të punëtorëve!
Kompensimi i shpejtë për punëtorët e pasaktë dhe kompensimi për të rralluarit e punëtorëve të vdekur!
Për greva në rast të aksidenteve serioze! Solidariteti me të gjithë punëtorët e ndërtimit!
Më shumë paga dhe më pak agjitacion pune!
Gata cu viețile pierdute pentru mall-ul de lux!
În curând va fi aniversarea accidentului pe șantierul Westfield din Überseequartier din Hamburg în care au murit 5 muncitori albanezi. Cu această ocazie, un miting de solidaritate va avea loc pe 30 octombrie la ora 18.00 la Jungfernstieg. Împreună cu muncitorul cu muncitorul român din construcții care a murit într-un accident în ianuarie 2022, șase persoane au murit și multe altele au fost rănite pe acest proiect de lux. Investitorului Unibail-Rodamco-Westfield nu îi pasă de siguranța la locul de muncă în acest proiect de miliarde de euro de care nimeni din Hamburg nu are nevoie. Autoritățile de construcție, procuratura și politicienii tolerează această stare de fapt. Noi spunem: ne-am saturat!
Condiții de muncă sigure în construcții pentru toți!
Greve în caz de accidente grave!
Salarii mai buni și mai puțin stres în muncă!
Control mai efectiv a companiilor în loc de ilegalizarea lucrătorilor!
Și mai presus de toate: Fără alte decese pe acest șantier sau pe altele!
Accidentul din 30 octombrie 2023 de pe șantierul major din Überseequartier din Hamburg
30 octombrie 2023 a început probabil ca orice altă zi pentru zidarul albanez Alfred Visha, în vârstă de 34 de ani: trezit foarte devreme, cafea, o țigară, apoi pe șantier. Din cauza sărbătorii publice care se apropia, șantierul Überseequartier era mai gol decât de obicei.
În acea dimineață, Alfred Visha și alți muncitori trebuiau să mute cărămizi de pe schelă la un etaj. Cărămizile au fost așezate pe schelă într-un puț de ridicare cu ajutorul unei macarale. În jurul orei 9 a.m., schela înaltă de opt etaje s-a prăbușit. În momentul accidentului, pe schelă se aflau cinci muncitori și alte persoane din apropiere. Patru muncitori erau deja morți când au fost găsiți. Alfred Visha a fost salvat în viață și a murit nouă zile mai târziu în spital.
Un an mai târziu, rezultatele anchetei sunt încă necunoscute. Rapoartele din mass-media indică faptul că prea multe pietre fuseseră plasate pe schelă, care nu fusese securizată corespunzător. Schela ar fi trebuit să fie fixată de două ori și era prea încărcată. La momentul accidentului, pe schelă se aflau aproximativ 1,5 tone de pietre. Din cauza apropiatei sărbători legale, au fost angajate mai puține macarale, iar operatorii de macarale au fost probabil îndemnați să „se asigure că există suficient de lucru“.
Întregul șantier, cu aproximativ 700 de muncitori, a fost evacuat. Nu există informații oficiale cu privire la alte victime. Au fost mobilizați 150 de pompieri. Operațiunea a pus în pericol viața pompierilor. Mormanul de moloz a fost descris ca un „mikado uriaș“ de stâlpi de schelă. Operațiunea de salvare a durat 35 de ore.
Câți muncitori vor mai trebui să moară înainte ca cei responsabili să închidă șantierul Westfield?
Unul dintre muncitorii care au murit în accident a fost Astrit Xheka, un fierar în vârstă de 38 de ani. Ca și Alfred Visha, Astrit Xheka lucrase anterior în aceeași mină de crom din Albania. Munca în mină era foarte periculoasă și prost plătită, cu doar 300 de euro pe lună. Familiile lor doreau ca ei să facă o muncă mai puțin periculoasă. Astrit Xheka a fost recrutat de o cunoștință a vărului soției sale pentru a lucra pe marile șantiere germane din Albania. Această cunoștință era un angajat al subcontractantului Hysen Bau. Alfred Visha a fost recrutat pentru a lucra pentru Hysen Bau într-o cafenea albaneză din Hamburg.
Din 2022, șase muncitori au murit pe marele șantier Westfield de la Überseequartier din Hamburg. Astrit Xheka și Alfred Visha au venit la Hamburg din Kurkelaj crezând că munca pe șantierele germane este sigură și că vor câștiga mai mulți bani acolo. Ambii au murit lucrând pe un important șantier german.
„Toată compasiunea noastră merge către familiile victimelor“. Investitorul Unibail-Rodamco-Westfield după accidentul de pe șantier – 30 octombrie 2023, Spiegel
Până în prezent, nimeni nu i-a contactat personal, nici clientul, nici orașul Hamburg, nici autoritățile de anchetă […] Ca și cum Alfred Visha pur și simplu nu ar fi fost suficient de important. – Familia Visha în martie 2024, NDR
„Accidentul a avut loc pe 30 octombrie, într-o zi de luni, iar joi puțul liftului a fost vopsit și lucrările au continuat. În cele din urmă, este vorba doar despre bani.“ – Markus Mohr, Berufsgenossenschaft Bau
Documente falsificate pentru centrul comercial de lux Westfield
În ziua accidentului mortal de pe schelă, autoritatea de dezvoltare urbană din Hamburg a anunțat că cele cinci victime erau din Bulgaria. În ziua următoare, poliția a anunțat că cele cinci victime erau din Albania.
Foarte puține persoane care vin în Germania din Balcanii de Vest pentru a munci fac parte din cota de intrare „permisă“ de 50 000 de persoane pe an. Din 2011, cetățenii bulgari se bucură de așa-numita libertate de circulație a lucrătorilor, care le permite să lucreze în țările UE fără permis de muncă. De atunci, multe persoane din Balcanii de Vest au primit documente bulgărești false de la intermediari ai forței de muncă și lucrează în condiții inumane pe șantiere europene. Salariile lor uneori nu sunt plătite deloc, adesea doar parțial, sau sunt compensate cu taxe de plasare și costuri de cazare îngrozitoare.
Hysen Bau și „subcontractantul“ Liberty Construction sunt enumerate ca societăți pe identitățile de șantier falsificate ale lui Alfred Visha și Astrit Xheka. Aceste două societăți, precum și alte „constelații de subcontractanți“, furnizează marilor societăți de construcții muncitori din Balcanii de Vest, care lucrează apoi ca „lucrători în construcții“ pe șantiere precum marele șantier Überseequartier din Hamburg. Cărțile de identitate de șantier false ale lui Alfred Visha și Astrit Xheka conțin nume false, iar fotografiile de pe cărțile de identitate nu îi înfățișează pe aceștia, ci persoane necunoscute. Cărțile de identitate de șantier false au fost emise de Unibail-Rodamco-Westfield.
Unibail-Rodamco-Westfield este investitorul marelui șantier Überseequartier din 2015, cu un volum de construcții de peste 1,6 miliarde de euro. Überseequartier de 400 000 m2 este situat în cartierul HafenCity din Hamburg, care a fost înființat în 2008. HafenCity este în prezent cel mai mare proiect de dezvoltare urbană din interiorul orașului din Europa. După ce primul investitor s-a retras în 2015, primarul de atunci al Hamburgului, Olaf Scholz, a prezentat Unibail-Rodamco-Westfield ca nou investitor. De atunci, Unibail-Rodamco-Westfield a impus în mod repetat extinderi ale planului de dezvoltare, forțând o extindere a zonei de construcție de la 198 000 m2 la 266 000 m2. După finalizarea lucrărilor, pe acest amplasament se vor construi birouri, hoteluri și apartamente, precum și un terminal de croazieră cu un centru comercial de lux integrat pentru turiști.
Condiții de muncă inumane și condiții care pun viața în pericol pe șantierul Westfield
În prezent, procuratura investighează doar cauzele accidentului și presupușii vinovați, dar nu și lucrările ilegale. Dirk Hünerbein, directorul general al Unibail-Rodamco-Westfield, și subcontractanții pe care i-a comandat lucrează împreună cu alte companii care angajează ilegal muncitori pe marele șantier pentru a exploata munca acestora în condiții de muncă inumane. Lucrătorii nu beneficiază de o formare adecvată în materie de siguranță și sunt obligați să locuiască în cartiere de locuințe degradate din salariul lor de mizerie. Este cunoscut faptul că munca desfășurată de „ajutoarele de construcții“ pe marele șantier include, de asemenea, o muncă specializată și necesită o formare aprofundată în materie de siguranță. Alfred Visha, care a murit în accidentul din 30 octombrie 2023, nu avea de ce să lucreze ca zidar pe schelă.
