Solidarisch mit dem Streik bei H&M in Barcelona

[in English]

UPDATE: Nach 97 Tagen wurde der Streik am 31.07.2024 für beendet erklärt. Es wurde eine Lohnerhöhung von knapp 10% sowie ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2025 erkämpft.

Alle kennen H&M, aber nur Wenige reden über die Arbeitsbedingungen in dem Konzern. Diesmal geht es nicht um die Näher*innen in den Fabriken Asiens oder Afrikas, sondern um das H&M Kundenzentrum in Barcelona.
Bereits seit dem 25. April 2024, also mehr als 90 Tagen, befindet sich dort etwa die Hälfte der 200 Lohnabhängigen in einem unbefristeten Streik. Ein Großteil der Belegschaft ist in der anarchosyndikalistischen Confederación General del Trabajo (CGT) organisiert, somit läuft auch der Streik über die CGT. Hauptauslöser des Arbeitskampfes ist die aggressive Digitalisierungspolitik des Konzerns, worunter die Lohnabhängigen zunehmend leiden, während H&M Rekordgewinne einstreicht. Allein in den letzten 12 Monaten wurde die Belegschaft von 270 auf 200 Personen reduziert. Der computergestützte Algorithmus erhöht den Leistungsdruck und macht die Betroffenen zunehmend krank. Aber lest selbst, was die CGT dazu schreibt in ihrem Flyer.

Um den Druck im Zusammenhang mit dem Streik zu erhöhen, machten sich fünf betroffene Genoss*innen der CGT auf die Reise. Zunächst für eine Kundgebung vor dem H&M Geschäft in der Spitalerstraße am 23.07.2024. Warum ausgerechnet dort? In der Spitalerstraße befindet sich die landesweite Geschäftszentrale. Außerdem stellt Deutschland für H&M den größen Absatzmarkt dar.
Spontan schlossen sich mehrere Mitglieder der FAU Hamburg, FAU Lüneburg und FAU Lübeck der Kundgebung vor dem Geschäft in der Spitalerstraße an und trotzten gemeinsam mit dem Besuch aus Barcelona dem hamburger Schietwetter während die kaufwütige Öffentlichkeit mit Flyern und Banner über den Arbeitskampf informiert wurde.

Zwei Tage später geht es für die Fünf mit einer Kundgebung in Stockholm vor dem Hauptsitz des Konzerns weiter.

Inspiriert von ihrer kämpferischen Haltung wünschen wir den Genoss*innen viel Erfolg bei der andauernden Auseinandersetzung und sind gerne wieder bereit auch in Zukunft solidarisch zur Seite zu stehen.

Solidarity is our weapon!


UPDATE: After 97 days, the strike was declared over on July 31st, 2024. A pay rise of just under 10% and an additional day’s vacation from 2025 onwards were won.

Everyone knows H&M, but few people talk about the working conditions at that company. This time it’s not about the garment workers inside the factories of Asia or Africa, but about the H&M customer centre in Barcelona.
Since 25 April 2024, more than 90 days ago, around half of the 200 wage earners there have been on indefinite strike. The majority of the workforce is organised in the anarcho-syndicalist Confederación General del Trabajo (CGT), meaning that the strike is also being coordinated by the CGT. The main trigger for the industrial action is the company’s aggressive digitalisation policy, which is increasingly affecting wage earners while H&M is raking in record profits. In the last 12 months alone, the workforce has been reduced from 270 to 200 workers. The computerised algorithm increases the pressure to perform and makes those affected increasingly ill. But read for yourself what the CGT writes about this in its leaflet.

To increase the pressure in connection with the strike, five affected CGT comrades set off on a journey. First for a rally in front of the H&M store in Spitalerstraße on 23 July 2024. Why there of all places? Spitalerstraße is the location of the company’s national headquarter. Germany is also H&M’s largest sales market. Several members of FAU Hamburg, FAU Lüneburg and FAU Lübeck spontaneously joined the rally in front of the store in Spitalerstraße and, together with the visitors from Barcelona, braved the bad weather in Hamburg while the shopping public was informed about the industrial action with leaflets and banners.

Two days later, the five continued with a rally in Stockholm in front of the company’s central headquarter.

Inspired by their militant stance, we wish the comrades every success in the ongoing dispute and will be happy to stand by their side in solidarity in the future.

Solidarity is our weapon!

[ssba]