Workshop: Understanding Sex Work: Realities, Histories & Rights

On March 22nd, FAU will participate in a workshop titled „Understanding Sex Work: Realities, Histories, and Rights” in collaboration with the community collective 706 Hamburger and Ernestine Pastorello, a passionate activist and historian.

The workshop will cover various topics, including:

  • The basics of sex work: Who does it, where, when, and how, as well as the legal frameworks and current models in Germany.
  • Historical background of sex work in Germany, including the experiences of sex workers during the Covid-19 pandemic.
  • Brief thoughts around the commercialization of sex: Is it good or bad?
  • Specific details about sex work in Hamburg.
  • The relationship between sex work and migration.
  • The current landscape: What is life like for sex workers in Germany today? What are their concerns, dreams, and collective efforts?
  • The legal and social realities of sex work in Germany, including Hamburg’s unique context.
  • The intersection of sex work and labor rights, migration, and unionization efforts.

The workshop will take place from 13:30-15:30 (doors open at 13) at university Hamburg. The exact location will be disclosed after registration via the QR code or link.

Let’s learn together, share experiences and organize!

FAU Hamburg

Solidarisch mit Arbeiter*innen in Myanmar – Menstruationsprodukte für alle, die sie brauchen!

In Myanmar herrscht seit über 4 Jahren eine Militärdiktatur. Die Arbeits­bedingungen in den Fabriken, die unsere Klamotten herstellen, sind extrem schlecht und besonders Hygienestandards werden nicht eingehalten. Da die Arbeiter*innen größtenteils Frauen sind, die quasi an ihrem Arbeitsplatz leben, ist es wichtig, dass sie während ihrer Periode vernünftige Toiletten zur Verfügung haben, mit starken Schmerzen keine unmenschlichen Produktionsquoten erfüllen müssen, die Fabrik verlassen dürfen und ­Menstruationsprodukte gestellt bekommen.

Wir geben die Forderungen der Näher*innen an die Konzerne wie H&M, New Yorker und ZARA und bringen ihren Kampf nach Hamburg.

Kommt mit auf unseren kleinen Spaziergang durch die Hamburger ­Innenstadt:
Beginn: 08.03. 11:30 Uhr (ca. 1 Stunde)
Ort: vor dem H&M in der Spitalerstraße 12
Mehr Infos zu der Koordination: https://fgwm-solidarity.org

Solidarity against Patriarchy – worldwide!
FAU Hamburg

Aufruf: Internationaler Feministischer Kampftag – Menstruationsprodukte für alle, die sie brauchen!

Stell dir vor: du hast Schmerzen, du blutest, kannst aber die Arbeit nicht verlassen. Du riskierst nicht nur Konsequenzen, nein, du kannst deinen Arbeitsplatz ohne die Erlaubnis deines Vorgesetzten einfach nicht verlassen.

Das ist die Realität von Tausenden von Arbeiter*innen, die in der Textilindustrie in Süd- und Südostasien tätig sind. Vor allem in Myanmar hat sich die Situation in den vergangenen vier Jahren noch verschärft, seit das Militär die Macht übernommen und (wieder) eine Diktatur errichtet hat.

Selbst während der Periode müssen Fabrikarbeiter*innen Überstunden machen, sechs Tage die Woche arbeiten und das ohne angemessene sanitäre Anlagen. Zusätzlich sind die Preise für Menstruationsprodukte so stark gestiegen, dass die betroffenen Personen sich diese nicht mehr leisten können. Die Toiletten sind dreckig, überall liegt Müll, das Licht ist kaputt und gezwungenermaßen werden benutze Stoffreste aus den Fabriken anstelle von Binden eingesetzt, was immer wieder zu Infektionen und Allergien führt.

Nicht nur in Myanmar – überall auf der Welt müssen betroffene Menschen selbst für Menstruationsprodukte aufkommen, die gleiche Arbeit machen wie alle anderen, während sie bluten und unter Schmerzen leiden. Dabei trifft es einige schlimmer als andere, Schmerz ist immer individuell. Auch die verschiedenen Faktoren, die zu Schmerzen führen, wirken sich bei jeder Person anders aus und sind auch von Tag zu Tag verschieden.

