Alle zusammen gegen den Faschismus!

Der Vormarsch rechtsextremer Kräfte ist eine reale Bedrohung, und es ist unsere Pflicht, diesem entschlossen entgegenzutreten. Die Freie Arbeiter*innen-Union (FAU) Hamburg unterstützt daher den Aufruf des Bündnisses “Klare Kante gegen Rechts”. Wir sind überzeugt, dass wir vielfältige Bündnispartner benötigen, denn die Gefahr des Faschismus bedroht uns alle.

Unsere Strategie unterscheidet sich von bloßen Appellen an die Politik. Wir glauben, dass der Kampf gegen Spaltung, Diskriminierung und Diktatur nur von unten heraus erfolgreich sein kann. Daher setzen wir unsere Kräfte ein, um die Gesellschaft an sich durch Solidarität und Selbstorganisation zu verändern. Nur so können wir die Zustände bekämpfen, die Parteien wie der AfD zum Aufstieg verhelfen.

Lasst uns gemeinsam eine demokratische und gerechte Gesellschaft erschaffen – eine Gesellschaft, in der Freiheit, Gleichheit und Solidarität im Mittelpunkt stehen!

Zwang zu bargeldlosem Bezahlen

In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens setzt sich der Trend fort, dass die Möglichkeit mit Bargeld zu bezahlen abgeschafft wird. Wie z.B. in Bereichen wie des ÖPNV, der Uni-Mensen oder der Sozialleistungen für geflüchtete Menschen. All diese Bereiche haben eins gemeinsam, sie treffen ausgerechnet die Menschen, die sowieso über zu wenig Geld verfügen am härtesten. Was soll man machen, wenn das letzte zusammengesammelte Pfandgeld am Ende des Monats nichts mehr nützt, weil das Bargeld nicht dafür verwendet werden kann in der Mensa zu bezahlen oder ein Ticket für den ÖPNV zu bezahlen?

Das Studierendenwerk Hamburg nimmt seit Anfang März keine Bargeldzahlungen mehr an. Was als Fortschritt verkauft wird, ist nur die unsoziale Abwälzung der Sparmaßnahmen der Regierung auf die Studierenden. (https://www.asta-uhh.de/1-aktuelles/01-asta-news/2024-03-05-statement-mensa.html)

Dazu kommt, dass mit den schwindenden Möglichkeiten bar zu bezahlen, die Möglichkeit der Überwachung – sei es durch den Staat oder private Unternehmen – zunehmen.

Dies betrifft aktuell ganz besonders geflüchtete Menschen, ihnen wird durch die Einführung der Bezahlkarte die Möglichkeit auf einen selbstbestimmten Umgang mit Geld verwehrt.  Die ohnehin schon geringen Leistungen, welche geflüchtete Menschen erhalten werden nicht mehr in bar an den bezirklichen Zahlstellen ausgezahlt oder auf ein Konto, sondern in Form einer Visa Karte. An dieser sogenannten „SocialCard“ ist genau gar nichts sozial, ist doch das erklärte Ziel davon, den Asylsuchenden vorzuschreiben wofür sie das Geld ausgeben sollen. (https://hamburgasyl.de/einfuehrung-der-bezahlkarte/)

Gegen solche Angriffe hilft nur direkte und praktische Solidarität, wie sie zum Beispiel im Café Exil stattfindet: 1x pro Woche soll es ein Treffen geben, bei dem Untersützer*innen ihren Einkauf (mind. 50 EUR) machen. Menschen bezahlen mit Bezahlkarte und die Unterstützer*innen geben dann den eingekauften Betrag in Bargeld. (https://signal.group/#CjQKIB7lUsqyttpyWxG9YxLfpC_vAm5WXJVqrqB1Zj3Hls1VEhBknzwQn5CWP9pvno0ZvjOH)

Die Frage bleibt wohin diese ausgrenzende Entwicklung noch führen soll? Eine Erweiterung auf weitere Gruppen von Menschen, wie z.B. Bürgergeldbeziehende oder andere Bereiche die den Lebensmitteleinzelhandel sind denkbar.

