Zwang zu bargeldlosem Bezahlen

In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens setzt sich der Trend fort, dass die Möglichkeit mit Bargeld zu bezahlen abgeschafft wird. Wie z.B. in Bereichen wie des ÖPNV, der Uni-Mensen oder der Sozialleistungen für geflüchtete Menschen. All diese Bereiche haben eins gemeinsam, sie treffen ausgerechnet die Menschen, die sowieso über zu wenig Geld verfügen am härtesten. Was soll man machen, wenn das letzte zusammengesammelte Pfandgeld am Ende des Monats nichts mehr nützt, weil das Bargeld nicht dafür verwendet werden kann in der Mensa zu bezahlen oder ein Ticket für den ÖPNV zu bezahlen?

Das Studierendenwerk Hamburg nimmt seit Anfang März keine Bargeldzahlungen mehr an. Was als Fortschritt verkauft wird, ist nur die unsoziale Abwälzung der Sparmaßnahmen der Regierung auf die Studierenden. (https://www.asta-uhh.de/1-aktuelles/01-asta-news/2024-03-05-statement-mensa.html)

Dazu kommt, dass mit den schwindenden Möglichkeiten bar zu bezahlen, die Möglichkeit der Überwachung – sei es durch den Staat oder private Unternehmen – zunehmen.

Dies betrifft aktuell ganz besonders geflüchtete Menschen, ihnen wird durch die Einführung der Bezahlkarte die Möglichkeit auf einen selbstbestimmten Umgang mit Geld verwehrt.  Die ohnehin schon geringen Leistungen, welche geflüchtete Menschen erhalten werden nicht mehr in bar an den bezirklichen Zahlstellen ausgezahlt oder auf ein Konto, sondern in Form einer Visa Karte. An dieser sogenannten „SocialCard“ ist genau gar nichts sozial, ist doch das erklärte Ziel davon, den Asylsuchenden vorzuschreiben wofür sie das Geld ausgeben sollen. (https://hamburgasyl.de/einfuehrung-der-bezahlkarte/)

Gegen solche Angriffe hilft nur direkte und praktische Solidarität, wie sie zum Beispiel im Café Exil stattfindet: 1x pro Woche soll es ein Treffen geben, bei dem Untersützer*innen ihren Einkauf (mind. 50 EUR) machen. Menschen bezahlen mit Bezahlkarte und die Unterstützer*innen geben dann den eingekauften Betrag in Bargeld. (https://signal.group/#CjQKIB7lUsqyttpyWxG9YxLfpC_vAm5WXJVqrqB1Zj3Hls1VEhBknzwQn5CWP9pvno0ZvjOH)

Die Frage bleibt wohin diese ausgrenzende Entwicklung noch führen soll? Eine Erweiterung auf weitere Gruppen von Menschen, wie z.B. Bürgergeldbeziehende oder andere Bereiche die den Lebensmitteleinzelhandel sind denkbar.

Wir als FAU Hamburg rufen alle betroffenen und solidarischen Menschen dazu auf sich miteinander zu vernetzen und zu organisieren. Die Losung heißt: Selbstorganisation statt Krise!

Gegen Ausgrenzung und für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Solidarität!

Arbeitskonflikt gewonnen!

Einem unserer Mitglieder, welches bei Monki (H&M) angestellt war, wurde das Gehalt unregelmäßig und verspätet ausgezahlt. Nachdem das Mitglied gekündigt hatte, standen noch Urlaubsgeld-Ansprüche von 273,30 Euro aus. Diese wollte H&M zunächst nicht begleichen. Daraufhin erhielt H&M ein Schreiben von der FAU Hamburg. Nachdem H&M die gesetzte Frist ohne Reaktion verstreichen ließ, haben sie auf ein zweites Schreiben und der Androhung einer Kundgebung vor ihrer Filiale reagiert und die Gelder wurden schließlich vollständig gezahlt. Somit konnte dieser Arbeitskonflikt erfolgreich gelöst werden.

Feministischer Kampftag 2023 in Hamburg und international

Die FAU Hamburg hat dieses Jahr eine Kundgebung, mit dem Fokus auf den Kampf gegen das Patriarchat auf internationaler Ebene aktiv unterstützt. Auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz wurden Redebeiträge über die aktuellen Zustände im Iran, Myanmar und Simbabwe gehalten und der Bogen zu feministischen Auseinandersetzungen hierzulande gespannt . Etwa 50 Personen kamen zusammen, teilweise mit selbst gebastelten Schildern.