Es gibt bereits einige Länder auf der Welt wie Südkorea, Taiwan und Sambia, die in irgendeiner Form ein Recht auf Menstruationsurlaub haben. Auch Spanien hat erst kürzlich, im Jahr 2023, eine ähnliche Regelung eingeführt. Es gibt also keinen Grund, entsprechende Änderungen nicht auch in anderen Ländern durchzusetzen!

Wir fordern für menstruierende Menschen überall auf der Welt:

1. Bereitstellung von Menstruationsprodukten am Arbeitsplatz oder eine zusätzliche Vergütung für die Kosten der Produkte!

2. Bezahlte Freistellung während der Menstruation!

3. Keine verbindlichen Zielvorgaben für schwangere oder menstruierende Arbeiter*innen und weniger schwere / angemessen Aufgaben!

Unsere Forderungen richten sich an die Fabrikbesitzer (in der Tat fast ausschließlich männlich), aber auch an die Klamottenmarken, die überwiegend von der Ausbeutung in den Fabriken profitieren. Sie haben sicherzustellen, dass in den Fabriken, die geforderten Bedingungen gegeben sind!

Die Fabrikgewerkschaften vor Ort, die zur FGWM gehören, bestätigen, dass für folgende Marken aktuell produziert wird:

  1. Sinsay (gehört zu LPP S.A. mit Sitz in Gdansk, Polen. Zu den bekanntesten Marken von LPP gehören: Reserved, House, Cropp, Mohito und Sinsay.)
  2. SHISKY (gehört zu DRIVE Ltd mit Sitz in Nagoya, Japan)
  3. BREIZH OCEAN (mit Sitz in Saint-Vigor-le-Grand, Frankreich)
  4. ONLY & VERO MODA (beide Marken gehören zum Konzern BESTSELLER mit Sitz in Brande, Dänemark)
  5. SOULCAL & CO (gehört zur Frasers Group plc mit Sitz in Shirebrook, UK)
  6. H & M (H & M Hennes & Mauritz AB ist in Stockholm, Schweden, ansässig)
  7. ENCUENTRO (die Encuentro Fashion Group hat ihre Sitze in Barcelona, Teneriffa and Shanghai)
  8. ZARA & Bershka (beide Marken gehören zu Inditex mit Sitz in Arteixo, Spanien)
  9. SIOEN (Sioen Industries ist in Ardooie, Belgien, ansässig)
  10. FB SISTER (gehört zur Handelskette New Yorker – New Yorker Group Services International GmbH & Co.KG – mit Sitz in Braunschweig, Deutschland)
  11. La Vie En Rose (Boutique La Vie en Rose Inc. ist in Montreal, Kanada, ansässig)
  12. Hunkemöller (Hunkemöller International B.V. ist in Hilversum, Niederlande und Worcestershire, UK, ansässig)
  13. My Specials (gehört zu Women’Secret mit Sitz in Madrid, Spanien)
  14. FieldCore (gehört zu Workman Co., Ltd. mit Sitz in Shiba-cho, Japan)
  15. Etam (Etam Groupe ist in Paris, Frankreich, ansässig)
  16. LC Waikiki (in Istanbul, Türkei, ansässig)

Wir sind ein Zusammenschluss von Arbeiter*innen, die sich in Graswurzel Gewerkschaften wie der Federation of General Workers Myanmar (FGWM), der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) oder den Industrial Workers of the World (IWW) organisieren. Die FGWM besteht aus 7 (Fabrik-)Gewerkschaften, hubtsächlich im Bekleidungssektor. Wegen der Militärdiktatur ist die FGWM abhängig von internationaler Solidarität, um ihre Gewerkschaftsaktivitäten weiter betreiben zu können.