Wir als FAU Hamburg rufen alle betroffenen und solidarischen Menschen dazu auf sich miteinander zu vernetzen und zu organisieren. Die Losung heißt: Selbstorganisation statt Krise!

Gegen Ausgrenzung und für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Solidarität!

Arbeitskonflikt gewonnen!

Einem unserer Mitglieder, welches bei Monki (H&M) angestellt war, wurde das Gehalt unregelmäßig und verspätet ausgezahlt. Nachdem das Mitglied gekündigt hatte, standen noch Urlaubsgeld-Ansprüche von 273,30 Euro aus. Diese wollte H&M zunächst nicht begleichen. Daraufhin erhielt H&M ein Schreiben von der FAU Hamburg. Nachdem H&M die gesetzte Frist ohne Reaktion verstreichen ließ, haben sie auf ein zweites Schreiben und der Androhung einer Kundgebung vor ihrer Filiale reagiert und die Gelder wurden schließlich vollständig gezahlt. Somit konnte dieser Arbeitskonflikt erfolgreich gelöst werden.

Obituary for Mahmood Sadaat | Nachruf für Mahmood Sadaat

[unten auf Deutsch]

Sadaat’s arrest in front of an anti-rape Graffiti in Dhaka, 29th September 2020

„Tell the story, Helene“ – that was the beginning of his last message to me. A few days later, Sadaat Mahmood was dead. Because the society, the government, the capitalist system, the family – because they all made his life simply unbearable.

When I read this message, I didn’t know what „story“ I would end up telling. I was proofreading his letter of motivation for a university application and suggested a change.

Now I’m actually telling his story, but no longer for people who are supposed to evaluate him and decide about him, but for his comrades.

Because even if you did not know him personally, Sadaat Mahmood was one of the most important contacts for us in Bangladesh – for all of us, the FAU and also the ICL (International Confederation of Labour).

Two years ago, when Mo and I collected 20,000€ on behalf of the ICL for our friends of the Garment Workers Trade Union Center – because hundreds of them lost their jobs at the beginning of the Corona pandemic and we wanted to support their protests – he was the one who communicated with us (Mo and Helene of FAU Hamburg) almost daily. As the general secretary of the Bangladesh Students‘ Union – and thus also closely linked to the GWTUC – he translated and organized, made contacts and advised on our behalf in this collaboration.

Sadaat was an important figure in the left scene in Dhaka, the capital of Bangladesh. Always critical in content, always clear on the issue. An activist from the heart who could not rest. He fought in the truest sense of the word. Not only discussing, reading or writing. He organized big protests because he stood up for the class struggle and feminism, showing his teeth to brutal cops on several occasions. He was arrested twice, but always kept going. Although he was under increasing pressure, his university expelled him, with the result that he was no longer accepted at any other university in the country. His father wanted to emigrate with the family, Sadaat wanted to stay and keep on fighting.

Now his strength was exhausted.

Sadaat was a thinker and an activist: In a country where large parts of the political left are dominated by rather authoritarian communism, he stood for anti-authoritarian ideas.

In a country where most stand by Russia’s side, he has asked critical questions and questioned the one-sidedness (as long as it’s against NATO) and recognized the ambivalence. In a society where gang rape is used as a weapon against ethnic minorities, he organized large feminist demonstrations.

His death is not a private tragedy. He literally died of capitalism and patriarchy. He did not take his own life because he did not want to live. On the contrary, he was always committed to life with full dedication. For a life worth living. But that is exactly what he was denied again and again.

All this is not an exclusive problem in Bangladesh: Only globally, only together we can fight for better living conditions. We cannot look at social realities in a country without context. Sadaat has also seen it that way, which is why he has been involved in international networking.