Se spune că până la 4 000 de lucrători au fost angajați pe șantierul mare. În unele cazuri, până la 1400 de lucrători se aflau zilnic pe șantier. Rapoartele de construcție arată că există prea puține toalete și grupuri sanitare, că muncitorii campează pe șantier în condiții neigienice sau trăiesc în locuințe supraaglomerate și dărăpănate. Chiar și după accident, există în continuare o lipsă de personal pentru sănătate și siguranță. Inspectorii de la Asociația de asigurare de răspundere civilă a angajatorilor (BG Bau) și de la Sindicatul industrial al construcțiilor, agriculturii și mediului (IG BAU) raportează că trebuie mai întâi să se orienteze pe un șantier mare până când găsesc o persoană vorbitoare de germană și responsabilă.
Este obișnuit ca șantierele mari să fie dezvoltate de antreprenori generali. Antreprenorii generali sunt responsabili de logistică și ar trebui să se asigure că toate meseriile se îmbină corect. Cu toate acestea, Unibail-Rodamco-Westfield economisește bani pe șantierul mare și nu a comandat un antreprenor general. De asemenea, este neobișnuit ca betonul pentru șantierul mare să fie produs pe șantier, ceea ce duce la infiltrarea apei în fundații.
Între timp, există din ce în ce mai multe rapoarte cu privire la plata slabă a muncitorilor. Alfred Visha și Astrit Xheka au câștigat probabil 9 euro pe oră, fără a include contribuțiile la asigurările sociale, impozitele, pensia etc. Nu este clar dacă cei doi au fost plătiți pentru toate orele lucrate. Ucraineanul Yevhen A. a câștigat doar 640 de euro pe lună pentru că lucra mai mult de 40 de ore pe săptămână.
Condițiile de muncă și de remunerare în industria construcțiilor sunt precare. Creșterea actuală a prețurilor (chirie, alimente etc.) nu a fost compensată în 2024 de acordurile salariale dintre IG BAU și partea patronală. Peste 40 % din totalul angajaților oficiali lucrează oricum în întreprinderi fără contracte colective de muncă. Termenele lungi ale convențiilor colective împiedică reacții rapide la noi creșteri de prețuri. Pentru următorii 3 ani, este interzisă greva în industria construcțiilor pentru negocierile colective. Salariul minim în sectorul construcțiilor a fost redus, IG BAU nu a luptat pentru menținerea acestuia și a lăsat termenul să expire. Lucrătorii din străinătate sunt adesea excluși din acțiunile sindicale din cauza barierelor lingvistice și suportă un risc personal mai mare atunci când intră în grevă.
Se estimează că 40 % din volumul de construcții de pe șantierele germane este generat de munca ilegală. În consecință, condițiile de muncă pe șantiere rămân precare, iar salariile mici. Munca ilegală nu este prevenită în mod consecvent de către politicieni, autorități și sindicate. Întreprinderile care exploatează ilegal oameni suportă rareori consecințele infracțiunilor lor. Investitorii și întreprinderile nu sunt dispuși să plătească salarii legale și preferă în schimb munca ilegală. Prețul pentru aceasta este plătit de morții de pe șantierul Westfield.
Gata cu morții pentru mall-ul de lux Westfield!
Munca în construcții pune viața în pericol. Aproximativ 20% din totalul accidentelor de muncă mortale din Germania au loc pe șantierele de construcții. Industria germană a construcțiilor este sectorul cel mai predispus la accidente în ceea ce privește rata accidentelor de muncă în funcție de sector, cu 44,55 accidente la 1 000 de lucrători cu normă întreagă, cea mai mare cifră dintre toate sectoarele.
Începând cu 2019, pe șantierul Westfield au avut loc tot mai multe accidente de muncă, cu lucrători grav răniți. La 26/01/2022, un muncitor român a căzut de pe o schelă și a murit. În martie 2023, un muncitor din construcții a fost lovit în cap de o bucată de metal. În aprilie, un alt lucrător cade de pe o schelă. În iunie, un muncitor suferă un șoc electric sever de la un cablu neizolat. În aceeași lună, mai multe butelii de gaz explodează pe acoperișul șantierului, declanșând un incendiu major. Nori de fum se ridică deasupra orașului.
La scurt timp după accidentul din 30 octombrie 2023, au avut loc alte accidente grave pe șantier. În noiembrie, ucraineanul Evhen A. a suferit un accident atât de grav încât nu este clar dacă va mai putea lucra vreodată. La începutul lunii iunie a acestui an, un muncitor din construcții grav rănit a fost dus la spital.
Potrivit pompierilor din Hamburg, în ultimii doi ani și jumătate au avut loc 83 de operațiuni de salvare pe șantierul Westfield. Numai în prima jumătate a anului 2024, au existat 35 de operațiuni de salvare. În comparație, „doar“ 25 în întregul an 2023.
„Există prea puține controale. Subcontractanții ar beneficia de acest lucru. Subcontractorii sunt de vină. Aceasta este cauza. Și acesta este și motivul accidentelor. Pentru că oamenii sunt epuizați, au o lipsă de somn și efectuează lucrări periculoase fără somn. Și asta duce la accidente“. – Muncitori pe șantierul Überseequartier
„Companiile contractate pe șantier sunt responsabile în mod independent pentru a se asigura că angajații lor respectă legislația muncii. Nu au existat în niciun moment indicii sau îndoieli cu privire la lipsa permiselor de muncă sau la acoperirea inadecvată a asigurărilor.“ – Unibail-Rodamco-Westfield (la 24/04/2024)
Noi spunem: Destul este destul!
Noi, Bau FAU al Freie Arbeit*innen Union (FAU) Hamburg, cerem investitorului responsabil Unbail-Rodamco-Westfield (Dirk Hünerbein, manager de proiect Westfield-Überseequartier), HafenCity GmbH (Theresa Twachtmann, HafenCity GmbH) și celelalte părți responsabile din politică (Karin Pein, senator pentru dezvoltare urbană și locuințe), administrație (dl Munske, Oficiul pentru reglementări în domeniul construcțiilor și construcții, dl Klaus, inspectorul-șef pentru construcții) și justiție că șantierul Überseequartier va fi închis imediat. Gata cu morții pentru mall-ul de lux!
Condițiile de muncă inumane de pe șantierul Westfield trebuie să înceteze. Organizați-vă și luptați împreună pentru condiții de muncă mai bune. Alăturați-vă grupului de lucru pentru construcții al Sindicatului Liber al Muncii (FAU) Hamburg.
Contactați-ne la adresa: fauhh-bau@fau.org și veniți la Black Cat (Fettstraße 23, 20357 Hamburg) în Vinerea FAU pentru construcții (în fiecare a treia vineri din lună, de la ora 19:30).
Noi cerem:
Un memorial care să comemoreze cele șase persoane care au murit pe șantier în zona intrării principale, pe care rudele să contribuie la proiectare.
Mai multe inspecții privind sănătatea și siguranța pe șantierul Westfield!
Sancțiuni și oprirea construcției pentru nerespectarea normelor de sănătate și securitate în muncă și pentru instalații sanitare necorespunzătoare!
Condiții de muncă sigure pe șantier pentru toată lumea!
Pedepsirea furtului de salarii de către companii!
Controlul companiilor și investitorilor implicați, în loc de ilegalizarea lucrătorilor!
Compensații rapide pentru lucrătorii care au suferit accidente și compensații pentru urmașii lucrătorilor decedați!
În favoarea grevelor în caz de accidente grave! Solidaritate cu toți lucrătorii din construcții!
Salarii mai mari și mai puțin stres la locul de muncă!
Hamburg’un Überseequartier bölgesindeki Westfield şantiyesinde 5 Arnavut inşaat işçisinin hayatını kaybettiği kazanın yıldönümü yaklaşıyor. Bu vesileyle 30 Ekim günü saat 18:00’de Jungfernstieg’de bir dayanışma mitingi düzenlenecek. Ocak 2022’de meydana gelen bir kazada hayatını kaybeden Romanyalı inşaat işçisiyle birlikte bu lüks projede altı kişi hayatını kaybetmiş ve çok sayıda kişi de yaralanmıştır. Yatırımcı Unibail-Rodamco-Westfield, Hamburg’da kimsenin ihtiyacı olmayan bu milyar avroluk projede iş güvenliğini önemsemiyor. İnşaat yetkilileri, savcılık ve politikacılar bu duruma göz yummaktadır. Biz diyoruz ki: Yeter artık!
Herkes için inşaatta güvenli çalışma koşulları!