Wir haben den 8. März, den internationalen feministischen Kampftag, als Anlass genommen, ganz konkreten Support für die Arbeiter*innen in den Fabriken Myanmars zu organisieren. Jede*r kann sich daran beteiligen und zur Spendenaktion beitragen. Aktivist*innen der FGWM werden dann die Menstruationsprodukte an etwa 5000 Menschen verteilen, die in den (Bekleidungs)Fabriken arbeiten. Das würde sie für einige Monate unterstützen.
Diese Spendenaktion ist von der FGWM, Mitgliedern von Graswurzel Gewerkschaften der FAU und der Arbeitsgruppe Asien der International Confederation of Labour (ICL) organisiert.

Untersützt unsere Spendenaktion auf gofundme.com! Wir haben als Ziel, bis zum 11. Mai 2025 15.000 € zu sammeln. Falls ihr (wegen der hohen Gebühren) nicht gofundme benutzen wollte, könnt ihr gerne eure Spende auch an unser Hamburger FAU Konto überweisen. Jeder gesammelte Cent geht an die Unterstützung der Fabrikarbeiter*innen.

Name des Konotoinhabers: AS FAU Hamburg
IBAN: DE43 4306 0967 2070 7898 00
BIC: GENODEM1GLS
Name der Bank: GLS Bank
Verwendungszweck: 8M FGWM solidarity

Diese Spendenaktion ist Teil einer größeren Bemühung um bessere sanitäre Einrichtungen sowie konstenlose Menstruationsprodukte innerhalb der Fabriken und das Recht von Arbeiter*innen, sich während ihrer Periode bezahlt krankzumelden. Fabrikbesitzer und Klamottenmarken werden gezielt angesprochen, um den Druck zu erhöhen.

Ihr erreicht uns unter: info@fgwm-solidarity.org

Solidarity against Patriarchy!

#FGWMsolidarity

Call: International Day of Feminist Struggle – Menstrual products for all who need them!

Imagine you’re in pain, you’re bleeding, but you cannot leave work. You do not only risk consequences – you physically cannot leave the premises without the permission of your boss.
That is the reality for thousands of female workers at garment factories in South and South East Asia. Especially in Myanmar, the situation got even worse within the past four years, since the military forcibly took power, (re)installing a dictatorship.
Even when the female workers are on their period they have to work overtime, six days a week and without proper sanitary facilities. In addition, the prices for menstrual pads have been rising so high, that most workers cannot afford them anymore. The toilets aren’t clean, there’s trash all over the place, the lights aren’t working properly and the workers use left over fabric from the garment factories as pads, often resulting in infections and allergies.

Not just in Myanmar – affected people all over the world have to pay for their own menstrual products and need to perform like anyone else on their jobs while suffering from pain and bleeding. Some are worse off than others as pain is always individual, and the various factors that lead to pain affect each person differently and vary from day to day.
In some countries, like South Korea, Taiwan and Zambia, some form of a right to menstrual leave was introduced already. Also, in Spain a similar regulation was just passed in 2023. Looking at these examples, there is no excuse for other countries not to follow suit!

We demand for menstruating people all over the world:

1. Free menstrual products at the workplace or the payment of a bonus equal to the cost of these products!

2. Paid leave for workers during their menstruation period!

3. Adjustment of workload for pregnant or menstruating workers and dropping of imposed production targets!

Our demands are directed at the factory owners as well as the clothing brands, which mainly profit from the exploitation inside the factories. They must ensure that the required conditions are met in the factories they source from!

