Ist ‚el rojito‘ noch zu retten?

‚el rojito‘ ist ein Kaffee-Projekt der ersten Stunde. Es entstammt der Nicaragua-Bewegung der 1980er Jahre. Unter anderem unterstützt von der damaligen DKP versuchten ‚Nicaragua-Initiativen‘ die Sandinistische Revolution durch Import und Vertrieb von Kaffee aus Nicaragua zu unterstützen (viele kennen noch die ‚Sandino-Dröhnung‘). Mit dem ‚Nicaragua-Kaffee‘ wurde der solidarische Kaffee-Handel geboren, eine Idee, die sich inzwischen in viele Regionen der Kaffee-anbauenden Welt und auch auf andere Branchen ausgebreitet hat. ‚el rojito‘ zählt heute mit ca. 2 Millionen Euro Jahresumsatz und über 20 Angestellten zu den ganz Großen des solidarischen Kaffeehandels in Deutschland.

In der Außendarstellung steht bei ‚el rojito‘ der Begriff der Solidarität ganz oben. Allerdings scheint es damit intern nicht so weit her zu sein.

‚el rojito‘ hatte seit 2015 bis Ende 2019 eine sogenannte ‚Kollektive Geschäftsführung‘. Obwohl so etwas bestenfalls als Beginn einer kollektiven Binnenorganisation angesehen werden kann, fühlte man sich als Kollektivbetrieb und wurde auch so wahrgenommen. Mitglieder der ‚Kollektiven Geschäftsführung‘ waren auf Treffen der Hamburger Kollektivbetrieb-Szene vertreten und der Betrieb wurde z.B. auf ‚kollektivliste.org‘ als Kollektivbetrieb geführt. Seit Ende 2019 ist aber, wie Mitglieder der Belegschaft gegenüber der FAU Hamburg berichten, eine Rückentwicklung zu autoritären Führungsstrukturen zu beobachten.

Weiter lesen „Ist ‚el rojito‘ noch zu retten?“

Solidarität von Hamburg nach Dhaka

Etwa 6.000 Textilarbeiter*innen der Dragon Sweaters Fabrik in Dhaka (Bangladesch) kämpfen weiter für die Auszahlung voller Gehälter und Bonuszahlungen nachdem sie im März 2020 entlassen wurden.

Um diese Arbeiter*innen zu unterstützen, versammelten sich Mitglieder der FAU Hamburg vor der New Yorker Filiale in der Spitalerstraße am 03.07.2020 und verteilten Flyer in denen sie auf den Konflikt aufmerksam machten.

Die FAU Hamburg steht in direktem Kontakt mit der Gewerkschaft vor Ort, dem Garment Workers‘ Trade Union Center (GWTUC). Durch dieses wurde uns bestätigt, dass neben Lidl und Walmart die letzten Klamotten in der Fabrik für New Yorker angefertigt wurden.

Weiter lesen „Solidarität von Hamburg nach Dhaka“

Krank ist das System – doch pflegen werden wir es nicht!

Wie jedes Jahr, so auch anscheinend weitgehend dem öffentlichen Bewusstsein entrückt, der 12. Mai der Tag der Pflege. Dabei wird auch an Florence Nightingale (12.05.1820 – 13.08.1910) erinnert, die als eine der Begründer/*_Innen der modernen westlichen Krankenpflege einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens und der Gesundheitsfürsorge Großbritannien und Verfasserin der Gründungsschriften der Pflegetheorie und gilt. Ihrer Ansicht nach war und ist die Pflegewissenschaft als eigenständige Disziplin von ebenso großer Bedeutung wie die Medizin. Hiervon ist heute wenig zu spüren.

Weiter lesen „Krank ist das System – doch pflegen werden wir es nicht!“

COVID-19-Krise: Kollektiviert eure Betriebe jetzt! Szenario II

Mit der Kontrolle über die Pandemie werden die gesellschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 nicht vorbei sein. Alle Staaten pumpen jetzt Unsummen an Geld in die Wirtschaft, sofern diese es sich leisten können, damit der erzwungene Stillstand keine längerfristigen Folgen hat. Denn es besteht die Gefahr, dass eine für die kapitalistische Wirtschaft lähmende Kettenreaktion in Gang tritt. Durch die Einschränkungen, aufgrund der Pandemie, bricht die Nachfrage ein. In der Folge gehen Firmen durch die fehlenden Einnahmen pleite. Die ehemaligen Arbeiter_innen und Angestellten haben weniger Geld zur Verfügung, wodurch die Nachfrage weiter einbricht. Wenn das flächendeckend passiert, bricht womöglich die grundlegende Versorgung zusammen.