Ciddi kazalar durumunda grevler!
Daha fazla para ve daha az iş stresi!
İşçilerin yasadışı ilan edilmesi yerine şirketlerin kontrol edilmesi!
Hepsinden önemlisi: Bu şantiyede ya da diğerlerinde daha fazla ölüm olmasın!
30 Ekim 2023’te Hamburg’daki Überseequartier’deki büyük şantiyede meydana gelen kaza
30 Ekim 2023, 34 yaşındaki Arnavut duvar ustası Alfred Visha için muhtemelen her gün gibi başladı; Çok erken kalkın, kahve, sigara, sonra şantiyeye gidin. Yaklaşan tatil nedeniyle, Überseequartier’in ana şantiyesi her zamankinden daha boştu. O sabah, Alfred Visha ve diğer işçilerin iskeleden bir zemine taş getirmeleri gerekiyordu. Taşlar, bir asansör boşluğunda iskele üzerine vinç ile yerleştirildi. Sabah saat 9 civarında, sekiz katlı iskele çöktü. Kaza anında, beş işçi iskelede duruyordu ve yakındaki diğer insanlar vardı. Bulunduklarında dört işçi çoktan ölmüştü. Alfred Visha canlı olarak kurtarıldı ve 9 gün sonra hastanede öldü.
Bir yıl sonra, soruşturmanın sonuçları hala bilinmiyor. Basında çıkan haberler, yeterince güvenli olmayan iskeleye çok fazla taş yerleştirildiğini gösteriyor. İskele çift emniyetli olmalıydı ve çok ağır yüklenmişti. Kaza anında iskele üzerinde yaklaşık 1,5 ton taş vardı. Yaklaşan tatil nedeniyle, daha az vinç görevlendirildi ve vinç operatörleri muhtemelen „yeterli iş sağlamaya“ teşvik edildi. Yaklaşık 700 inşaat işçisinin bulunduğu tüm şantiye tahliye edildi. Resmi olarak, diğer yaralılar hakkında bilgi yok. 150 itfaiyeci eylemdeydi. Operasyon itfaiyeciler için hayati tehlike arz etti. Moloz yığını, iskele direklerinden yapılmış „dev bir Mikado“ olarak tanımlandı. Kurtarma çalışması 35 saat sürdü.
Sorumluların Westfield şantiyesini kapatması için daha kaç işçinin ölmesi gerekiyor?
Kazada hayatını kaybeden işçilerden biri de 38 yaşındaki demir örgü ustası Astrit Xheka’ydı. Alfred Visha gibi, Astrit Xheka da daha önce Arnavutluk’taki aynı krom madeninde çalıştı. Madendeki iş çok tehlikeliydi ve ayda sadece 300 € ile düşük maaş alıyordu. Aileleri onlardan daha az tehlikeli işler yapmalarını istedi. Astrit Xheka, eşinin kuzeninin bir tanıdığı tarafından Almanya’nın büyük şantiyelerinde çalışmak üzere Arnavutluk’ta işe alındı. Tanıdık, taşeron Hysen Bau’nun bir çalışanıydı. Alfred Visha, Hamburg’daki bir Arnavut kafesinde Hysen Bau’da çalışmak üzere işe alındı.
2022’den bu yana, Hamburg’daki Überseequartier’in Westfield ana inşaat sahasında altı işçi öldü. Astrit Xheka ve Alfred Visha, Alman şantiyelerinde çalışmanın güvenli olduğu ve orada daha fazla para kazanacakları inancıyla Kurkelaj’dan Hamburg’a geldiler. Her ikisi de büyük bir Alman şantiyesinde çalışırken öldü.
„Tüm sempatimiz kaza kurbanlarının yakınlarına gidiyor.“ Şantiye kazasının ardından yatırımcı Unibail-Rodamco-Westfield – 30 Ekim 2023, Spiegel
Şimdiye kadar hiç kimse onlarla kişisel olarak temasa geçmedi, ne müşteri, ne Hamburg şehri, ne de soruşturma makamları […] Sanki Alfred Visha yeterince önemli değilmiş gibi. – Mart 2024’te Visha ailesi, NDR
„30.10’da bir pazartesi günü kaza oldu ve perşembe günü asansör boşluğu boyandı ve devam etti. Sonuçta her şey parayla ilgili.“ – Markus Mohr, Berufsgenossenschaft Bau
Westfield lüks alışveriş merkezi için sahte belgeler
Ölümlü iskele kazasının olduğu gün, Hamburg Kentsel Kalkınma Otoritesi, beş kaza kurbanının Bulgaristan’dan geldiğini duyurdu. Ertesi gün polis, kazada ölen beş kişinin Arnavutluk’tan olduğunu açıkladı. Batı Balkanlar’dan Almanya’ya çalışmak için gelen çok az kişi, yıllık 50.000 kişilik „izin verilen“ giriş kotasının bir parçasıdır. 2011 yılından bu yana, Bulgar vatandaşları, AB ülkelerinde çalışma izni olmadan çalışmalarına izin veren işçilerin serbest dolaşımına tabidir. O zamandan beri, Batı Balkanlar’dan birçok kişiye iş bulma kurumları tarafından sahte Bulgar belgeleri sağlandı ve Avrupa’daki şantiyelerde insanlık dışı koşullar altında çalıştırıldı. Maaşları bazen hiç ödenmiyor, çoğu zaman sadece kısmen ödeniyor ya da korkunç acente ücretleri ve konaklama masraflarından mahsup ediliyor.
Alfred Visha ve Astrit Xheka’nın sahte şantiye kimliklerinde, Hysen Bau ve „taşeron“ Liberty Construction şirketler olarak listelenmiştir. Bu iki şirket ve diğer „taşeron takımyıldızları“, inşaat sektöründeki büyük girişimcilere Batı Balkanlar’dan gelen ve daha sonra Hamburg’daki büyük Überseequartier şantiyesi gibi şantiyelerde „inşaat yardımcısı“ olarak çalışan işçiler sağlıyor. Alfred Visha ve Astrit Xheka’nın sahte şantiye kimlik kartlarında sahte isimler yer alıyor ve kimlik kartlarındaki fotoğraflar kendilerini değil, bilinmeyen kişileri gösteriyor. Sahte şantiye kimlik kartları Unibail-Rodamco-Westfield tarafından verildi.
Unibail-Rodamco-Westfield, 2015 yılından bu yana 1,6 milyar Euro’yu aşan inşaat hacmiyle Überseequartier’in büyük inşaat sahasında yatırımcı olmuştur. 400.000 m2’lik Überseequartier, 2008 yılında kurulan Hamburg’un Hafencity bölgesinde yer almaktadır. HafenCity şu anda Avrupa’nın en büyük şehir içi kentsel gelişim projesidir. İlk yatırımcı kurtarıldıktan sonra, o zamanki Hamburg belediye başkanı Olaf Scholz, 2015 yılında Unibail-Rodamco-Westfield’ı yeni bir yatırımcı olarak sundu. O zamandan beri, Unibail-Rodamco-Westfield, inşaat alanını 198.000 m2’den 266.000 m2’ye genişletmeye zorlayarak kalkınma planına çeşitli genişletmeler yaptı. Geliştirmeden sonra, ofislerin, otellerin ve dairelerin yanındaki alana turistler için entegre bir lüks alışveriş merkezine sahip bir kruvaziyer terminali inşa edilecek.
Westfield şantiyesinde insanlık dışı çalışma koşulları ve yaşamı tehdit eden koşullar
Cumhuriyet savcılığı şu anda sadece kazanın nedenlerini ve iddia edilen suçluları soruşturuyor, ancak yasadışı çalışma nedeniyle değil. Unibail-Rodamco-Westfield’in genel müdürü Dirk Hünerbein ve görevlendirdiği taşeronlar, büyük şantiyede yasadışı olarak işçi çalıştıran ve oradaki emeklerini insanlık dışı çalışma koşulları altında sömürmek için diğer şirketlerle birlikte çalışıyor. İşçiler yeterli güvenlik talimatı almıyor ve düşük ücretleriyle köhne konutlarda yaşamak zorunda kalıyorlar. „İnşaat işçileri“ tarafından büyük şantiyede gerçekleştirilen faaliyetlerin aynı zamanda uzmanlık çalışmalarını da içerdiği ve derinlemesine güvenlik eğitimi gerektirdiği bilinmektedir. 30 Ekim 2023 tarihinde meydana gelen kazada hayatını kaybeden Alfred Visha’nın aslında iskele üzerinde duvarcı olarak yeri yoktu.