Die Kundgebung war geprägt von Gesichtern politischer Gefangener im Iran, die Teil der aktuellen feministischen Bewegung dort sind. Deshalb war auch der Slogan Woman – Life – Freedom omnipräsent, der seinen Ursprung in der kurdischen Freiheitsbewegung hat.

Nach etwa einer Stunde Kundgebung zog die große 8M Bündnisdemo vorbei. Auf dieser wurde ebenfalls von den Organisator:innen der Kundgebung eine Rede gehalten, um den globalen Kampf gegen das Patriarchat in den Fokus zu stellen.

Für die Kundgebung wurde ein allgemeiner Flyer auf Deutsch und Englisch sowie ein Infoblatt mit dem Schwerpunkt Aufstand im Iran erstellt.

Im Folgenden findet ihr weitere Inhalte der Kundgebung.

  • Im Fokus stand unter anderen die aktuelle feministische Bewegung im Iran. Exemplarisch gab es Redebeiträge zu den sich weiterhin in Haft befindenen Personen Soheila Hejab, Sepideh Gholian, Zeynab Jalalian und dem Rapper Toomaj Salehi. U.a. wurde das Lied Shallagh von Toomaj und der Rapperin Justine abgespielt, in dem sie ihre Unterstützung für die feministische Bewegung zum Ausdruck bringt.
  • Daraufhin gab es einen Beitrag von unseren Freundinnen der Federation of General Workers Myanmar (FGWM). Die eingereichte Audiodatei (auf Englisch) wurde abgespielt und absatzweise auf Deutsch übersetzt: (Der Text kann auch hier (.pdf) auf Deutsch nachgelesen werden.)
  • Last but not least wurde noch ein Input von Patience vorbereitet. Sie lebt zwar nicht in Hamburg, hat aber ebenfalls für die Kundgebung einen Beitrag verfasst. In diesem geht es um patriachalische Zustände in Simbabwe. Ihr könnt euch diesen hier anhören: (Der Text kann auch hier (.pdf) auf Deutsch nachgelesen werden.)

Abgerundet hat die Kundgebung ein spotaner Auftritt von Mitgliedern der Rapfugees. Sie performten drei Tracks, was uns sehr freute. Ein fettes Dankeschön dafür! Checkt selbst ihre Mucke hier!


In den nächsten Tagen werden hier auch noch kurze Berichte zu Aktionen und Protesten von unseren Freund:innen in anderen Regionen der Welt veröffentlicht. Stay tuned.

FAU-Sektion in Lübeck gegründet

„Im Oktober 2022 gründete sich die Sektion Lübeck der Freien Arbeiter*innen Union – FAU – noch als Teil des FAU-Syndikats Hamburg – unser Ziel ist es aber, zu wachsen und langfristig ein eigenes Lübecker
Syndikat der FAU zu bilden.
Drei Menschen entschlossen sich dazu, mit der Sektion anzufangen. Jetzt, einen Monat später, sollte sich herausstellen, dass im Umfeld der Gründer*innen eine hohe Akzeptanz und Nachfrage gegenüber der FAU besteht. Wir konnten schon weitere Mitglieder gewinnen und freuen uns sehr …“

Aktuelle Infos der Sektion Lübeck in der FAU Hamburg gibt es auf ihrer eigenen Homepage.

System Change Camp und Aktionstage

Zusammen mit mehr als 30 anderen Gruppen sind wir vom 09. bis 15. August beim System Change Camp.

Hier geht es zum Aufruf und zum Programm. Speziell wollen wir hier auf zwei von uns organisierte Veranstaltungen hinweisen:

Filmvorführung „Der laute Frühling“ | Samstag 13. August, 19:30 Uhr, Vaca Muerta

In der Klimabewegung setzt sich zwar mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass Kapitalismus und Klimaschutz unvereinbar sind, es fehlt aber eine konkrete politische Vorstellung davon, wie wir einen Systemwandel herbeiführen können.
„Der laute Frühling“ skizziert, wie die tiefgreifende Veränderung, die wir brauchen, aussehen könnte und was das für die Klimabewegung bedeutet.
Mit: Andreas Malm, Julia Steinberger, Esteban Servat, Matthias Schmelzer, Aktivist*innen von Ende Gelände, FridaysForFuture, XR, AngryWorkers, organsierten Amazonarbeiterinnen der IP Gewerkschaft, Omas gegen Rechts und dem Nationalen Indigenenkongress in Mexiko.