Weiter lesen „COVID-19-Krise: Kollektiviert eure Betriebe jetzt! Szenario II“

COVID-19-Krise: Kollektiviert eure Betriebe jetzt!

Bund und Länder sowie die meisten Regierungen der europäischen Länder haben finanzielle Hilfen versprochen für Betriebe, die aufgrund der Corona-Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Man wird sehen, was daraus wird und wann und wie viel tatsächlich unten ankommt.

Sollte euer Betrieb dennoch in die Insolvenz gehen, solltet ihr als Belegschaft überlegen, ob ihr nicht euren Betrieb übernehmen wollt. Die Insolvenz ist eine günstige Gelegenheit dafür, insbesondere dann, wenn noch Gehaltszahlungen ausstehen. Denn erstens sind Betriebe in Insolvenz in der Regel ‚preiswert‘ (man könnte auch sagen: unterbewertet). Zweitens seid ihr als Belegschaft in diesem Fall selbst eine vorrangige Gläubigerin des insolventen Betriebs und habt somit eine gewichtige Stimme im Insolvenzverfahren. Hinzu kommt, dass die Insolvenzverwalter_innen gehalten sind, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Ein Szenario könnte sein: Die Belegschaft steigt als neue Eigentümerin in den Betrieb ein und verzichtet als Gegenleistung auf die ausstehenden Lohnzahlungen. Dann braucht es noch etwas Startkapital (Direktkredite von Familie/Freunden, Existenzgründungskredit der KfW, Crowdfunding, etc.), um andere Gläubiger_innen abzufinden und den Betrieb wieder flott zu machen.

Weiter lesen „COVID-19-Krise: Kollektiviert eure Betriebe jetzt!“

Dabindu Collective: International Day for the Elimination of Violence Against Women

Vor einem Monat ging die GewerkschaftsTour – Nähfabriken in Asien zu Ende.

Eine der Referentinnen war Chamila vom Dabindu Collective in Sri Lanka. Die Vernetzung besteht weiterhin und wir arbeiten daran diese auszubauen.

Gestern, dem 08.12.2019, versammelten sich Näherinnen, die im Dabindu Collective organisiert sind, in Vavuniya. Vavuniya ist eine Stadt in der Nordprovinz Sri Lankas, welche überwiegend von der tamilischen Minderheit bewohnt wird und in welcher sich viele Nähfabriken befinden. Sie protestierten gegen sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz.

Weiter lesen „Dabindu Collective: International Day for the Elimination of Violence Against Women“

Die Sektion Bildung und Soziale Arbeit hat sich gegründet

In der FAU Hamburg sind überdurchschnittlich viele Menschen organisiert, die im Bereich des Bildungswesens und/oder der sozialer Arbeit tätig sind. Daher haben wir entschlossen uns als Sektion zusammenzuschließen um uns kontinuierlich mit Problemen aus unserem Arbeitsleben zu beschäftigen. Aktuelle Themenschwerpunkte sind die Unterstützung von Arbeitskämpfen in der Pflege und von wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen an der Uni.

Wenn Du selbst im genannten Bereich arbeitest, egal ob als studentische Hilfskraft oder in Ausbildung, ob als Nebenjob oder hauptberuflich und Lust hast dich einzubringen melde dich unter fauhh-bildungsoziales@fau.org.

8m! Frauenstreik am 8. März!

Ohne unsere Arbeit würde sich auf dieser Welt kein Rad mehr drehen: Wir haben die Macht, die Welt anzuhalten und sie grundlegend zu verändern!

Aufruf zum internationalen 8. März-Streik

Der 8. März ist der internationale Frauenkampftag. Seit Jahrzehnten gehen wir an diesem Tag auf die Straße, um unsere Erfahrungen und die gesellschaftlichen Missstände sichtbar zu machen, denen wir täglich ausgesetzt sind. Wir sind Frauen, Lesben, nicht-binäre, trans und inter Personen und wir sind Teil einer internationalen Bewegung. Diese hat allein in den letzten Jahren von Polen bis Argentinien, von New York bis Hongkong, von Spanien bis Nigeria Millionen Menschen auf die Straßen gebracht. Auch 2019 werden wir, in Hamburg und auf aller Welt, die Spülbecken voll und die Bürostühle leer lassen: Wir werden demonstrieren und wir werden streiken!

zum Aufruf

Kommt zum gemeinsamen Frühstücken, zur Kundegebung, zur Demo und zum Abschlußkonzert!

Aktuelle Infos finden sich beim Hamburger Bündnis zum internationalen 8. März Streik

Gemeinsam gegen rassistische Asylpolitik!