Büyük şantiyede 4000 kadar işçinin istihdam edildiği söyleniyor. Bazı durumlarda, her gün 1400’e kadar işçi şantiyede bulunuyor. İnşaat protokolleri, çok az tuvalet ve tuvalet olduğunu, şantiyedeki işçilerin hijyenik olarak savunulamaz koşullar altında kamp kurduğunu veya aşırı kalabalık ve köhne konaklama yerlerinde yaşadığını gösteriyor. Kazadan sonra bile, güvenlik ve sağlık koruma personelinde tasarruf sağlanmaya devam edilmektedir. İşveren Sorumluluk Sigortası Birliği (BG Bau) ve Sanayi Birliği Binası, Tarım ve Çevre (IG BAU) müfettişleri, Almanca konuşan ve sorumlu bir kişi bulana kadar önce büyük şantiyedeki denetimlerden geçmeleri gerektiğini bildirdiler.
Büyük şantiyelerin genel müteahhitler tarafından geliştirilmesi yaygındır. Genel müteahhitler lojistikten sorumludur ve tüm işlemlerin düzgün bir şekilde birbirine geçmesini sağlamaları gerekir. Bununla birlikte, Unibail-Rodamco-Westfield büyük şantiyede para tasarrufu yapıyor ve genel bir müteahhit görevlendirmedi. Alışılmadık bir şekilde, büyük şantiye için beton da sahada üretilir ve bu da temelde su geçişlerine yol açar. Bu arada, işçilerin düşük ücretleri hakkında giderek daha fazla rapor var. Alfred Visha ve Astrit Xheka, sosyal güvenlik primleri, vergiler, emekli maaşları vb. olmadan muhtemelen saatte 9 € kazandılar. İkisine çalışılan tüm saatler için ödeme yapılıp yapılmadığı belli değil. Ukraynalı Yevhen A., haftada 40 saatten fazla çalışarak ayda sadece 640 € kazanıyordu.
Şantiyedeki çalışma koşulları ve ücretler kötü. Mevcut fiyat artışları (kira, gıda vb.) 2024 yılında IG BAU ile işveren tarafı arasındaki toplu iş sözleşmeleri ile dengelenmedi. Tüm resmi çalışanların% 40’ından fazlası zaten toplu iş sözleşmelerine bağlı olmayan şirketlerde çalışıyor. Toplu iş sözleşmelerinin uzun sürmesi, daha fazla fiyat artışına hızlı tepki verilmesini engelliyor. Önümüzdeki 3 yıl boyunca, toplu pazarlık için inşaat sektöründe grev yasağı uygulanacak. İnşaat asgari ücreti düştü, IG BAU korunması için savaşmadı ve son teslim tarihinin sona ermesine izin verdi. Yurtdışından gelen işçiler, dil engelleri nedeniyle genellikle endüstriyel eylemlerden dışlanıyor ve greve gitmeleri durumunda daha yüksek bir kişisel risk taşıyorlar.
Alman şantiyelerindeki inşaat hacminin tahminen %40’ı yasadışı işlerle sağlanıyor. Sonuç olarak, inşaatta çalışma koşulları kötü ve ücretler düşük kalmaktadır. Yasadışı çalışma siyaset, yetkililer ve sendikalar tarafından sürekli olarak engellenmemektedir. İnsanları yasadışı olarak sömüren şirketler nadiren suçlarının sonuçlarına katlanır. Yatırımcılar ve şirketler yasal ücretler ödemeye istekli değiller ve bunun yerine yasadışı çalışmayı tercih ediyorlar. Bunun bedeli burada Westfield şantiyesinin ölüleri tarafından ödeniyor.
Westfield lüks alışveriş merkezi için daha fazla ölüm yok!
İnşaatta çalışmak hayati tehlike oluşturur. Almanya’da ölümlü iş kazalarının yaklaşık %20’si inşaat sektöründe meydana gelmektedir. Alman inşaat sektörü, ekonomik sektöre göre iş kazası oranlarının karşılaştırılmasında kazaya en yatkın sektördür ve 1.000 tam zamanlı çalışan başına 44,55 kaza ile tüm sektörler arasında en yüksek değere sahiptir. 2019’dan bu yana, Westfield şantiyesinde ciddi şekilde yaralanan işçilerle giderek daha fazla iş kazası meydana geldi. 26.01.22 tarihinde Romen bir işçi iskeleden düşerek öldü. Mart 2023’te bir inşaat işçisi kafasına metal bir parça çarptı. Nisan ayında bir işçi daha iskeleden düşüyor. Haziran ayında, bir işçi yalıtımsız bir kablo nedeniyle ciddi bir elektrik çarpması yaşadı. Aynı ay, şantiyenin çatısında birkaç gaz tüpü patladı ve büyük bir yangını tetikledi. Duman bulutları şehrin üzerine sürüklendi.
30 Ekim 2023’teki kazadan kısa bir süre sonra, büyük şantiyede daha ciddi kazalar meydana geldi. Kasım ayında, Ukraynalı Yevhen A. o kadar ciddi bir kaza geçirdi ki, bir daha çalışıp çalışamayacağı belli değil. Bu yılın haziran ayının başında, ağır yaralı bir inşaat işçisi hastaneye kaldırıldı. Hamburg İtfaiyesi’ne göre, Westfield şantiyesinde son 2 yılda 83 kurtarma operasyonu gerçekleştirildi. Yalnızca 2024’ün ilk yarısında 35 kurtarma görevi vardı. Buna karşılık, 2023’ün tamamında „sadece“ 25.
„Çok az kontrol var. Taşeronlar bundan faydalanacaktı. Taşeronlar. Bunun nedeni budur. Ve bu aynı zamanda kazaların sebebidir. Çünkü insanlar bitkindir, uykusuzluktur, iyi bir gece uykusu olmadan tehlikeli işler yaparlar. Bu da kazalara yol açıyor.“ – Überseequartier şantiyesinde inşaat işçisi
„Şantiyedeki sözleşmeli şirketler, çalışanlarının iş hukuku ile ilgili endişelerine uyumundan bağımsız olarak sorumludur. Herhangi bir zamanda çalışma izninin olmaması veya yetersiz sigorta kapsamı olduğuna dair herhangi bir işaret veya şüphe yoktu.“ – Unibail-Rodamco-Westfield (24.04.2024 itibariyle)
Biz diyoruz ki: Yeter!
Biz, Bau FAU der Freien Werk*innen Union (FAU) Hamburg olarak, sorumlu yatırımcı Unbail-Rodamco-Westfield’den (Dirk Hünerbein, Westfield-Überseequartier proje müdürü), HafenCity GmbH’den (Theresa Twachtmann, HafenCity GmbH Genel Müdürü) ve siyasetteki diğer sorumlu ve sorumlu kişilerden (Karin Pein, Kentsel Gelişim ve Konut Senatörü), idareden (Bay Munske, Bina Düzenlemeleri ve İnşaat Ofisi, Bay Klaus, Yüksek Bina Denetimi) ve Überseequartier’in ana şantiyesinin derhal kapatılacağı yargısı. Lüks alışveriş merkezi için daha fazla ölüm yok! Westfield şantiyesindeki insanlık dışı çalışma koşullarına son verilmelidir. Örgütlenin ve daha iyi çalışma koşulları için birlikte savaşın. Hamburg’daki Hür İşçiler Sendikası’nın (FAU) İnşaat Çalışma Grubu’na katılın. Bize şu adresten ulaşın: fauhh-bau@fau.org ve Bau FAU-Freitag’a gelin (her ayın 3. Cuma günü saat 19:30’dan itibaren) Schwarze Katze’de (Fettstraße 23, 20357 Hamburg).
Talep ediyoruz:
Ana giriş alanında, akrabaların şekillendirmeye yardım ettiği, şantiyenin altı ölüsünün anısına bir anıt.
Westfield şantiyesinde daha fazla iş güvenliği kontrolü!
İş güvenliğine uyulmaması, iş güvenliği ve sıhhi tesislerin yetersiz olması durumunda yaptırımlar ve inşaat durur!
İnşaatta herkes için güvenli çalışma koşulları! Şirketlerin ücret hırsızlığını cezalandırın!
İşçilerin yasadışı hale getirilmesi yerine ilgili şirketlerin ve yatırımcıların kontrolü!
Kaza geçiren işçiler için hızlı tazminat ve ölen işçilerin hayatta kalan bakmakla yükümlü oldukları kişiler için tazminat!
Ciddi kaza durumunda grevler için! Tüm inşaat işçileriyle dayanışma!