The factory unions on the ground affiliated to FGWM confirm that production is currently taking place for the following brands:

  1. Sinsay (owned by LPP S.A. based in Gdansk, Poland. The company owns five distinct fashion brands: Reserved, House, Cropp, Mohito and Sinsay.)
  2. SHISKY (owned by DRIVE Ltd based in Nagoya, Japan)
  3. BREIZH OCEAN (based in Saint-Vigor-le-Grand, France)
  4. ONLY & VERO MODA (both belong to the company BESTSELLER based in Brande, Denmark)
  5. SOULCAL & CO (owned by the retail, sport and intellectual property group Frasers Group plc based in Shirebrook, UK)
  6. H & M (owned by H & M Hennes & Mauritz AB based in Stockholm, Sweden)
  7. ENCUENTRO (Encuentro Fashion Group based in Barcelona, Tenerife and Shanghai)
  8. ZARA & Bershka (both owned by the multinational fashion design, manufacturing, and retailing group Inditex based in Arteixo, Spain)
  9. SIOEN (Sioen Industries based in Ardooie, Belgium)
  10. FB SISTER (belongs to the retailer New Yorker – New Yorker Group Services International GmbH & Co.KG – based in Braunschweig, Germany)
  11. LA Vie En Rose (owned by Boutique La Vie en Rose Inc. based in Montreal, Canada)
  12. Hunkemöller (Hunkemöller International B.V. based in Hilversum, Netherlands and Worcestershire, UK)
  13. My Specials (belongs to Women’Secret based in Madrid, Spain)
  14. FieldCore (owned by Workman Co., Ltd. based in Shiba-cho, Japan)
  15. Etam (Etam Groupe based in Paris, France)
  16. LC Waikiki (ready-to-wear fashion company based in Istanbul, Turkey)

We are an alliance of workers organised in grassroot labour and factory unions, such as the Federation of General Workers Myanmar (FGWM), as well as the Free Workers’ Union (FAU) and the Industrial Workers of the World (IWW). The FGWM consists of seven (factory) unions, mostly in the garment sector. Due to the repression by the military dicatorship, the FGWM depends on international solidarity, to keep up their union activities.

We take March 8th 2025, the International Day of Feminist Struggle, as an opportunity to organise some specific support for factory workers in Mynamar. Everyone can join this effort and participate by contributing to this fundraising. Activists of the FGWM will distribute menstrual products to around 5000 people working at (garment) factories, which will support them for several months.

This fundraising is being organised by FGWM, members of grassroot unions of the Free Workers’ Union (FAU) as well as the working group Asia of the International Confederation of Labour (ICL).

Do consider to support our fundraising on gofundme.com! We aim to collect 15 000 Euros by May 11th 2025. In case you don’t like to use gofundme (also because of the high fees), you are welcome to support the efforts by transfering your contribution to the FAU Hamburg bank account. Every cent collected, will be used to support the factory workers.

Account name: AS FAU Hamburg
IBAN: DE43 4306 0967 2070 7898 00
BIC: GENODEM1GLS
Bank name: GLS Bank
Purpose: 8M FGWM solidarity

The fundraising is part of a broader effort to push for better sanitary facilities, free distribution of menstrual products inside the factories and the right for female workers to take days off work during their period. Factory owners and the involved brands are targetted to increase the pressure.

Feel free to contact us: info@fgwm-solidarity.org

Solidarity against Patriarchy!

#FGWMsolidarity

Solidarität mit den 6 von „La Suiza“

Wir haben als FAU Hamburg am Nachmittag des 28.09.2024 im Arrivatipark eine Solidaritätskundgebung zum Fall der „6 von La Suiza“ abgehalten. Neben einem Redebeitrag eines unserer Genossen, wurde eine Botschaft einer Genossin von unserer spanischen Schwestergewerkschaft CNT abgespielt. Zu den Liedern der galicischen Reggae-Band Fatwaves Syndicate haben wir Flyer an Passant:innen verteilt um auf die skandalöse Repression durch Justiz, Wirtschaft und rechte Politik aufmerksam zu machen. Gewerkschaftsarbeit ist kein Verbrechen! Gewerkschaftsarbeit ist unverzichtbar!

Du hast Stress auf Arbeit? Melde dich bei unserer gewerkschaftlichen Beratung.

Du möchtest dich aktiv bei uns einbringen und für Abeiter:innenrechte und eine befreite Gesellschaft kämpfen? Tritt bei oder komm beim nächsten Plenum vorbei.

