Bereits seit 25. November 2020, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, streiken Lagerarbeiterinnen bei der YOOX NET-A-PORTER Group in Bologna gegen zunehmend prekäre Arbeitsbedingungen, die insbesondere Frauen überproportional belasten.
YOOX NET-A-PORTER Group is an Italian online fashion retailer created on 5 October 2015 after the merger between Yoox Group and Net-a-porter Group (NAP). […] The combined company has become a global e-commerce player that serves more than 180 countries worldwide.
We are the workers who have been working for years with subcontracts for Yoox, the clothing e-commerce giant, which sells its image around the world as a “sensitive” company, caring for children, diversity, and people. Still, we are those who work from dawn to sunset behind the glittering windows of the large headquarters of the Interporto in Bologna. […] Yoox wants to force us to quit the job because, as mothers, we cannot always be available. It tries to get rid of us because we have been working for them for years and we never got tired of fighting for what is ours. For the innovation company, our contracts are old-fashioned stuff; contracts that need to be substituted with flexible and precarious ones, better suited to the spirit of the times and their profits.
Als FAU Hamburg unterstützen wir den Aufruf und solidarisieren uns mit den streikenden Arbeiterinnen.
Wir versuchen herauszufinden, ob vielleicht auch über Yoox Klamotten aus den Fabriken der Dragon Group in Dhaka vertrieben werden. Es wäre wünschenswert hier Arbeitskämpfe miteinander zu verbinden.
Nach diversen Aktionen vor Filialen von NewYorker und Lidl (zuletzt am 27.11.), um den Arbeitskampf der ehemaligen Textilarbeiter*innen der Fabrik Dragon Sweater in Dhaka (Bangladesch) zu unterstützen, entschied die FAU Hamburg 350 Euro zur Spendenkampagne beizusteuern. Wir freuen uns, dass auch viele andere FAU Syndikate bereits angekündigt haben etwas dazuzugeben.
Wir rufen gleichzeitig öffentlich dazu auf, ebenfalls die Spendenkampagne zu supporten!
Mit jedem Euro wird ein*e Arbeiter*in für zumindest einen Tag mit einer warmen Mahlzeit sowie grundlegendster medizinischer Versorgung ausgestattet. Vor Ort organisiert dies die Gewerkschaft Garment Workers‘ Trade Union Center (GWTUC), in der die allermeisten der betroffenen Arbeiter*innen organisiert sind.
Solidarisch mit den ehemaligen Textilarbeiter*innen von Dragon Sweater und gegen den Konsumwahn!
Dieser Aufruf wurde von der FAU und IWW in Hamburg, in Progress Braunschweig sowie der Arbeitsgruppe Asien der Internationalen Konföderation der Arbeiter*innen (IKA) initiiert. Er ist auch auf Englisch hier zu finden.
Am 27.11.2020 ist der sogenannte Black Friday. Massen strömen in Geschäfte, um sich u.a. mit neuen Klamotten einzudecken. Auch mit Klamotten, die aus der Fabrik von Dragon Sweater in Dhaka (Bangladesch) stammen.
‚el rojito‘ ist ein Kaffee-Projekt der ersten Stunde. Es entstammt der Nicaragua-Bewegung der 1980er Jahre. Unter anderem unterstützt von der damaligen DKP versuchten ‚Nicaragua-Initiativen‘ die Sandinistische Revolution durch Import und Vertrieb von Kaffee aus Nicaragua zu unterstützen (viele kennen noch die ‚Sandino-Dröhnung‘). Mit dem ‚Nicaragua-Kaffee‘ wurde der solidarische Kaffee-Handel geboren, eine Idee, die sich inzwischen in viele Regionen der Kaffee-anbauenden Welt und auch auf andere Branchen ausgebreitet hat. ‚el rojito‘ zählt heute mit ca. 2 Millionen Euro Jahresumsatz und über 20 Angestellten zu den ganz Großen des solidarischen Kaffeehandels in Deutschland.
In der Außendarstellung steht bei ‚el rojito‘ der Begriff der Solidarität ganz oben. Allerdings scheint es damit intern nicht so weit her zu sein.
‚el rojito‘ hatte seit 2015 bis Ende 2019 eine sogenannte ‚Kollektive Geschäftsführung‘. Obwohl so etwas bestenfalls als Beginn einer kollektiven Binnenorganisation angesehen werden kann, fühlte man sich als Kollektivbetrieb und wurde auch so wahrgenommen. Mitglieder der ‚Kollektiven Geschäftsführung‘ waren auf Treffen der Hamburger Kollektivbetrieb-Szene vertreten und der Betrieb wurde z.B. auf ‚kollektivliste.org‘ als Kollektivbetrieb geführt. Seit Ende 2019 ist aber, wie Mitglieder der Belegschaft gegenüber der FAU Hamburg berichten, eine Rückentwicklung zu autoritären Führungsstrukturen zu beobachten.
Etwa 6.000 Textilarbeiter*innen der Dragon Sweaters Fabrik in Dhaka (Bangladesch) kämpfen weiter für die Auszahlung voller Gehälter und Bonuszahlungen nachdem sie im März 2020 entlassen wurden.
Um diese Arbeiter*innen zu unterstützen, versammelten sich Mitglieder der FAU Hamburg vor der New Yorker Filiale in der Spitalerstraße am 03.07.2020 und verteilten Flyer in denen sie auf den Konflikt aufmerksam machten.
Die FAU Hamburg steht in direktem Kontakt mit der Gewerkschaft vor Ort, dem Garment Workers‘ Trade Union Center (GWTUC). Durch dieses wurde uns bestätigt, dass neben Lidl und Walmart die letzten Klamotten in der Fabrik für New Yorker angefertigt wurden.
Eine der Referentinnen war Chamila vom Dabindu Collective in Sri Lanka. Die Vernetzung besteht weiterhin und wir arbeiten daran diese auszubauen.
Gestern, dem 08.12.2019, versammelten sich Näherinnen, die im Dabindu Collective organisiert sind, in Vavuniya. Vavuniya ist eine Stadt in der Nordprovinz Sri Lankas, welche überwiegend von der tamilischen Minderheit bewohnt wird und in welcher sich viele Nähfabriken befinden. Sie protestierten gegen sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz.
Workshop & Diskussion
mit Mitgliedern der AG Kollektivbetriebe
So. 13.10., 15.00 – 17.00 Uhr
Rote Flora (Viva La Autonomia – Kongress zu Perspektiven der Selbstverwaltung)
Es gibt inzwischen eine Menge selbstverwalteter Firmen, Kollektivbetriebe, Betriebe im Besitz der Belegschaft etc. – Projekte, die sich eine andere Form des Wirtschaftens auf die Fahnen geschrieben haben und einen Beitrag zur Überwindung des Kapitalismus leisten wollen. Aber alle, ob in der Form der GbR, GmbH oder Genossenschaft, stellen im juristischen Sinne (gemeinschaftliches) Privateigentum dar.
Inwiefern liegt darin ein politisches Problem? Welche konkreten Risiken sind damit verbunden? Welche Alternativen wären wünschenswert und denkbar?