Mehr Infos und Trailer zum Film.

Vortrag und Lesung: Class Power! by Angry Workers | Montag 15. August, 14:00 Uhr, Yamal Peninsula

Als kleines Kollektiv haben wir über sechs Jahre versucht uns in einem industriellen Vorort Londons zu verankern. Uns ging es dabei um eine Neufindung von revolutionärer Klassenpolitik und ArbeiterInnenautonomie. Wir haben in verschiedenen Fabriken und Warenlagern gearbeitet, ein lokales Soli-Netzwerk an den Start gebracht und uns innerhalb und außerhalb der Gewerkschaften rumgeschlagen. Wir wollen unsere Erfahrungen mit Euch teilen und weitergehend über die Fragen der ArbeiterInnenuntersuchung und Klassenorganisation diskutieren. Für die Vorbereitung könnt Ihr diesen Text lesen. https://communaut.org/de/class-power
Wir werden Passagen aus unserem Buch vorstellen, zusammen mit Bildern aus dem proletarischen Alltag in West-London.

Kino mit der FAU Hamburg: El Entusiasmo

Das Kino 3001 zeigt den Film El Entusiasmo und die FAU Hamburg ist Mitveranstalterin.
Aus der Geschichte lernen und nach vorne blicken.

03. Juli 2022, So. (17 Uhr)

Filmgespräch u.a. mit dem Produzenten Javier Rueda!
Ort: Kino 3001 (Schanzenstr. 75)

08. Juli 2022, Fr. (21 Uhr)

Open Air Kino – Filmnächte im Schanzenpark

Tickets könnt ihr für 10€ bzw. 7€ (ermäßigt) im Kultur- und Aktionszentrum Schwarzen Katze (Fettstr. 23) an folgenden Tagen bekommen:

  • Montag (27.06.) | 19 – 21 Uhr | Bibliothek
  • Dienstag (28.06.) | 19 – 21 Uhr | FAU Plenum
  • Freitag (01.07.) | 19 – 21 Uhr | Kollektiv-Kneipe
  • Dienstag (05.07.) | 19 – 21 Uhr | FAU Plenum
Weiter lesen „Kino mit der FAU Hamburg: El Entusiasmo“

Am 24.06. ist wieder Barabend in der Schwarzen Katze (Fettstr. 23)!

Es wird Kaltgetränke und etwas veganes zu Essen geben. Der Barabend dient
dem Erhalt der Räumlichkeiten. Los geht´s ab 19h! Wir freuen uns auf
euch!
Da die Pandemie noch nicht vorbei ist, bitten wir euch, getestet zu
kommen.
Leider ist der Zugang in den Laden und zu den Toiletten nicht
barrierefrei. Wenn ihr Hilfe braucht oder wir unterstützen können,
meldet euch: katzencrew-161@riseup.net

FAU Hamburg unterstützt Spendenkampagne #UnitedAgainstTheDragon

Nach diversen Aktionen vor Filialen von NewYorker und Lidl (zuletzt am 27.11.), um den Arbeitskampf der ehemaligen Textilarbeiter*innen der Fabrik Dragon Sweater in Dhaka (Bangladesch) zu unterstützen, entschied die FAU Hamburg 350 Euro zur Spendenkampagne beizusteuern. Wir freuen uns, dass auch viele andere FAU Syndikate bereits angekündigt haben etwas dazuzugeben.

Wir rufen gleichzeitig öffentlich dazu auf, ebenfalls die Spendenkampagne zu supporten!

Mit jedem Euro wird ein*e Arbeiter*in für zumindest einen Tag mit einer warmen Mahlzeit sowie grundlegendster medizinischer Versorgung ausgestattet. Vor Ort organisiert dies die Gewerkschaft Garment Workers‘ Trade Union Center (GWTUC), in der die allermeisten der betroffenen Arbeiter*innen organisiert sind.