Solidarität mit den 6 von La Suiza! Gewerkschaftsarbeit ist kein Verbrechen!

Liebe Kolleg*innen,

in Spanien wurde ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen, der die Gewerkschaftsfreiheit massiv bedroht. Sechs Gewerkschafterinnen der CNT wurden zu je 3,5 Jahren Haft verurteilt, weil sie für bessere Arbeitsbedingungen in der Konditorei „La Suiza“ in Xixón (Gijón) kämpften. Die Kolleginnen protestierten gegen nicht bezahlte Überstunden, vorenthaltenen Urlaub und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Dabei nutzten sie gewöhnliche gewerkschaftliche Mittel: Kundgebungen, Flugblätter und Transparente. Trotz Polizeipräsenz gab es keine Zwischenfälle.

Der Unternehmer reagierte jedoch mit einer massiven Klageschrift von über 11.000 Seiten. Ein als arbeiter- und gewerkschaftsfeindlich bekannter Richter verurteilte die Kolleginnen zu Haftstrafen ohne Bewährung. Zusätzlich müssen sie eine Geldstrafe von insgesamt 125.428€ an den Unternehmer zahlen. Der Oberste Gerichtshof Spaniens hat dieses Urteil nun bestätigt. Damit werden die Menschen kriminalisiert, die sich gegen die eigentlichen Verbrechen wehren. Dies ist ein direkter Angriff auf grundlegende Gewerkschaftsrechte und könnte fatale Folgen für alle Arbeiter*innen in Spanien haben.

Wir können nicht tatenlos zusehen! Zeigt eure Solidarität und kommt zur Kundgebung. Lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen setzen: Für die Aufhebung des Urteils gegen die 6 von La Suiza, gegen die Kriminalisierung von Gewerkschaftsarbeit und für internationale Solidarität der Arbeiter*innenklasse.

Freiheit für die 6 von La Suiza! Gewerkschaftsarbeit ist kein Verbrechen! Ein Angriff auf eine von uns ist ein Angriff auf uns alle!

Verbreitet diesen Aufruf, informiert eure Kolleg*innen und Freund*innen. Nur gemeinsam können wir uns gegen solche Angriffe auf unsere Rechte wehren.

Kommt zur Kundgebung!

Wann: 28. September 2024, 15:00 Uhr

Wo: Arrivatipark/Neuer Pferdemarkt

FAU Hamburg – Allgemeines Syndikat

Solidarisch mit dem Streik bei H&M in Barcelona

[in English]

UPDATE: Nach 97 Tagen wurde der Streik am 31.07.2024 für beendet erklärt. Es wurde eine Lohnerhöhung von knapp 10% sowie ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2025 erkämpft.

Alle kennen H&M, aber nur Wenige reden über die Arbeitsbedingungen in dem Konzern. Diesmal geht es nicht um die Näher*innen in den Fabriken Asiens oder Afrikas, sondern um das H&M Kundenzentrum in Barcelona.
Bereits seit dem 25. April 2024, also mehr als 90 Tagen, befindet sich dort etwa die Hälfte der 200 Lohnabhängigen in einem unbefristeten Streik. Ein Großteil der Belegschaft ist in der anarchosyndikalistischen Confederación General del Trabajo (CGT) organisiert, somit läuft auch der Streik über die CGT. Hauptauslöser des Arbeitskampfes ist die aggressive Digitalisierungspolitik des Konzerns, worunter die Lohnabhängigen zunehmend leiden, während H&M Rekordgewinne einstreicht. Allein in den letzten 12 Monaten wurde die Belegschaft von 270 auf 200 Personen reduziert. Der computergestützte Algorithmus erhöht den Leistungsdruck und macht die Betroffenen zunehmend krank. Aber lest selbst, was die CGT dazu schreibt in ihrem Flyer.