Wohnen ist in deutschen Städten mittlerweile zum Luxus geworden, die arbeitende Bevölkerung kann es sich in Hamburg nicht mehr leisten, in der Innenstadt zu leben und wird immer weiter aus den zentralen Stadtteilen verdrängt. Statt bundesweit Mietendeckel einzuführen oder in Zeiten sehr hoher Preise, den Wohnungsbau massiv zu unterstützen, bricht der Ex-Hamburger Olaf Scholz sein Wahlkampf-Versprechen, jährlich 400,000 neue Wohnungen zu bauen. Um der schleichenden Verdrängung zu begegnen, ist der Bau neuer Gebäude, die Sanierung und teilweise die Verdichtung bestehender Strukturen von großer Bedeutung. Insbesondere das Bauhauptgewerbe spielt hierfür eine zentrale Rolle. Gleichzeitig sind die Arbeitsbedingungen in der Baubranche schlecht und die Bezahlung mies, was den Personalmangel verfestigt. Hier beleuchten wir einige spezifische Probleme der Baubranche, die so wichtig für einen bezahlbaren Wohnraum für alle ist.
1. Reallöhne der Tarifbeschäftigten
Laut einer Studie von Prof. Dr. Thorsten Schulten, dem Leiter des WSI-Tarifarchivs (1) befanden sich die Reallöhne der Tarifbeschäftigten Anfang 2024 in Deutschland insgesamt auf dem Stand von 2016 (2).
Diagramm der Nominal- u. Reallohnentwicklung in Deutschland 2000-2023 (3: S.12, mit Genehmigung des Autors)
Die sehr hohen Preissteigerungen von 2021 und 2022 sind durch die Tarifabschlüsse keineswegs ausgeglichen worden. Betroffen ist hiervon insbesondere auch das Baugewerbe: Während die tariflichen Monatsgehälter dort von 2016 bis 2023 um insgesamt 21,3 % stiegen, stiegen gleichzeitig die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum um 22,8 %. Dies verdeutlicht den Reallohnverlust, dem Lohnabhängige im Baugewerbe unterworfen waren. (2)Während die IG BAU den Tarifabschluss 2024 in einer Broschüre für die Lohngruppe 4 in Westdeutschland bspw. mit +631€ angibt (4), entspricht dies einem Reallohngewinn von 4% in den Jahren 2023-2026 und einem Reallohnverlust von knapp -2% in 2026 gegenüber 2021 (5).Die langen Laufzeiten der Tarifeinigungen verhindern in Zukunft rasche Reaktionen auf starke Preisbewegungen. Für den Zeitraum eines geschlossenen Tarifvertrages – also für die nächsten 3 Jahre – gilt wegen der sog. „relativen Friedenspflicht“ Streikverbot.
2. Zu geringe Tarifbindung
Für die Gesamtheit der Arbeitskräfte in Deutschland sieht die Entwicklung noch einmal schlechter aus. Denn die Tarifbindung in Deutschland ist seit 1996 stark gesunken. Arbeiteten damals 21% der Arbeitskräfte in Betrieben ohne Tarifbindung, so waren es 2022 schon 49% (10). Der Anteil ist von gut einem Fünftel auf fast die Hälfte gestiegen. Im Baugewerbe sieht die Entwicklung ganz ähnlich aus. Hier arbeiteten 2022 immerhin 42% aller Beschäftigten in Betrieben ohne Tarifbindung und 40% in Betrieben, die weder Tarifbindung noch einen Betriebsrat haben (11). Diese Tarifflucht der Kapitalseite hat sowohl längere Arbeitszeiten als auch niedrigere Löhne im Vergleich zu den geltenden Tarifbedingungen zur Folge (12). Im Allgemeinen ist ein allgemeiner Trend der Auflösung und Aufweichung von Regeln zwischen Lohnabhängigen und Unternehmen zu beobachten. Dabei gibt es sehr gute Gründe für Lohnabhängige, sich gewerkschaftlich zu organisieren: Unorganisierte Arbeiter*innen bekamen 2023 statistisch 11% weniger Lohn und mussten 54 Minuten länger arbeiten (13).
3. Beschäftigungsformen
Dieser Trend wird auf dem Bau durch eine Vielzahl von Beschäftigungsformen verstärkt: Zeitarbeit, Leiharbeit, Werkverträge, Scheinselbständigkeit, illegale Arbeit. Verschiedene Beschäftigungsformen sind unterschiedlich stark vertreten und Arbeitskräfte leiden unterschiedlich stark darunter. Prof. Friedrich Schneider schätzte den Anteil des Bauvolumens das durch illegale Beschäftigung 2018 erbracht wurde auf bis zu 40% (14). Das berücksichtigt unversteuerte Arbeit und Arbeit, bei der keine Sozialleistungen gezahlt werden. Ältere Schätzungen vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung schätzten den Anteil 2011 auf 30-40%. (15)Insbesondere das zunehmende Gewirr an Subunternehmerketten führt zu einer noch größeren Uneinheitlichkeit. Dieses komplizierte System soll verhindern, dass sich Bauleute zusammenschließen, um gemeinsam ihre Situation zu verbessern und zwar insbesondere im Großbetrieb auf dem Bau – den Großbaustellen. Denn große Schlagkraft für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen besteht da, wo gemeinsam gekämpft wird. Gemeinsame Kämpfe entstehen durch gemeinsame Ziele. Ein gemeinsamer Kampf wird aber umso schwieriger, je unterschiedlicher die Arbeits- und Lebensumstände und damit auch die konkreten Forderungen sind.
4. Zuschläge und Bau-Mindestlohn
Als eine Folge dieser Entwicklung sind nicht nur die Überstundenzuschläge faktisch weggefallen (stattdessen Arbeitszeitkonten im Rahmen der Flexibilisierung), sondern auch die Schmutzzuschläge, die bezahlte halbstündige Frühstückspause und ähnliches mehr. Weiterhin ist der Bau-Mindestlohn für Ungelernte wie für Fachkräfte Ende 2021 wegen der Weigerung der Unternehmensseite Ende 2021 ausgelaufen (15, S. 7), der einen Anspruch auf ein Mindesteinkommen festlegte und weit oberhalb des allgemeinen Mindestlohns lag. Im Falle der Fachkräfte war er im Streik von 2002 durchgesetzt worden (2021 bei 15,70€). Dies bedeutet nichts anderes, als dass derzeit alle Arbeitskräfte legal für den allgemeinen Mindestlohn von 12,41€/h ausgebeutet werden können. Allerdings müssen insbesondere ausländische Arbeitskräfte teilweise zu deutlich geringeren Stundenlöhnen arbeiten. Dies wird häufig über undokumentierte Lohnauszahlungen oder über formelle Teilzeitbeschäftigung bei Subunternehmen umgesetzt: Ein Arbeiter, der teilweise 55h/Woche arbeitet wird nur für 120h/Monat eingestellt (15).
5. Internationales Lohngefälle und Arbeitsmigration
In einigen Ländern in Nordwesteuropa und Nordamerika, in denen die kapitalistische Entwicklung zuerst einsetzte und die dadurch in der Lage waren, den Rest der Welt unter sich aufzuteilen (durch Kolonien und Einflusszonen), konnten in einem bestimmten Ausmaß Zugeständnisse an eine kämpfende Arbeiter*innenbewegung gemacht werden (in Form von höheren Löhnen, kürzeren Arbeitszeiten etc.). Dadurch ist die Welt heute von extremen Unterschieden an Ausbeutungsbedingungen gekennzeichnet. Der Großteil migrantisch Beschäftigter versucht, in Gebiete mit einem höheren Lohnniveau zu gelangen, um den schlechten Arbeitsbedingungen oder hoher Arbeitslosigkeit der Herkunftsländer zu entkommen. In Rumänien liegt beispielsweise der Lohn bei 400-600€ im Monat bei ständiger Beschäftigung. In den reicheren Ländern der Welt gibt es dagegen innerhalb der Lohnabhängigen einen weit vebreiteten Nationalismus, um die Konkurrenz möglichst klein zu halten und die privilegierte Lage im Weltvergleich abzusichern. Das Eigeninteresse wird hierbei über das Interesse aller Arbeiter*innen gestellt.
Für mehr Arbeitskämpfe auf dem Bau
Um all diesen Misständen zu begegnen gibt es nur einen Ausweg: Die Arbeitenden im Baugewerbe organisieren sich über Staats-, Berufs- und Sprachgrenzen hinweg und kämpfen gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen ohne faule Kompromisse. Wenn du dich daran beteiligen willst dann komm zur Arbeitsgruppe Bau der Freien Arbeiter*innen Union Hamburg. Kontaktiere uns unter fauhh-bau@fau.org oder komm einfach unangemeldet am Bau-Freitag (immer am 3. Freitag im Monat ab 19:30 Uhr) bei uns in der Schwarzen Katze (Fettstrasse 23) vorbei.
