Bereits im Juli haben wir als FAU Hamburg eine Kundgebung in Solidarität mit den Textilarbeiter*innen vor der NewYorker-Filiale in der Spitalerstraße durchgeführt.
Da die Fabrikbesitzer sich jedoch weiterhin weigern die ausstehenden Löhne (überwiegend durch Überstunden zustande gekommen) sowie Entschädigungszahlungen zu begleichen, geht der Kampf der Lohnabhängigen weiter. Hier gibt’s eine Chronologie der bisherigen Entwicklungen.
Zusammen mit der Gewerkschaft Garment Workers Trade Union Center (GWTUC) und den Industrial Workers of the World (IWW) Irland hat die Arbeitsgruppe Asien der Internationalen Konföderation der Arbeiter*innen (IKA) den Weltweiten Monat in Solidarität mit den Textilarbeiter*innen bei Dragon Sweater (15.08. – 15.09.2020) initiiert. Mittlerweile wird dieser von 15 weiteren (Basis)Gewerkschaften in mehreren Regionen weltweit mitgetragen.
Auch wir sind dabei. Gemeinsam mit der IWW Hamburg, den Libertären H-Burg sowie solidarischen Einzelpersonen haben wir bereits am 15. August eine Kundgebung vor dem Lidl in Harburg durchgeführt.
Am 29. August ging’s dann auch gleich weiter mit einer weiteren Kundgebung vor Mercado in Altona. In dem Einkaufszentrum befindet sich eine NewYorker-Filiale.
Als Teil beider Aktionen haben wir Audio-Botschaften u.a. der GWTUC abgespielt, viele Flyer verteilt und Gespräche mit Passant*innen geführt und sind auf die entsprechende Filialleitung zugegangen und haben sie aufgefordert, die Dragon Group unter Druck zu setzen. Schließlich haben diese Unternehmen von der Arbeit der Menschen profitiert, die jetzt unter dem Umständen leiden. Lidl wird namentlich im Geschäftsbericht 2019 von Dragon Sweater erwähnt. NewYorker hat per Email bestätigt bis 2019 Klamotten von der Dragon Group bezogen zu haben.
Vor dem Mercado hatten Passant*innen die Möglichkeit ihre persönliche Nachricht an die Textilarbeiter*innen zu übermitteln.
In vielen anderen Regionen fanden Aktionen statt, so z.B. in diversen Städten in Irland, in Goiânia (Brasilien), Yangon (Myanmar), Valladoid (Spanien), Bonn, Colombo (Sri Lanka) und Wuppertal.
Aber auch die Dhaka waren Arbeiter*innen weiter aktiv. Am 28. August nutzen sie ein Treffen, um sich für die bisherige Solidarität auf internationaler Ebene zu bedanken.
Einen Tag später kündigten sie auf einer Pressekonferenz weitere Proteste an, um die Fabrikbesitzer noch mehr unter Druck zu setzen. Am 31. August blockierten dann etwa 300 Textilarbeiter*innen das Arbeitsministerium für etwa acht Stunden.
Diese ganzen Aktionen blieben nicht unbemerkt. Zunächst nahm das Management von Dragon Sweater Kontakt mit dem Global May Day Netzwerk sowie der IKA Arbeitsgruppe Asien auf, um die eigene Position darzulegen und die GWTUC zu diffamieren. Am 02. September begannen dann auch Teile der Presse die Proteste auf internationaler Ebene aufzugreifen und gleich als Gefahr für die gesamte Textilindustrie in Bangladesch darzustellen. Für uns ein klares Zeichen, dass die solidarischen Bemühungen wirken.
Kontinuierliche Updates gibt’s auf sozialen Netzwerken unter #UnitedAgainstTheDragon sowie auf globalmayday.net. Eventuell wird es auch weitere Aktionen in Hamburg geben.