Also here in Europe we have to sell our labor and submit to the market. We all have that in common. At the same time, our prosperity – which is without question much higher than in countries like Bangladesh – is only built on the exploitation of people in such low-wage countries. Many are now dependent on being able to buy clothes or technical devices cheaply in order to somehow survive in this world. For this, workers in Bangladesh have to slave away six days a week, without vacation or other basic rights, for a starvation wage. On top of that, many rivers in the cities of Bangladesh are dead by now because textile companies discharge their waste water into them en masse. The environment is being destroyed on an indescribable scale and people are suffering and dying as a result. Changing consumer behavior and relying on fair trade will not fundamentally change these conditions from Europe.

Only if we recognize that we all have to fight together against this worldwide exploitation of humans and nature, we have a chance.

Sadaat had recognized this. Losing him was a shock. In October he would have had his 27th birthday. We stand side by side with his comrades.

Black banner above: A line from an old Bangla-song by the Mohineer Ghoraguli Band „Beneath the shaded forest he left; the forest knows behind his indifference what sadness and pain he felt.“
Bottom banner: „On our apathetic faces, Sadaat throws cruel questions.“
Weiter lesen „Obituary for Mahmood Sadaat | Nachruf für Mahmood Sadaat“

Widerstandsbewegung in Myanmar unterstützen! #UnitedAgainstTheJunta

Aktuell läuft eine Spendenaktion initiiert von der Internationalen Konföderation der Arbeiter:innen (IKA) gemeinsam mit der Federation of General Workers Myanmar (FGWM). Viele Genoss:innen der FGWM befinden sich aktuell im Untergrund und benötigen Unterstützung im Kampf gegen die Militärjunta – z.B. für die Finanzierung von Safe Houses, Lebensmitteln oder Protestmaterialien.

Die Spendenaktion läuft über firefund.net. Wir rufen dazu auf dabei zu helfen sie zu streuen und nach Möglichkeit einen Betrag beizusteuern. Das geht entweder mit einer Kreditkarte direkt über die Plattform oder mit einer Überweisung auf das Konto der IKA:

Name: Unione Sindacale Italiana – CIT
Bank: Banca Popolare Etica
IBAN: IT54I0501802400000016796849
BIC/SWIFT: CCRTIT2T84A

Als Verwendungszweck bitte „Myanmar Fundraising“ angeben.

Die FAU Hamburg steht mit Genoss:innen in Myanmar direkt in Kontakt und unterstützt die Spendenaktion mit 300 Euro.
Weitere Hintergrundinformationen findet ihr auf der Seite von firefund sowie in dem unten eingefügtem Video, welches gemeinsam mit Genoss:innen der IWW Hamburg erstellt wurde und in dem unter anderen Arbeiter:innen in Myanmar zu Wort kommen. Das Video gibt es auch auf Englisch.

Für einen grenzenlosen Antifaschismus!

#UnitedAgainstTheJunta

Stellungnahme zur Erklärung „Das Bündnis ′Für einen solidarischen Lockdown (A)′ stellt sich vor“

Die angeblich u.a. von der FAU Hamburg unterzeichnete Erklärung „Das Bündnis ‚Für einen solidarischen Lockdown (A)‘ stellt sich vor“ ist ein Fake!

Weder die FAU Hamburg noch eine der dort genannten Gruppen, mit der wir in Kontakt stehen, hat diese Erklärung geschrieben oder unterzeichnet, und der Inhalt bildet nicht die Meinung der FAU Hamburg ab.
Die genannten angeblichen unterzeichnenden Gruppen sind allerdings identisch mit denen, die einen realen Text zum Thema Anarchismus und Corona veröffentlicht haben: Am 22.3.2021 erschien die reale Erklärung „Denn sie wissen, was sie tun“ von folgenden Hamburger Gruppen (z.B. hier zu finden: barrikade.info):