Quellen
(1) WSI: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut der Hans-Böckler-Stiftung. Online: https://www.wsi.de/de/index.htm
(3) Thorsten Schulten und das WSI-Tarifarchiv: Tarifpolitischer Jahresbericht 2023: Offensive Tarifpolitik angesichts anhaltend hoher Inflationsraten, WSI Tarifarchiv, Februar 2024
(4) IG BAU (2024). Broschüre „Respekt für unsere Arbeit. WOW! Das hat sich gelohnt.“ zur Zusammenfassung der Lohnerhöhungen im Baugewerbe 2024. Nur für IG BAU-Mitglieder.
(5) Eigene Berechnung basierend auf (4) für Nominallöhne heute und in Zukunft, (6,7) für historische Löhne, (8) für die historische Entwicklung der Verbraucherpreise und (9) für die angenommene Entwicklung der Verbraucherpreise bis 2026. Exceltabelle wird auf Anfrage geteilt.
(10) Hohendammer, C. & Kohaut, S. (2023): Tarifbindung und Mitbestimmung: Keine Trendumkehr in Westdeutschland, Stabilisierung in Ostdeutschland, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: IAB-Forum 20.07.23, Nürnberg, Tabelle 4
(15) Möller, Joachim et al. (2011): Evaluation bestehender gesetzlicher Mindestlohnregelungen. Branche: Bauhauptgewerbe, Berlin: Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
(16) Baumgarten, M., Beck, L. & Firus, A. (2024). Helfer oder doch Fachkräfte? Migrantische Beschäftigte im deutschen Hochbau. FES diskurs. Mai 2024. Online: https://library.fes.de/pdf-files/a-p-b/21208.pdf
Wir haben als FAU Hamburg am Nachmittag des 28.09.2024 im Arrivatipark eine Solidaritätskundgebung zum Fall der „6 von La Suiza“ abgehalten. Neben einem Redebeitrag eines unserer Genossen, wurde eine Botschaft einer Genossin von unserer spanischen Schwestergewerkschaft CNT abgespielt. Zu den Liedern der galicischen Reggae-Band Fatwaves Syndicate haben wir Flyer an Passant:innen verteilt um auf die skandalöse Repression durch Justiz, Wirtschaft und rechte Politik aufmerksam zu machen. Gewerkschaftsarbeit ist kein Verbrechen! Gewerkschaftsarbeit ist unverzichtbar!
Du möchtest dich aktiv bei uns einbringen und für Abeiter:innenrechte und eine befreite Gesellschaft kämpfen? Tritt bei oder komm beim nächsten Plenum vorbei.
in Spanien wurde ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen, der die Gewerkschaftsfreiheit massiv bedroht. Sechs Gewerkschafterinnen der CNT wurden zu je 3,5 Jahren Haft verurteilt, weil sie für bessere Arbeitsbedingungen in der Konditorei „La Suiza“ in Xixón (Gijón) kämpften. Die Kolleginnen protestierten gegen nicht bezahlte Überstunden, vorenthaltenen Urlaub und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Dabei nutzten sie gewöhnliche gewerkschaftliche Mittel: Kundgebungen, Flugblätter und Transparente. Trotz Polizeipräsenz gab es keine Zwischenfälle.
Der Unternehmer reagierte jedoch mit einer massiven Klageschrift von über 11.000 Seiten. Ein als arbeiter- und gewerkschaftsfeindlich bekannter Richter verurteilte die Kolleginnen zu Haftstrafen ohne Bewährung. Zusätzlich müssen sie eine Geldstrafe von insgesamt 125.428€ an den Unternehmer zahlen. Der Oberste Gerichtshof Spaniens hat dieses Urteil nun bestätigt. Damit werden die Menschen kriminalisiert, die sich gegen die eigentlichen Verbrechen wehren. Dies ist ein direkter Angriff auf grundlegende Gewerkschaftsrechte und könnte fatale Folgen für alle Arbeiter*innen in Spanien haben.
Wir können nicht tatenlos zusehen! Zeigt eure Solidarität und kommt zur Kundgebung. Lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen setzen: Für die Aufhebung des Urteils gegen die 6 von La Suiza, gegen die Kriminalisierung von Gewerkschaftsarbeit und für internationale Solidarität der Arbeiter*innenklasse.
Freiheit für die 6 von La Suiza! Gewerkschaftsarbeit ist kein Verbrechen! Ein Angriff auf eine von uns ist ein Angriff auf uns alle!
Verbreitet diesen Aufruf, informiert eure Kolleg*innen und Freund*innen. Nur gemeinsam können wir uns gegen solche Angriffe auf unsere Rechte wehren.
Nach gescheiterten Tarifverhandlungen und gescheiterter Schlichtung zwischen der Baugewerkschaft (IG BAU, Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt) und dem Baukapital (Tarifgemeinschaft des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes) hatte die IG BAU am 03.05.2024 zu Warnstreiks aufgerufen. Die Auseinandersetzung betraf das Bauhauptgewerbe und somit offiziell rund 930.000 Beschäftigte (1).
Darum ging es bei der Tarifverhandlung: Die Ausgangsforderung der IG BAU war eine Sockellohnerhöhung von 500 € bei einer Tariflaufzeit von 12 Monaten. Im Schlichtungsverfahren war die Gewerkschaft jedoch bereit, das Ergebnis von 250 € Sockellohnerhöhung für 11 Monate und anschließend einen Anstieg von 4 % im Westen und 5 % im Osten bei einer Laufzeit von 2 Jahren zu akzeptieren. Die Kapitalseite lehnte jedoch am 03.05.24 den Schlichterspruch ab und forderte die Firmen dazu auf, freiwillige Lohnerhöhungen um 5 % im Westen und 6 % im Osten zu bewilligen. Hierauf reagierte die IG BAU mit einem Aufruf zu Warnstreiks. Eine freiwillige Lohnerhöhung wäre eine außertarifliche und lückenhafte Umsetzung der Forderungen und war ein Versuch, die Beschäftigten zu spalten. Denn etwa 42% aller Arbeitnehmenden werden nicht nach Tarif bezahlt (2).
Die Warnstreiks waren als Strategie der Nadelstiche organisiert, es sollte also bei punktuellen Ausständen bleiben (3). Innerhalb von drei Wochen streikten in vielen Dutzenden Städten jeweils einige Hunderte ArbeiterInnen für die Ursprungsforderung von 500 € mehr pro Monat. Es gab dabei größere Kundgebungen mit 1.000 Teilnehmenden in Bremen und 2.000 Demonstrierenden in Düsseldorf. In der ersten Woche waren rund 12.500 Arbeiter:innen an den Streiks beteiligt (4) und insgesamt brachten mehrere Zehntausend ihre Verärgerung über die Ablehnung des Schlichtungsspruchs zum Ausdruck. Zum Teil wurde der Kampf als aktiver Streik geführt. Das sah dann zum Beispiel folgendermaßen aus: „In München trafen sich wieder etliche Kolleg*innen frühmorgens im Streiklokal. Der anschließende Streikspaziergang führte erst zu einem Abschnitt der Stammstrecke in der Nähe der Donnersberger Brücke. Dort waren einige Bauleute zu überzeugen, dass Warnstreiks jetzt das richtige Mittel sind, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Danach ging es per S-Bahn in Richtung Hauptbahnhof. Auch dort wird gerade massiv gebaut, vor allen Dingen sehr beengt und deshalb logistisch etwas heikel. Die warnstreikenden Baubeschäftigten entschlossen sich kurzerhand, die Einfahrt etwas zu beeinträchtigen und sorgten damit für einiges an Verzögerung, bis hin zum Stillstand der Baustelle, auf der sich Kolleg*innen den Streikenden anschlossen. Die Stammstrecke zwei, eh schon in den Schlagzeilen, ist eine gute Möglichkeit, Warnstreikziele zu erreichen. Getreu dem Motto ‚Kleine Meute – große Wirkung‘ ließ man den Streiktag beim gemeinsamen Grillen ausklingen“ (5).
