Australien den Australiern? Kritik des (Anti-)Imperialismus

Datum/Zeit
Date(s) - 13.10.2017
19:00 - 23:30

Veranstaltungsort
GoMokry

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»Australien den Australiern«? Rosa Luxemburgs Kritik des Imperialismus als Alternative zum marxistisch-leninistischen Antiimperialismus

Am Ende des Ersten Weltkriegs standen sich zwei marxistische Erklärungen für den Imperialismus gegenüber. Rosa Luxemburg analysierte die imperialistische Politik als notwendige Konsequenz der kapitalistischen Akkumulation und bezeichnete die imperialistischen Tendenzen aller Länder 1916 in Die Krise der Sozialdemokratie als eine »internationale Erscheinung«, der »sich kein einzelner Staat zu entziehen vermag«. Wladimir I. Lenin hingegen definierte den Imperialismus in Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus als die »Herrschaft des Finanzkapitals«.

Kurz darauf setzten Lenin und mit ihm die Kommunistische Internationale auf die Kooperation mit »nationalen Befreiungsbewegungen« im Kampf gegen den Kapitalismus und Imperialismus – eine Position, der Luxemburg bereits vor dem Ersten Weltkrieg entschieden widersprochen hatte.

Olaf Kistenmacher ist Historiker und Journalist. Er schreibt für die Jungle World, Konkret und Phase 2. 2016 hat er mit Sina Arnold das Buch Der Fall Ethel und Julius Rosenberg. Antikommunismus, Antisemitismus und Sexismus in den USA zu Beginn des Kalten Krieges veröffentlicht.

Siehe: Selbstbestimmung als Phrase. Rosa Luxemburg als antinationale Marxistin, in: Jungle World 1, 3. Januar 2013.

[ssba]