Infoveranstaltung mit der Gruppe No Lager Horst

english below

Info Veranstaltung: Freitag 25.1.19
ab 19 Uhr Essen und Info
ab 20:30 Kneipe
Schwarze Katze, Fettstraße 23

Wir setzen unsere Solidarität gegen ihre Isolation.
Für eine Gesellschaft jenseits von Ausgrenzung & Unterdrückung.
Gemeinsam gegen rassistische Asylpolitik!

Wir wollen mit euch über die Forderungen der Menschen in Horst sprechen und Strategien entwerfen.

Horst in Mecklenburg-Vorpommern, 2019: EU-Rechte für geflüchtete Menschen werden verweigert.

In Folge des Pogroms 1992 von Rostock-Lichtenhagen wurde die Erstaufnahme aus dem städtischem Gebiet Rostocks nach Nostorf/Horst verlegt.
Der Alltag in einer ehemaligen Kaserne bedeutet für die Menschen Isolation, Ausgrenzung und Diskriminierung.Diesist politisch gewollt und Horst ist dabei bundesweit kein Einzelfall.

Jetzt hat zwar das Land Hamburg zu September 2019,den Vertrag gekündigt, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen, wird über die Umwandlung in ein sogenanntes Ankerzentrum diskutiert.

Die Realität derjenigen die in Horst um ein Bleiberecht kämpfen ist geprägt von Verweigerung medizinischer Behandlungen über Jahre, sowie versperrten Rechtswegen ohne ausreichende Beratung.
NGOs und Personen, die Beratung, Unterstützung und Begleitung anbieten, ist der Zutritt in das Lager und zu den Menschen verboten.

Seit 2013 sollten Mindeststandards an Rechtsstaatlichkeit, Versorgung und Freizügigkeit für geflüchtete Menschen in den Mitgliedsstaaten durch die europäische Aufnahmerichtlinie gesichert werden.
Es gibt keine Umsetzung dieser Richtlinie in Horst und anderen Lagern!

Dies veranlasste antirassistische Aktivist*innen im Frühjahr 2016 gegen die verantwortlichen Länder HH und M-V zu klagen.

Dabei wird das Ziel verfolgt, ein regelmäßiges Zutrittsrecht für unterstützende NGOs zu dem Lager in Horst und auch in Erstaufnahmeinrichtungen in HH und MV rechtlich zu garantieren.

Unterstützt wird die Klage von PRO ASYL.

Gegen diese Entwicklungen zu kämpfen wird durch zunehmende Repressionen immer schwieriger,deshalb wollen wir mit euch über die Forderungen der Menschen die derzeit in Horst sind sprechen und gemeinsame Strategien entwerfen um die Diffamierung und Entrechtung von geflüchteten Menschen zu stoppen und rassistischer Hetze den Nährboden zu entziehen.

Isolation durchbrechen!

Facebook-Veranstaltung

ENGLISH

Info Event: Friday 25.1.19
19:00 Food and Info
20:30 Pub
Schwarze Katze, Fettstraße 23

Our solidarity against their isolation.
For a society beyond exclusion & oppression.
Together against racist asylum policy!
We want to discuss the demands of people in Horst and develope strategies against isolation.

Horst in Mecklenburg-Vorpommern, 2019: EU rights for refugees are denied.

As a result of the pogrom in 1992 at Rostock-Lichtenhagen, the camp for refugees was moved from the urban area of ​​Rostock to Nostorf / Horst.
The everyday life in this former barracks means: isolation, exclusion and discrimination for the people. This is politically wanted and Horst is not the only place where racist structures are usual.

Break isolation!

André Léo, oder: Warum die Linke nicht mehr Das Kapital lesen sollte

Nach einer Einführung in André Léos Leben (1824 – 1900) und Denken wird über die Problematik gesprochen, warum Ideengeschichte sich stets auf die „großen Männer“ beschränkt (hat). Dass Frauen meist übersehen oder marginalisiert wurden, scheint dabei aber nur ein Teil eines größeren Problems zu sein. Überhaupt wird die ungeheure Vielfältigkeit von Debatten vergessen. Von daher stehen „André Léo“ und „Das Kapital“ symptomatisch für die Typen „vergessen“ vs. „kanonisiert“.
Über diesen Aspekt hinaus werden weitere Argumente zu diskutieren sein, warum die Linke wirklich nicht mehr Das Kapital lesen sollte.

Vortrag und Diskussion mit Antje Schrupp.

Der Vortrag findet als Nachtrag der Veranstaltungsreihe Anarcha-Syndikalismus statt, am 13. April musste der gleiche Vortrag leider ausfallen.

Kneipe und Essen: 19 Uhr
Vortrag: 20 Uhr