Am 28.05.24 kam es erneut zu einem Verhandlungsergebnis, dem die Kapitalseite verbandsintern später auch wirklich zustimmte (6). Statt der Sockellohnerhöhung um 250 € pro Monat beim Schlichtungsergebnis kommt es rückwirkend zum 01.05.24 zu einem Anstieg um 260-380 €, am 01.04.25 zu einer Steigerung von 4,2 % im Westen und 5% im Osten (statt zuvor 4 und 5%) und am 01.04.26 zu einer vollständigen Angleichung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen im Osten sowie zu einer bundeseinheitlichen Anhebung um 3,9 %. Die Spanne selbst ergibt sich aus unterschiedlichen Steigerungen je nach Gehaltsgruppe und Tarifgebiet. Das Gehalt für die Gehaltsgruppe A-I (z.B. Angestellter ohne Berufsausbildung) steigt im Westen um 260€. In der Gehaltsgruppe A-X (z.B. Angestellte mit besonderer Weisungsbefugnis) steigt es im Osten um 380€. (7)
Trotz der dreijährigen Laufzeit – bei unabsehbaren gesellschaftlichen Entwicklungen und Preisveränderungen – spricht die IG BAU von einem Streikerfolg (vergl. Anm. 5). Für sie handelt es sich um eine ganz außerordentliche Situation, denn der erste bundesweite reguläre Streik seit Gründung der BRD, also seit 1949, erfolgte im Jahr 2002 – nach 53 Jahren. Und seit 2002 wiederum erfolgte die erste bundesweite Mobilisierung, jetzt auf dem Niveau von Warnstreiks.
Arbeitsbedingungen in der Baubranche
In dieser knochenharten Branche haben sich die Arbeitsbedingungen arg verschlechtert. Im Baugewerbe gibt es keine Überstundenzuschläge (stattdessen Arbeitszeitkonten im Rahmen der Flexibilisierung), keine Schmutzzuschläge und Ähnliches mehr. Der Bau-Mindestlohn für Ungelernte und Fachkräfte ist gefallen.
Eine weitere Besonderheit der Branche ist der hohe Anteil von migrantischen und nicht-deutschsprachigen Arbeitenden, die durch Sprachbarrieren nur mit Schwierigkeiten an dieser Tarifauseinandersetzung teilhaben konnten. Viel eher waren nicht-deutschsprachige Arbeitende gar nicht darüber informiert und haben – wegen ihrer oftmals noch prekäreren Arbeitssituation – während des Streiks gearbeitet. Das wurde teilweise von gewerkschaftlich organisierten Arbeitenden als willentlicher Streikbruch gesehen.
Eine Spaltung der Arbeitenden muss in jedem Fall vermieden werden. Alle Arbeitenden sollten in die Vorbereitungen und Durchführungen von Arbeitskämpfen einbezogen werden und auch von deren Ergebnissen profitieren.
Die Bau FAU Hamburg (Arbeitsgruppe Bau der FAU Hamburg) solidarisiert sich mit allen Streikenden im Baugewerbe.
Die Bau FAU Hamburg solidarisiert sich auch und vor allem mit denen, die nicht streiken können!
Hohendammer, C. & Kohaut, S. (2023): Tarifbindung und Mitbestimmung: Keine Trendumkehr in Westdeutschland, Stabilisierung in Ostdeutschland, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: IAB-Forum 20.07.23, Nürnberg, Tabelle 2
IG BAU (2024). Broschüre „Respekt für unsere Arbeit. WOW! Das hat sich gelohnt.“ zur Zusammenfassung der Lohnerhöhungen im Baugewerbe 2024. Nur für IG BAU-Mitglieder.
UPDATE: Nach 97 Tagen wurde der Streik am 31.07.2024 für beendet erklärt. Es wurde eine Lohnerhöhung von knapp 10% sowie ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2025 erkämpft.
Alle kennen H&M, aber nur Wenige reden über die Arbeitsbedingungen in dem Konzern. Diesmal geht es nicht um die Näher*innen in den Fabriken Asiens oder Afrikas, sondern um das H&M Kundenzentrum in Barcelona. Bereits seit dem 25. April 2024, also mehr als 90 Tagen, befindet sich dort etwa die Hälfte der 200 Lohnabhängigen in einem unbefristeten Streik. Ein Großteil der Belegschaft ist in der anarchosyndikalistischen Confederación General del Trabajo (CGT) organisiert, somit läuft auch der Streik über die CGT. Hauptauslöser des Arbeitskampfes ist die aggressive Digitalisierungspolitik des Konzerns, worunter die Lohnabhängigen zunehmend leiden, während H&M Rekordgewinne einstreicht. Allein in den letzten 12 Monaten wurde die Belegschaft von 270 auf 200 Personen reduziert. Der computergestützte Algorithmus erhöht den Leistungsdruck und macht die Betroffenen zunehmend krank. Aber lest selbst, was die CGT dazu schreibt in ihrem Flyer.
Um den Druck im Zusammenhang mit dem Streik zu erhöhen, machten sich fünf betroffene Genoss*innen der CGT auf die Reise. Zunächst für eine Kundgebung vor dem H&M Geschäft in der Spitalerstraße am 23.07.2024. Warum ausgerechnet dort? In der Spitalerstraße befindet sich die landesweite Geschäftszentrale. Außerdem stellt Deutschland für H&M den größen Absatzmarkt dar. Spontan schlossen sich mehrere Mitglieder der FAU Hamburg, FAU Lüneburg und FAU Lübeck der Kundgebung vor dem Geschäft in der Spitalerstraße an und trotzten gemeinsam mit dem Besuch aus Barcelona dem hamburger Schietwetter während die kaufwütige Öffentlichkeit mit Flyern und Banner über den Arbeitskampf informiert wurde.
Zwei Tage später geht es für die Fünf mit einer Kundgebung in Stockholm vor dem Hauptsitz des Konzerns weiter.
Inspiriert von ihrer kämpferischen Haltung wünschen wir den Genoss*innen viel Erfolg bei der andauernden Auseinandersetzung und sind gerne wieder bereit auch in Zukunft solidarisch zur Seite zu stehen.
Rudoph Rocker zum 1. Mai: „Ein Symbol ist uns der erste Mai, ein Symbol der sozialen Befreiung im Zeichen der direkten Aktion, die im Generalstreik ihren vollendetsten Ausdruck findet. Alle, die im Frone schmachten und denen die tägliche Sorge um die Existenz ihren Stempel aufdrückt, die ganze ungeheure Armee derer, welche die Schätze der Unterwelt zu Tage fördern, am Hochofen stehen oder den Pflug durch die Felder führen, alle die Millionen, die in ungezählten Fabriken und Werkstätten dem Kapital seinen menschenfressenden Tribut entrichten müssen, die Hand- und Kopfarbeiter aller Kontinente, sie alle sind Teile jenes großen und unbesiegbaren Bundes, aus dessen Tiefen uns eine neue Zukunft kommen wird, sobald die Erkenntnis ihres trostlosen Daseins den einzelnen Gliedern machtvoll zum Bewußtsein kommen wird. Auf ihren Schultern ruht eine ganze Welt; sie tragen das Schicksal jeder Gesellschaft in ihren Händen, und ohne ihre schöpferische Tätigkeit ist jedes menschliche Leben zum Tode verdammt. “Der Syndikalist“ 4. Jg. (1922), Nr. 16
Der Startschuss – Haymarket- Vorgeschichte Die zentrale Idee der Arbeiter*innen-Bewegung des 19.Jahrhunderts war vor allem die einer kollektiven Arbeitsniederlegung, dem sozialen Generalstreik. Die englischen Gewerkschaften beschlossen für ihr Ziel des Achtstundentags einen landesweiten Streik am 1. Mai 1833 abzuhalten, der jedoch nicht umfassend realisiert werden konnte. Der entstehende Industriekapitalismus war schon für die Anfänge der Arbeiterbewegung ein starker Gegner, der Nationalismus verhinderte andererseits oft die grenzüberschreitende Solidarität Die Gewaltfrage Seit dem Eisenbahnerstreik in den USA von 1877 erhielten die Gewerkschaften großen Zulauf, aber sie wurden von den bezahlten Schlägern und bewaffneten Streikbrechern hart bekämpft. Die Polizei und die Presse spielten ihre entsprechende Rolle, so forderte die „New York Tribune“ zum Beispiel, dass man die Demonstrationen der streikenden Arbeiter/innen mit Handgranaten zerschlagen solle. Als bewaffnete Verteidigungsorganisationen wurden in einigen amerikanischen Städten die gewerkschaftlichen „Lehr- und Wehrvereine“ gegründet. Sie machten Schießübungen und Aufmärsche zu Gedenken der Pariser Kommune von 1871.