Um den Druck im Zusammenhang mit dem Streik zu erhöhen, machten sich fünf betroffene Genoss*innen der CGT auf die Reise. Zunächst für eine Kundgebung vor dem H&M Geschäft in der Spitalerstraße am 23.07.2024. Warum ausgerechnet dort? In der Spitalerstraße befindet sich die landesweite Geschäftszentrale. Außerdem stellt Deutschland für H&M den größen Absatzmarkt dar.
Spontan schlossen sich mehrere Mitglieder der FAU Hamburg, FAU Lüneburg und FAU Lübeck der Kundgebung vor dem Geschäft in der Spitalerstraße an und trotzten gemeinsam mit dem Besuch aus Barcelona dem hamburger Schietwetter während die kaufwütige Öffentlichkeit mit Flyern und Banner über den Arbeitskampf informiert wurde.

Zwei Tage später geht es für die Fünf mit einer Kundgebung in Stockholm vor dem Hauptsitz des Konzerns weiter.

Inspiriert von ihrer kämpferischen Haltung wünschen wir den Genoss*innen viel Erfolg bei der andauernden Auseinandersetzung und sind gerne wieder bereit auch in Zukunft solidarisch zur Seite zu stehen.

Solidarity is our weapon!

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Arbeitskampf von Textilarbeiter*innen in Bangladesch nach Hamburg tragen – 25 000 BDT Mindestlohn jetzt!

Aktuell findet in Bangladesch ein intensiver Arbeitskampf von Textilarbeiter*innen um die Erhöhung des Mindestlohnes statt. Seit 2018 müssen Textilarbeiter*innen in Bangladesch mit lediglich 8 000 BDT (66 EUR) monatlich über die Runden kommen. Alle fünf Jahre hat die Regierung eine Gehaltskommission einzuberufen, um einen Mindestlohn für die etwa vier Millionen Arbeiter*innen in den Nähfabriken zu bestimmen. Aufgrund der extrem hohen Inflationsraten und dem starken Wertverfall der lokalen Währung (Taka) im Verhältnis zum US Dollar in den letzten zwei Jahren, ist eine massive Lohnerhöhung notwendig, damit sich die Betroffenen zumindest das Notwendigste leisten können. Deshalb kämpfen Gewerkschaften für einen Mindestlohn von 25 000 BDT (207 EUR), was nur etwas mehr als der aktuelle Mindestlohn für Textilarbeiter*innen in Vietnam oder Kambodscha wäre. In diesen zwei Ländern wird dieser jährlich angehoben. Wenn wir es nicht schaffen an den 12 500 BDT zu rütteln, ist davon auszugehen, dass dies nun der Mindestlohn für die nächsten fünf Jahre bleibt. Das wäre katastrophal.

Von Ende Oktober bis zur Verkündigung des neuen Mindestlohns von 12 500 BDT (104 EUR) am 07.11.2023 gingen hundertausende streikende Arbeiter*innen auf die Straßen, insbesondere im Industriegebiet von Gazipur. Die Bewegung sieht sich mit massiver Repression konfrontiert. Tagelang gab es Straßenschlachten, da die Polizei u.a. mit scharfer Munition auf die Streikenden los ist. Unzählige wurden hierbei verletzt, mindestens fünf Arbeiter*innen sind ums Leben gekommen, die meisten durch Schussverletzungen. Mehr als 23 000 Anzeigen gegen unbekannt wurden von der Polizei gestellt, mehrere Gewerkschaftssekretär*innen verhaftet, das paramilitärische Border Guard Bangladesch (BGB) wurde in der Nähe einige Fabriken positioniert.

Mittlerweile ist es auf den Straßen und in den Fabriken ruhiger geworden, der Arbeitskampf ist jedoch längst nicht vorbei. Wir sind mit dem Garment Workers‘ Trade Union Center (GWTUC) gut vernetzt. Dieses informiert uns darüber, was vor Ort passiert. Das GWTUC hat am 08.11.2023 ein Statement verschickt, in dem sie zur Globalisierung des Arbeitskampfes aufrufen. Schließlich gehören nicht nur die Fabrikbesitzer sondern auch die diversen Klamottenketten zu den Profiteuren der ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse. Hier sind 100 Firmen zu finden, die zu den Hauptabnehmern gehören.