Anarchistische Initiative
Antiautoritäre Linke
Antifa 393
FAU Hamburg
Freies Netzwerk zum Erhalt des Sternschanzenparks
Infoladen Wilhelmsburg
Kongress Orga Anarchistische Perspektiven auf die Wissenschaft
Libertäre Harburg
Schwarz-roter 1. Mai

Dort werden ein Wandgraffito, ein Plakat sowie Texte des „Zündlumpen“ und aus „In der Tat“ für unsolidarisches Verhalten in der Pandemie kritisiert.
Wer auch immer den neun unterzeichnenden Gruppen schaden möchte, scheint sich auf diesen tatsächlichen Text zu beziehen.
Wir stellen keine Spekulationen darüber an, wer die FAU und die anderen acht Gruppen diffamieren möchte, versichern aber hier in aller Deutlichkeit: Weder sind wir der Meinung, die von uns tatsächlich genannten Personen oder Gruppen betrieben Massenmord, noch würden wir jemals zu Denunziation aufrufen.
Übrigens wurde die in dem Fake-Text genannte (mit einem Schreibfehler versehene) Kontaktmailadresse ausprobiert und die Mails kamen zurück: buendis-fuer-lockdown [at] riseup.net
Auf Indymedia wurde der Fake-Text nach einem Tag gelöscht, aber wegen der vielen Spiegelungen geistert er immer noch im Netz herum. Wer Kontakte zu Spiegelseiten hat, kann dort gerne dieses Dementi nennen oder verlinken.

FAU Hamburg, 14.4.2021

Stellungnahme zu Zero-Covid

Nach der Veröffentlichung des Zero-Covid-Strategiepapiers wurde seitens einiger Teile der Freien Arbeiter*Innen Union diese Initiative beworben. Dies ließ bei einigen Menschen den Eindruck entstehen, dass die Freie Arbeiter*Innen Union als Ganzes hinter Zero-Covid stehe. Dem ist nicht so. Es gibt keinen Beschluss der gesamten Organisation Zero-Covid zu unterstützen, jedoch sind die einzelnen Syndikate frei dies zu tun bzw. dies zu unterlassen.

Wir als Freie Arbeiter*Innen Union – Hamburg lehnen Zero-Covid ab, da es sich an staatliche Akteuer*Innen richtet und unkritisch weitgehende autoritäre Maßnahmen fordert. Als Anarcho-Syndikalist*Innen halten wir dies für nicht vereinbar mit unseren grundlegenden Zielen.

Leiharbeitsfirma Adecco schickt Streikbrecher

Bei der Geschäftsstelle von Adecco in der Hamburger Rathausstraße protestierte heute die FAU (Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter Union Hamburg) gegen den Verleih von LeiharbeiterInnen als StreikbrecherInnen bei Eulen-ABB in Cordoba (Spanien).

Die Aktion war Teil eines internationalen Aktionstages gegen diesen Streikbruch und zur Unterstützung der streikenden KollegInnen bei ihrem Kampf gegen die Unzumutbarkeit der Leiharbeit.

34 ArbeiterInnen des Dienstleitungsunternehmens EULEN, die seit Jahren für den spanischen Maschinenbauhersteller ABB (in Cordoba) arbeiten, befinden sich seit dem 28.11.2011 in einem unbefristeten Streik für gleichen Lohn. Obwohl sie die gleichen Tätigkeiten wie ihre KollegInnen ausgeübt haben, erhielten sie nur den Mindestlohn und ihnen wurden weniger Rechte zugestanden.

ABB kündigte den Vertrag mit EULEN und heuerte billige LeiharbeiterInnen als StreikbrecherInnen von Eurocen/ADECCO an. EULEN entließ die Mitglieder des Streikkomitees sowie sämtliche GewerkschafterInnen unter den Streikenden. In Spanien werden die Streikenden von den Gewerkschaften CNT und CGT unterstützt.