Der 8-Stunden-Tag 1884 wurde in den USA eine landesweite Kampagne beschlossen. So forderten die „Föderierten Gewerkschaften und Arbeitervereine der USA und Kanadas“, dass ab dem 1.Mai 1886 der legale Arbeitstag nicht mehr als 8 Stunden zu betragen hätte. Die Verringerung des (meist 10-stündigen) Arbeitstages um zwei Stunden erschien den anarchistischen Syndikalisten als reformistisch, aber trotzdem unterstützen sie die Kampagne. Die seit 1860 bestehende Forderung sollte am 1. Mai 1886 mit landesweiten Streiks endlich durchgesetzt werden. In Chicago organisierte die „Central Labor Union“ am Sonntag vor dem 1. Mai eine Großdemonstration mit rund 25.000 Teilnehmer/innen.
Haymarket Am 1. Mai 1886 wurde der Generalstreikaufruf in den USA von 340.000 bis 350.000 Arbeiter*innen befolgt, davon von 40.000 aus Chicago. Die Unternehmer setzten Streikbrecher, Polizei und privat angeheuerte Söldnertruppen gegen die Streikenden ein.
Am 3. Mai fand in der Nähe der Landmaschinenfabrik McCormick eine Massenveranstaltung der Holzarbeitergewerkschaft statt. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und Streikbrechenden. Bei dem anschließenden Einsatz der Polizei wurden 4 Arbeiter*innen erschossen, zahlreiche wurden verletzt. Einen Tag später versammelten sich aus Protest darüber über 2.000 Menschen auf dem Chicagoer Haymarket. Als die friedliche Versammlung sich aufzulösen begann, wurden die verbliebenen 300 Demonstrierenden ohne erkennbaren Grund von 200 Polizisten angegriffen . Augenblicke später detonierte eine Bombe in den Reihen der Polizeikräfte, die von einem Unbekannten geworfen wurde. Bis heute ist nicht geklärt, ob es sich um einen Provokateur handelte. Die Polizei eröffnete sofort das Feuer auf die fliehenden Männer, Frauen und Kinder. In der Folge kam ein Polizist ums Leben und in einer folgenden Schießerei 6 Polizisten und 7 oder 8 Arbeiter*innen wurden getötet, hinzu kamen 30 – 40 Verletzte.
Diese Ereignisse lieferten Staatsmacht und Unternehmertum nun einen Vorwand um gegen die Arbeiter*innenbewegung vorzugehen. Bereits in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages begann die Polizei eine großangelegte Repressionswelle : es gab unzählige Hausdurchsuchungen, hunderte von Verhaftungen und Verhöre. Von Seiten der Staatsanwaltschaft gab es grünes Licht für Rechtsbrüche aller Art : „Machen sie erst die Razzien und schauen danach im Gesetz nach.“. Die Polizei zögerte nicht, selbst angelegte Waffenlager aufzudecken und diese als Beweise für eine anarchistische Verschwörung zu benutzen. Begleitet und gerechtfertigt wurden diese Machenschaften von hetzerischen Zeitungsberichten, die große Teile der Chicagoer Presse verbreiteten. Von den unzähligen Verhafteten und auch Angeklagten wurden letztendlich acht bekannte und aktive Anarchisten des Mordes angeklagt. Obwohl bewiesen war, dass keiner der Angeklagten die Tat hätte begehen können, wurde gegen sie ein Schauprozess eröffnet. Da es keine Beweise für die Mordanklage gab, hieß es danach, sie seien an einer Verschwörung beteiligt gewesen und hätten Artikel verfasst, in denen zum Umsturz der bestehenden Verhältnisse aufgerufen worden sei. Damit seien sie verantwortlich für die Tat, da sie die Täter inspiriert hätten. Am 20. August 1886 wurden die Todesurteile gegen die Angeklagten verkündet. Die Schlussreden der zu Unrecht Verurteilten wurden als „Anklagen der Angeklagten“ weltberühmt. Sie waren ein Manifest gegen die Ausbeutung und für eine freie, menschliche Gesellschaft ohne soziale Ungerechtigkeit.
Der Prozess Durch voreingenommene Geschworene, eingeschüchterte und bestochene Zeugen, fehlende Beweise und die begleitende Hetze der Presse, sollte der Prozess zum Schauprozess werden, woraus die Staatsanwaltschaft keinen Hehl machte: „Das Gesetz klagt die Anarchie an! Diese Männer wurden anstelle von Tausenden vor Gericht gestellt, nicht etwa, weil sie schuldiger sind, sondern weil sie deren Anführer waren. Gentlemen! Statuiert ein Exempel an ihnen, hängt sie! Nur so retten wir unsere Institutionen, unsere Gesellschaftsordnung!“ Das Urteil stand schnell fest: Sieben Angeklagte wurden zum Tode, weitere zu langer Haftstrafe verurteilt. Später wurden sie für unschuldig und zu Opfern eines Justizmordes erklärt.
Streiken heute Seit Beginn der Arbeiter*innenbewegung hat es immer von Seiten der herrschenden Klasse Bemühungen unterschiedlichster Art gegeben diese zu zerschlagen Rechte nicht zu gewähren oder zurückzunehmen. Streikbewegungen wurden dabei moralisch diskreditiert oder mit staatlicher Repression und Gewalt überzogen. Auch wenn die Anwendung staatlicher Gewalt und Repression heute hierzulande sicherlich geringer ausfällt als noch im 19. Jahrhundert, so müssen wir uns doch immer wieder daran erinnern, dass die herrschende Klasse des Kapitalismus auch weiter nicht gewillt ist Arbeiter*innen Wohltaten zukommen zu lassen, sofern dies nicht in ihren eigenen Interessen liegt. So kommt es, dass zu einem Zeitpunkt, da die Streiks sich in jüngster Zeit wieder vermehrt haben Unternehmertum, bürgerliche Presse und Medien und auch Vertreter*innen der Parteipolitik sich zu Wort melden um Streiks und ihre Forderungen zu diskreditieren und in ein schlechtes Licht zu setzen. Beschworen wird dabei wieder einmal ein klassenübergreifendes, nationalistisches „Wir“ Gefühl, wenn es dem Wirtschaftsminister darum geht Forderungen klein zu reden und im Sinne der Profitsicherung und Gewinnmaximierung eher davon zu sprechen mehr statt weniger zu arbeiten. Streikende mit berechtigten Forderungen sind hier die Störenfriede, wenn es um die Sicherung der Profite der Volkswirtschaft im Sinne nationalistischer Standortlogik geht. In Betracht gezogen werden nun Eingriffe in ein ohnehin schon repressives Streikrecht. Ob und in welcher Form die Maßnahmen eines Streikes als angemessen und legitim aufgefasst werden unterliegt immer wieder Richtersprüchen, welche formal auf einen Ausgleich der Interessen hinarbeiten, letztlich jedoch Teil eines kapitalistischen Staates sind. So kommt es auch jetzt schon immer wieder zu Eingriffen gegenüber dem Grundrecht auf Streiks und dem Schutz der Arbeitskampffreiheit nach Art.9 III GG. Dies geschieht auf Grundlage der sogenannten Verhältnismäßigkeit. Das diese Abwägung nicht selten zu Gunsten der Arbeitgebenden ausfällt, dürfte in diesem Zusammenhang kaum überraschen. So ist der Bereich der Daseinsvorsorge schon jetzt besonders eingeschränkt und begrenzt. Hierbei wird besonders auf die Betroffenheit Dritter hingewiesen, in diesem Falle abhängige Patient*innen und Klient*innen in Krankenhäusern, Bildungseinrichtungen wie Kindergärten, Altenheimen, Sozialeinrichtungen oder eben auch eine Vielzahl von Bahnreisenden und Güterverkehr. Die Grenzen des Streikrechtes werden also nicht nur einzelfallbezogen und in einigen Bereichen sowieso schon enger ausgelegt. Das sind konkret Bereiche, die tendenziell nicht zu den bestbezahlten Berufszweigen zählen. Arbeitnehmende sind hier häufig durch Schichtdienst und Personalengpässe stark belastet. Da mag man zu Corona-Zeiten noch sehr als systemrelevant beklatscht worden sein, verbessert jedoch keine Arbeitsbedingungen. Eine mögliche weitere Einschränkung des Streikrechts in diesen Bereichen ist ein Angriff auf uns alle.
Wie uns die Geschichte des 01. Mai lehrt, ist Arbeitskampf eben genau das: Ein Kampf um die Verbesserung unserer Lebensumstände. Wie schon so oft stehen und Staat und Kapital feindlich gegenüber. Wo man uns Rechte nicht zugesteht, da werden wir sie uns selbst organisiert, solidarisch, bunt und kreativ nehmen!