Die FAU Hamburg unterstützt ebenfalls den Aufruf der GWTUC und somit auch Bemühungen den Arbeitskampf nach Hamburg zu tragen. Mit Hilfe von Freund*innen der IWW Hamburg wurde dieser Flyer (auf Englisch) erstellt.

Auch ein paar Mitglieder der FAU Hamburg haben Black Friday genutzt, um das Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen:

Auf globalmayday.net werden fortlaufend Neuigkeiten zum Arbeitskampf veröffentlicht.

Es wird weitergehen. Auch in Bangladesch werden die Gewerkschaften vermutlich im Dezember den Kampf wieder intensivieren. Du willst das Ganze unterstützen? Kontakt: fauhh12[ät]fau.org.
We are all part of the game.

#globalisethefight
#1world1struggle

Solidarisch mit der FGWM in Myanmar – Fundraising bis 31.08.2023 | In Solidarity with FGWM

in English below

Die Basisgewerkschaft FAU Hamburg hat mit der FGWM ein Fundraising initiiert und steht solidarisch an der Seite der Federation of General Workers Myanmar (FGWM).

Ziel: 15 000 Euro bis zum 31. August 2023, damit die Genoss*innen der FGWM ihre kämpferische Arbeit fortführen können!

Worum geht’s?

In der FGWM sind Genoss*innen organisiert, mit denen einige Mitglieder der FAU Hamburg bereits seit mehreren Jahren gut persönlich vernetzt sind und diese auch mehrmals getroffen haben.
Die FGWM setzt sich aus 40 (Fabrik)Gewerkschaften zusammen, umfasst weiterhin mehrere tausend Mitglieder und ist eine der sehr wenigen uns bekannten gewerkschaftlichen Föderationen in Asien, die den Anspruch hat basisdemokratisch zu funktionieren. Ihren Ursprung hat die FGWM in den Nähfabriken der Industriegebiete von Myanmar. Der Großteil der Sekretär*innen musste mittlerweile vor Verfolgung durch die Militärjunta fliehen und agiert aus dem Untergrund im Exil.
Trotz der Militärdiktatur arbeiten sie weiter. Die FGWM unterstützt Arbeiter*innen dabei sich zu organisieren, begleitet Arbeitskämpfe (wie neulich bei Sun Apparel), die unter großer Gefahr weiterhin stattfinden und versucht außerdem von Repression betroffene Mitglieder bei ihrer Flucht und im Gefängnis nicht alleine zu lassen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Organisierung von Bildungsmöglichkeiten für Fabrikarbeiter*innen zu Themen wie Organizing und Arbeitskämpfen.

Das Ganze ist ohne externen Support nicht aufrecht zu erhalten. Die Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge sind durch die äußerst prekären Zustände nach dem Putsch des Militärs weggebrochen. Zu ihren internationalen Freund*innen gehören die Arbeitsgruppe Asien der ICL (Internationale Konföderation der Arbeiter*innen) sowie das Solidarity Center.

Wer steckt hinter dem Fundraising?

Initiiert wurde es von der FAU Hamburg zusammen mit der FGWM. Durchgeführt wird es mittlerweile auch von Genoss*innen anderer FAU Syndikate, der IWW WISE-RA und Earth Strike UK.

Toll! Was kann ich tun?

Zunächst wäre es super, wenn ihr ebenfalls etwas in den Hut werft. Das geht mit einer Kreditkarte über die firefund-Seite oder per Überweisung auf das Konto der FAU Hamburg.

Kontoinhaberin: AS FAU Hamburg
IBAN: DE43 4306 0967 2070 7898 00
BIC: GENODEM1GLS
Bank: GLS Bank
Verwendungszweck: FGWM solidarity

Alle eingehenden Beiträge werden letztendlich auf der firefund-Seite zusammengetragen. Die Beträge, die direkt über firefund laufen, werden nur eingezogen, wenn das Fundraising am Ende auch erfolgreich ist, das heißt, die 15 000 Euro Marke geknackt wird.
Informiert gerne noch viele andere, indem ihr die am Anfang aufgeführten Links streut und Flyer auslegt. Ein paar Flyer habe wir auch noch. Bei Bedarf meldet euch unter fauhh12@fau.org.

Außerdem gibt’s Soli-Shirts. Damit unterstützt ihr nicht nur die FGWM, sondern gleichzeitig auch die kollektivistischen Strukturen, die diese herstellen, bedrucken und vertreiben. Die Shirts gibt’s über DNA Merch. DNA Merch nimmt die Bestellungen bis zum 31.08.2023 entgegen und beauftragt anschließend ein Näher*innen-/Druckkollektiv in Kroatien.

Seite an Seite mit der FGWM!
#FGWMsolidarity

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Feministischer Kampftag 2023 in Hamburg und international

Die FAU Hamburg hat dieses Jahr eine Kundgebung, mit dem Fokus auf den Kampf gegen das Patriarchat auf internationaler Ebene aktiv unterstützt. Auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz wurden Redebeiträge über die aktuellen Zustände im Iran, Myanmar und Simbabwe gehalten und der Bogen zu feministischen Auseinandersetzungen hierzulande gespannt . Etwa 50 Personen kamen zusammen, teilweise mit selbst gebastelten Schildern.

Die Kundgebung war geprägt von Gesichtern politischer Gefangener im Iran, die Teil der aktuellen feministischen Bewegung dort sind. Deshalb war auch der Slogan Woman – Life – Freedom omnipräsent, der seinen Ursprung in der kurdischen Freiheitsbewegung hat.

Nach etwa einer Stunde Kundgebung zog die große 8M Bündnisdemo vorbei. Auf dieser wurde ebenfalls von den Organisator:innen der Kundgebung eine Rede gehalten, um den globalen Kampf gegen das Patriarchat in den Fokus zu stellen.

Für die Kundgebung wurde ein allgemeiner Flyer auf Deutsch und Englisch sowie ein Infoblatt mit dem Schwerpunkt Aufstand im Iran erstellt.

Im Folgenden findet ihr weitere Inhalte der Kundgebung.

  • Im Fokus stand unter anderen die aktuelle feministische Bewegung im Iran. Exemplarisch gab es Redebeiträge zu den sich weiterhin in Haft befindenen Personen Soheila Hejab, Sepideh Gholian, Zeynab Jalalian und dem Rapper Toomaj Salehi. U.a. wurde das Lied Shallagh von Toomaj und der Rapperin Justine abgespielt, in dem sie ihre Unterstützung für die feministische Bewegung zum Ausdruck bringt.
  • Daraufhin gab es einen Beitrag von unseren Freundinnen der Federation of General Workers Myanmar (FGWM). Die eingereichte Audiodatei (auf Englisch) wurde abgespielt und absatzweise auf Deutsch übersetzt: (Der Text kann auch hier (.pdf) auf Deutsch nachgelesen werden.)
  • Last but not least wurde noch ein Input von Patience vorbereitet. Sie lebt zwar nicht in Hamburg, hat aber ebenfalls für die Kundgebung einen Beitrag verfasst. In diesem geht es um patriachalische Zustände in Simbabwe. Ihr könnt euch diesen hier anhören: (Der Text kann auch hier (.pdf) auf Deutsch nachgelesen werden.)

Abgerundet hat die Kundgebung ein spotaner Auftritt von Mitgliedern der Rapfugees. Sie performten drei Tracks, was uns sehr freute. Ein fettes Dankeschön dafür! Checkt selbst ihre Mucke hier!


In den nächsten Tagen werden hier auch noch kurze Berichte zu Aktionen und Protesten von unseren Freund:innen in anderen Regionen der Welt veröffentlicht. Stay tuned.